OÖ-Bauern bangen um Freunde und Ernte
Ukraine-Krieg - drohender Ausfall von Erntehelfern
Die Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) und der Geschäftsführer vom Verband der OÖ Obst-und Gemüsebauern Stefan Hamedinger befürchten angesichts des Ukraine-Kriegs den Ausfall von Hilfsarbeitern. Doch derzeit zähle laut den Beiden das Schicksal jedes einzelnen Ukrainers.
OBERÖSTERREICH. „Es sind nicht die fehlenden Arbeiter, um die sich die Bauern nun sorgen. Vielmehr geht es ihnen um das Wohl geschätzter Mitarbeiter und guter Freunde“, sagt die Landesrätin. Hamedinger bestätigt die Solidarität der oberösterreichischen Bauern: „Viele Betriebe haben ihren ukrainischen Erntehelfern angeboten, mit der ganzen Familie auf ihre Höfe in Oberösterreich zu kommen."
Befürchtung von Ausfällen
Laut der Landesrätin stelle ein mögliches Fehlen dieser Schlüsselkräfte ein gewaltiges Problem für die Obst-und Gemüseproduzenten dar. „Alljährlich helfen viele ukrainische Mitbürger bei der Ernte von Spargel, Salat, Erdbeeren, Marillen, Gurkel und Co. Beinahe 2.000, um genau zu sein“. Diese Sorge teilt auch der Geschäftsführer der Obst-und Gemüsebauern: „Die Ukrainer sind mit 1.950 Personen, die heuer fix nach Oberösterreich gekommen wären, die Hauptgruppe unserer Saisonarbeiter. Durch ihre Mitarbeit bei der Ernte decken wir zwei Drittel des Gesamtbedarfs.“ Wenn diese Erntehelfer tatsächlich ausfallen würden, dann wäre die Krise viermal so groß wie zum Pandemiejahr-2020.
Auch andere Betriebe betroffen
Das Fehlen der Erntehelfer hätte auch Auswirkungen auf viehhaltende Betriebe, der Forstwirtschaft, in den Baumschulen und Gärtnereien. „Es gibt fast keinen landwirtschaftlichen Bereich, der nicht betroffen ist. Wenn es Menschen aus der Ukraine bis zu uns schaffen, dann stehen die Hoftüren zur Unterbringung offen“, so Langer-Weninger und Hamedinger.
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