Internationaler Gedenktag
Gedenkfeier für Roma und Sinti in Oberwart

Die Überlebende des Lagers Lackenbach, Rosa Schneeberger, mit ihrer Familie, Verena Dunst und Emmerich Gärtner-Horvath. | Foto: Anika Paul
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  • Die Überlebende des Lagers Lackenbach, Rosa Schneeberger, mit ihrer Familie, Verena Dunst und Emmerich Gärtner-Horvath.
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Gedenktag für Roma und Sinti: Diskriminierungen wahrnehmen und ansprechen. Ganz nach diesem Leitsatz fand im Stadtgarten Oberwart eine Gedenkfeier für die Volksgruppe statt. Den vorgetragenen Reden folgte ein Gebet und die Kranzniederlegung.

OBERWART. Das Europäische Parlament erklärte im Jahr 2015 den 02. August zum internationalen Tag des Gedenkens an den Völkermord an Roma und Sinti. Ende Jänner 2023 wurde dieser nun auch in Österreich vom Nationalrat einstimmig als nationaler Gedenktag anerkannt. Der traurige Anlass für diesen Gedenktag ist, dass in der Nacht vom 02. auf 03. August 1944 an die 4.000 Roma und Sinti in den Gaskammern des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Wir gedenken an diesem Tag der im Holocaust ermordeten 500.000 Roma und Sinti.

Foto: Anika Paul

Gedenkfeier mit zahlreichen Redner*innen

Aus diesem Grund fand am Mittwoch, den 02. August im Obewarter Stadtgarten eine Gedenkfeier statt. Um 18:00 Uhr begrüßte Manuela Horvath, die Leiterin der Romapastoral, die Gäste und moderierte die geladenen Redner*innen an.
Emmerich Gärtner-Horvath, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Roma, sagte noch ein paar einleitende Worte, bevor die weitangereiste Hauptrednerin dran war. Rosa Schneeberger, eine Überlebende des Lagers Lackenbach, war aus Villach hergekommen, um den Besuchern ihre Erlebnisse aus der Kriegszeit zu schildern. Sie kam mit 5 Jahren nach Lackenbach und hielt eine sehr persönliche und gefühlsvolle Rede zu ihrer Zeit im Lager. Neben dem Oberwarter Bürgermeister Georg Rosner und dem Abgeordneten zum Nationalrat Nikolaus Berlakovich kamen auch zahlreiche Jugendliche Volksgruppenangehörige zu Wort. Weiters war auch Verena Dunst als geladene Rednerin vor Ort, die den Abschluss vor dem Gebet machte.

Verena Dunst zitierte den österreichischen Künstler Karl Stojka, der Auschwitz überlebt hatte:
"Es war nicht Hitler, der mich verschleppt und geschlagen hat. Nein!
Es war der Schuster, der Nachbar, der Greißler, der Milchmann, der Postmann. Die haben eine Uniform bekommen und dann waren sie die Herrenrasse."

Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkfeier von der Leon Berger Band. Nach dem ökumenischen Gebet mit Vikar Gösta Gehring, Pfarrer Richárd Kádas und Pfarrer Matthias Platzer folgte eine Kranzniederlegung. Anschließend wurde noch zur Agabe eingeladen.

Foto: Anika Paul

Die Statements der Grünen zum Gedenktag

"Die systematische Vernichtung von ethnischen Minderheiten kam nicht plötzlich über Nacht. Ihr voran gingen viele Jahrzehnte der Diskriminierung und Herabwürdigung, die sich nie wieder wiederholen dürfen“, so Klubobfrau Regina Petrik.

Petrik will auch über Diskriminierung im Alltag sprechen. "Wir müssen auch offen darüber reden, wie Roma und Sinti nach 1945 in der Zweiten Republik behandelt worden sind, auch hier bei uns im Burgenland. Wir müssen die alltäglichen Diskriminierungen gegen Roma auch in unserem unmittelbaren Umfeld wahrnehmen und ehrlich ansprechen. Nur so werden wir den Opfern gerecht. Nur so werden wir der Zusage der Antidiskriminierung gerecht.", so Petrik abschließend.

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