Pilotprojekte von WIFI und FAB
Land OÖ will Asylwerber fit für Arbeitsmarkt machen

Die Qualifizierung von Asylwerbern soll einen fließenden Übergang von der Grundversorgung in den Arbeitsmarkt schaffen. | Foto: VadimVasenin_panthermedia
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  • Die Qualifizierung von Asylwerbern soll einen fließenden Übergang von der Grundversorgung in den Arbeitsmarkt schaffen.
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Etwas mehr als 1.900 Menschen aus Syrien befinden sich in Oberösterreich in einem laufenden Asylverfahren. Rund 80 Prozent davon haben laut Angaben des Landes OÖ eine hohe Bleibewahrscheinlichkeit. Bei einem positiven Asylbescheid soll diese Personengruppe schnellstmöglich in den Arbeitsmarkt integriert werden – WIFI und FAB starten mit Pilotprojekten. 

OÖ. "Wir stehen vor der Herausforderung, dass wir in den kommenden Jahren viele Mitarbeiter in allen Bereichen brauchen werden. Und wir wollen, dass die Menschen ihre Arbeitskraft abrufen – und nicht die Sozialleistungen", betont Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Besonders syrische Staatsbürger will das Land OÖ in die Pflicht nehmen, denn bei ihnen sei die Bleibewahrscheinlichkeit mit 80 Prozent am höchsten. Sie sollen schon im Laufe der Grundversorgung auf den Arbeitsmarkt in Österreich vorbereitet und qualifiziert werden. 

Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP), FAB-Geschäftsführerin Silvia Kunz, WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer und Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). | Foto: Land OÖ/Peter Mayr
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Pilotprojekte mit 75 Personen

Neben einem neuen Screening, bei dem Sprachkenntnisse und Qualifizierung überprüft werden, ändert das Land OÖ sein Quartiermanagement. "Wir werden die betroffenen Personen nicht mehr nach freien Plätzen verteilen, sondern gemäß ihrer Qualifikation, in homogene Gruppen und eigene Quartiere. Das soll auch helfen die Menschen – gemeinsam mit WIFI und FAB – auf einen einheitlichen Standard zu bringen", erklärt Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). Die beiden Pilotprojekte des Wirtschaftsförderungsinstituts (WIFI) und des Vereins zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung (FAB) starteten diese Woche mit insgesamt 75 Personen. "Wir werden danach eine Evaluierung durchführen und überprüfen, wieviele Leute dann wirklich am Arbeitsmarkt landen."

Wirtschaftskammer-Präsidentin Doris Hummer begrüßt die gemeinsame Initiative: "Unser Sozialsystem in Österreich ist ein sehr komfortables. Wenn man aus Ländern kommt, wo man das nicht hat, ist die Versuchung groß, in diesem auch zu bleiben. Ich kann nur unterstreichen, dass obwohl wir in einer Rezession sind, wir noch immer großen Arbeitskräftemangel auf allen Qualifikationsniveaus haben. Wir werden uns als WIFI bemühen, die Leute arbeitsfit zu machen. Ich habe in meinem Unternehmen selbst Asylwerber aufgenommen. Es hat zwar nicht bei allen geklappt, aber es gibt auch sehr positive Beispiele – ein Mitarbeiter hat mittlerweile einen tollen Lehrabschluss gemacht und sich auch in seiner Gemeinde sehr gut integriert."

"Arbeit ist integrativer Bestandteil"

Ziel der beiden Pilotprojekte ist die Qualifizierung von Asylwerbern mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit. Durch gezielte Sprachförderung, Arbeitsorientierung sowie genereller Weiterentwicklung soll die nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt gelingen. Im WIFI in Ried werden die Teilnehmer für sieben Monate in einem wöchentlichen Stundenausmaß von 30 Stunden begleitet und geschult.

Inhaltlich deckungsgleich verläuft das Projekt von FAB in Linz, wie Geschäftsführerin Silvia Kunz bestätigt: "Wir wollen die Zeit des Wartens auf den Asylbescheid positiv nutzen und den Leuten klarmachen, dass Arbeit in Österreich ein wesentlicher integrativer Bestandteil ist. Die Menschen sollen sich damit auseinandersetzen, was es heißt hier zu leben, und wie unsere Systeme ticken. Neben den Deutschkursen wollen wir auch einen guten Einblick in das Wirtschaftsleben geben."

Die Qualifizierung von Asylwerbern soll einen fließenden Übergang von der Grundversorgung in den Arbeitsmarkt schaffen. | Foto: VadimVasenin_panthermedia
Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP), FAB-Geschäftsführerin Silvia Kunz, WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer und Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). | Foto: Land OÖ/Peter Mayr
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