Wirtschaftskammer OÖ
Maßnahmenmix soll Baubranche den Rücken stärken

- Michael Pecherstorfer, Obmann Gewerbe und Handwerk, Michaela Keplinger-Mitterlehner, Obfrau Bank und Versicherung, WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer und Christoph Schumacher, Obmann Information und Consulting (v. l. n. r.);
- Foto: BRS/Flecker
- hochgeladen von Clemens Flecker
Die Wirtschaftskammer OÖ fordert neue Impulse und Investitionen für die strauchelnde Baubranche.
OÖ. Die Bauwirtschaft ist mit mehr als 100.000 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in Oberösterreich. Doch aktuell befindet sich die gesamte Branche in einer Schwächephase – die Gründe dafür sind vielfältig. Neben den hohen Energie- und Finanzierungskosten von Bauvorhaben sorgen die nun strengeren Regeln für die Vergabe von Immobilienkrediten für einen deutlichen Rückgang bei der Nachfrage von Bauleistungen.
"Brauchen offensive Maßnahmen"
Die Erwartungen innerhalb der Baubranche sind für das Jahr 2023 gedämpft. 61 Prozent der befragten Bau- und baunahen Unternehmen rechnen mit einer sinkenden Auftragslage, jeder zweite Betrieb geht von einem abnehmenden Investitionsvolumen aus. Die Wirtschaftskammer OÖ will den Abschwung bremsen und hat ein Paket zur Belebung der Baukonjunktur erarbeitet. "Wir brauchen jetzt offensive Maßnahmen, damit die Unternehmen investitionsfähig sind und sich das Erwartungstief nicht zur Abwärtsspirale und tatsächlichen Rezession auswächst", sagt WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. Sie fordert eine zeitlich befristete "Investitionsprämie NEU", die eine raschere Durchführung von Investitionen ermöglichen soll. Weitere Forderungen sind die Erhöhung der Investitionsfreibetragsgrenze auf 50 Millionen Euro pro Unternehmen oder die Verlängerung der Fertigstellungsfrist im Rahmen der Corona-Investitionsprämie.
Baustelle "Wohnbau"
Im privaten Wohnbau ist die Situation aufgrund der schwierigen Finanzsituation und den eingeschränkten Kreditvergabemöglichkeiten besonders herausfordernd. Michael Pecherstorfer, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk, schlägt als Lösungsansatz einen Maßnahmenmix vor. Dieser sieht unter anderem Verbesserungen bei der Umsatzsteuerrückvergütung, im Bereich der thermischen Sanierung oder beim Wohnbauförderungsbudget vor. Für Letzteres fordert Pecherstorfer eine temporäre Zusatzdotierung, die für Entlastung sorgen soll: "Die Baukostengrenze ist für die gesamte Baubranche nicht mehr schaffbar – hier rechnen wir aber mit Unterstützung der Politik, die uns von Wohnbaulandesrat Manfred Haimbuchner (FPÖ) auch zugesagt wurde."
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