Covid 19 - Anerkennung als Berufserkrankung
Berufsbedingte Covid-19 Erkrankungen ohne Ausnahme als Berufskrankheit anerkennen - Petition unterschreiben
Wieder einmal bin ich sehr dankbar, dass es die Long Covid Selbsthilfegruppe gibt. Die Leiterinnen, selbst Betroffene, sind am Aufklären, Recherchieren und machen Öffentlichkeitsarbeit. Diesmal geht es um eine gestartete Petition, um die Anerkennung als Berufserkrankung, wenn man sich beruflich angesteckt hat.
Bei mir (Berichte zum Nachlesen) wurde Gott sei dank die Erkrankung an Covid 19 als Berufserkrankung anerkannt, aber es gibt viele Berufe, die nicht auf der Liste stehen.
Es ist schon schlimm genug, wenn man an den Folgen der Erkrankung, wie Long Covid leidet.
Jeder der eine Erkrankung hat, die man nicht auf den ersten Blick sieht, weiß von was ich spreche - das Umfeld kann es nicht erkennen, somit gilt man für Manche als "gesund" oder auch mal als "Hypochonder". Ich muss gestehen, wenn es mir in dieser wellenartigen Erkrankungsform besser geht, denk ich auch manchmal: "Bilde ich mir das ein?" Wenn ich wieder in einer schlechten Phase bin, weiß ich, dass es real ist - aber eigentlich empfinde ich meine letzten 14 Monate als surreal.
Auch die ärztliche Versorgung ist aufgrund der Neuartigkeit der Folgen von Covid 19 nicht wirklich gegeben, weil es keine Erfahrungswerte gibt. Wieweit es Forschungen und Vernetzungen zwischen den verschiedenen Bereichen gibt, kann ich nicht beurteilen. Was ich aber sagen kann ist, dass viele Patienten auf der Suche nach Ärzten und Anlaufstellen sind, wo man Ernst genommen wird und Interesse an der Krankheit besteht. Es gibt zwar Long Covid Ambulanzen, aber auch meine Besuche in einer von diesen ist nicht wirklich hilfreich.
Diese ist auf Lunge spezialisiert und über alle anderen Felder von Long Covid kann hier nichts gesagt werden, ausser z.b. Neurologen aufsuchen, ....
Es gibt für meine Zustände kein Medikament, das Einzige was immer wieder empfohlen wird ist "Pacing", was bedeutet, das man sehr achtsam mit sich selbst, mit der Einteilung von Aktivitäten, Tagesabläufen sein soll. Wenn man aber im Berufsleben steht ist dies ein schwieriges Unterfangen - ein Drahtseilakt. Es geht wirklich um kleine Nuancen von Balance halten, ein bisschen zuviel und man stürzt. Ich mache es seit Oktober - nach meinem Krankenstand - so, dass ich arbeite und in meiner Freizeit erhole ich mich körperlich - hier ist Sparflamme angesagt.
Wer meine Berichte schon länger verfolgt, weiß dass ich von Herzen gerne und voller Begeisterung gewandert bin - stundenlang. Das ist leider (hoffentliche nur erstmal) vorbei. Jetzt sind kleine Spaziergänge in der Ebene angesagt - von 15 - 20 km Strecke mit bergauf gehen bin ich jetzt bei ca. 2,5 bis bestenfalls mal 6 km (an seltenen guten Tagen). Wenn ich mal über diese Grenze gehen, habe ich bis jetzt jedesmal die Erfahrung gemacht, dass es einen "Crash" (Long-Covid-Sprache) verursacht. Das heißt, dass ich dann die körperliche Erschöpfung wieder so massiv spüre, dass mein Körper fast bewegungsunfähig ist.
Mittlerweile kenn ich meine Körper und seine Grenzen etwas besser, aber ich weiß nicht wie ich eine Leistungssteigerung anstreben soll, ohne zu crashen. Mein Neurologe hat mich mal bei einem Programm, das er startet - wenn es genehmigt wird - angemeldet. Bin gespannt ..
Wenn man sich dann noch mit rechtlichen "Dingen" beschäftigen muss, um seinen Lebensunterhalt gesichert zu bekommen, ist es umso schlimmer. Viele Betroffene werden von Partnern unterstützt, um diesen Weg zu schaffen, viele sind allein und schaffen es aus gesundheitlichen Gründen nicht, sich für sich selbst einzusetzen. Hier hab ich Gott sei Dank ein Inneres Ich, das sich stark für mich einsetzt und mir die Kraft und Achtsamkeit dafür gibt.
Mir ist wichtig, über diese Erkrankung und über das was daran hängt immerwieder mal zu schreiben, weil ich weiß das es viele Betroffene gibt
*die im Verborgenen leiden
*nicht wissen was mit ihnen los ist
*sich nicht Ernst genommen fühlen
*nicht wissen, dass es Anlaufstellen für Unterstützung gibt
*gar nicht wissen, dass es die Möglichkeit der Anerkennung als Berufserkrankung gibt - auch weil es in Betrieben und Unternehmen nicht kommuniziert wird
und weil ich dem Ganzen (meiner Erkrankung) auch einen guten Sinn damit gebe.
Auch wenn ihr nicht betroffen seid, vielleicht unterschreibt ihr trotzdem?
Oder teilt den Beitrag bitte 🙏🏻
Hier bitte die Petition unterzeichnen
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