Erneuerbare Energien
„Ziele sind völlig außer Reichweite“

Die WKOÖ-Sparte Industrie fordert Maßnahmen für einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien. | Foto: fotokerschi.at
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Erich Frommwald, WKOÖ-Spartenobmann der Industrie, kritisiert die Geschwindigkeit des Ausbaus erneuerbarer Energien in Österreich. Die gesteckten Ziele seien aus heutiger Sicht mit den aktuellen Bemühungen nicht erreichbar.

Ö/OÖ. „Die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien wächst in Österreich deutlich langsamer als es für die Erreichung der nationalen Ziele erforderlich wäre“, sagt Erich Frommwald, Obmann der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer (WK) Oberösterreich. Diese unerfreuliche Tendenz wird durch die Daten im WIFO-Dashboard „Energiedaten für Österreich“ bestätigt. Im Jahr 2023 wurden in Österreich etwa 50,3 Terawattstunden (TWh) Strom aus Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik gewonnen. 2022 waren es 41,3 TWh, 2021 44,5 TWh und 2020 47,5 TWh.

Jählich plus 2,6 Terrawattstunden nötig

Um die von der Bundesregierung gesteckten Ziele zu erreichen müsste die jährliche Stromerzeugung aus Wasser, Wind und Sonne vom Jahr 2020 bis zum Jahr 2030 mengenwirksam um 26 TWh gesteigert werden, pro Jahr also um 2,6 TWh. Tatsächlich sei in den vergangenen drei Jahren pro Jahr nur knapp ein Terrawatt dazugekommen: „Die Zielvorgaben des ‚Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes‘ schlagen sich nicht in der tatsächlichen Stromproduktion nieder“, stellt Frommwald fest.

„Fakt ist, dass die Anstrengungen zum Ausbau erneuerbarer Stromproduktion erheblich beschleunigt werden müssen. Bei dem aktuellen Tempo sind die ehrgeizigen Ziele 2030 völlig außer Reichweite“,

so Frommwald.

„Ausbau muss beschleunigt werden“

Die erneuerbare Stromproduktion ist hauptsächlich von der Gewinnung aus Wasserkraft abhängig. Diese stieg 2023 witterungsbedingt deutlich auf etwa 39,7 TWh an (2022: 33,2 TWh, 2021: 36,8 TWh, 2020: 39,5 TWh). Die Windkraft stagnierte im selben Zeitraum bei etwa 7 bis 8 TWh. Die Photovoltaik wächst signifikant, spielt mit einem Beitrag von knapp über 2 TWh aber noch eine untergeordnete Rolle. „Fakt ist, dass die Anstrengungen zum Ausbau erneuerbarer Stromproduktion erheblich beschleunigt werden müssen. Bei dem aktuellen Tempo sind die ehrgeizigen Ziele 2030 völlig außer Reichweite“, so Frommwald.

Rasche Genehmigung und attraktive Förderungen

im „Österreichischen Netzinfrastrukturplan“ hat das Klimaschutzministerium im Sommer 2023 sogar noch deutlich ambitioniertere Ziele veröffentlicht. „Dort wurde ein Zubau bis 2030 von 38 TWh angenommen“, stellt Frommwald fest und ärgert sich über dieses Vorgehen: „Ständig neue Ziele zu setzen ändert nichts an der Tatsache, dass unser Land vom Reden ins Handeln kommen muss.“ Die Bundesregierung habe die Rahmenbedingungen für den erneuerbaren Ausbau zu schaffen. Dazu würden rascheste Genehmigungsverfahren und attraktive Förderungen für Industriebetriebe zählen.

Eigenverbrauchsquote berücksichtigen

Die oberösterreichische Industrie stehe zu ihrer Verantwortung und investiere stark in Photovoltaik. „Große Auf-Dach-Anlagen von Industriebetrieben zeichnen sich meist durch hohe Eigenverbrauchsquoten aus. Anders als ‚Volleinspeiser‘ belasten solche Anlagen die Netze kaum. Dies muss bei künftigen Fördermodellen berücksichtigt werden“, fordert Frommwald.

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