Holzmarkt stabilisiert sich
„Wir haben nicht zu wenig Holz“
Nachdem es zur Jahresmitte durch hohe Nachfrage zu starken Preissteigerungen beim Holz kam stabilisiert sich der Markt nun zunehmends.
OÖ. „Wir haben nicht zu wenig Holz“, versichert Franz Kepplinger, Obmann des Waldverbandes Oberösterreich, angesichts der immer noch nachklingenden Meldungen von Rohstoffknappheit, etwa in der Baubranche oder der Papierindustrie. Die Nachfrage sei schnell angestiegen und naturgemäß habe es Verzögerungen in der Holzproduktion bzw. beim Einschnitt gegeben aber mittlerweile seien die Lager in den verarbeitenden Betrieben wieder gut gefüllt, erklärt Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Am wenigsten vom „Holzboom“ 2021 profitiert hätten übrigens die Waldbesitzer, so Kepplinger.
Zurück zur Normalität?
Der Einschnitt in den Wäldern werde nun sogar schon wieder gedrosselt. Die Landwirtschaftskammer appelliert, „geplante Nutzungen eher hintanzuhalten, insbesondere, wenn keine Abnahme gewährleistet ist. Es gilt somit der alte Grundsatz, erst die Motorsäge zu starten, wenn die Holzabnahme sichergestellt ist“, betont Grabmayr im Hinblick auf die nun bereits wieder gesunkene Nachfrage. Sowohl Grabmayr als auch Kepplinger gehen davon aus, dass sich die Preise auf dem gesamten Holzmarkt im kommenden Jahr wieder auf ein relativ normales Niveau eingependelt haben werden – allerdings mit Vorbehalt, denn im allgemeinen sei auch der Holzmarkt schnelllebiger geworden. Das sei vielen Waldbesitzern aber noch nicht in aller Deutlichkeit bewusst, so Grabmayr.
Nein zur EU-Waldstrategie 2030
Ihre klare Ablehnung der im Sommer präsentierten EU-Waldstrategie 2030 bekräftigen auch Grabmayr und Kepplinger. Die EU will, dass zugunsten des Klimaschutzes weniger Wälder wirtschaftlich genutzt werden. Ziel müsse es aber sein, zukünftig einen realistischen und zielgerichteten Klimaschutz unter Beibehaltung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung zu ermöglichen. „Die EU-Waldstrategie ignoriert die Kompetenz der Waldbesitzer und konterkariert durch Stilllegungen im Wald das Klimaschutzpotenzial“, so Grabmayr – denn im Holz gespeichertes CO2 würde in unbewirtschafteten Wäldern umgehend wieder freigesetzt, wenn das Holz allerdings verarbeitet würde, bliebe das klimaschädliche Gas auf längere Zeit gebunden, so die Überlegung.
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