St. Georgener Rotkreuzbilanz 2021
Viel geleistet, immer mehr zu tun

Nicht selbstverständlich: RK St.Georgen freut sich über einen seit Jahren ungebrochenen Zulauf motivierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. | Foto: Herbe
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  • Nicht selbstverständlich: RK St.Georgen freut sich über einen seit Jahren ungebrochenen Zulauf motivierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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Coronabedingt um mehrere Monate verspätet präsentierte das Rote Kreuz St. Georgen an der Gusen im Aktivpark4222 seine Leistungsbilanz 2021. Die Zahlen des zweiten Einsatzjahres im Banne von Covid sind beeindruckend und untermauern ein beruhigendes, aber ganz und gar nicht selbstverständliches Faktum: Die Pandemie hat zwar einen Riss in unsere Gesellschaft getrieben. Aber die St. Georgener Rotkreuzler hat sie umso fester zusammengeschweißt und damit Höchstleistungen ermöglicht. 
ST.GEORGEN/GUSEN.  Mit fast 7.400 Ausfahrten die zweithöchste Rettungsdienst-Einsatzzahl in der Ortstellengeschichte, trotz mehrerer Lockdowns.  Intensive Arbeit an den Test- und Impfstraßen, teils an sieben Tagen die Woche. Ein geradezu explodierender Anstieg Hilfesuchender am Sozialmedizinischen Stützpunkt.  Fast 24.000 Essensportionen, auf deren Zustellung sich Alte und Kranke in drei versorgten Gemeinden auch an den Höhepunkten der Pandemie verlassen konnten.

Jugendarbeit trotz Pandemie

Aber ebenso 218 Stunden, in denen sechs ehrenamtliche Alpha-Lesecoaches trotz monatelangem Distance-Learning mit 30 leseschwachen Volksschülern trainierten.  Gleiches gilt für 65(!) Jugendrotkreuzler, gleich um 11 mehr als 2020. Sie sind wichtige Nachwuchsquelle im Rettungsdienst und bekommen von ihrem engagierten Betreuerteam ein von Humanität und Verantwortungsbewusstsein geprägtes Menschenbild vermittelt.
Auf ihre Bilanz 2021 können die 314 Frauen und Männer bei RK St. Georgen, von Senioren jenseits der 75 bis zu Jugendlichen und Volksschulkindern am anderen Ende der Altersskala, wahrlich stolz sein.

Covid prägte RK-Alltag

Der Dienstbetrieb 2021 wurde durch Corona erheblich erschwert. Denn natürlich gab es täglich Notfälle aller Art, wurden Babys geboren und brauchten kranke, alte oder behinderte Menschen Betreuung, Therapie, mobiles Essen oder Transport. Vollschutzanzug, abgeklebte Autox und rigide Hygienevorgaben wurden stete Begleiter dabei. Hilfe war auch gefragt, als durch Pandemie, Jobverlust, familiäre Probleme oder Lebenskostenexplosion der Alltag Vieler aus den Fugen geriet: Als der RK-Sozialmarkt zum Einkaufen einspringen musste. Oder Telefonate mit Ratsuchenden um 30%, die Betroffenen um 12% und die nötigen Hausbesuche gar um 45% stiegen. Gleichzeitig sanken dabei die Möglichkeiten kraftgebenden Kameradschaftslebens,  wurde die Dienststelle zur abgeriegelten Schutzzone, um hilfefähig zu bleiben. 

Zusätzlicher Rettungswagen unverzichtbar

66.228 Stunden, davon 45.363 ehrenamtlich, haben die Retter aus St. Georgen im Jahr 2021  für ihre Mitmenschen investiert. Berufliche, Zivis, Praktikanten und Freiwillige arbeiteten dabei Hand in Hand, um die Hilfe am Laufen zu halten. Ungebrochen positiv ist dabei der stete Zulauf Ehrenamtlicher, die vor allem nachts, an Wochenenden und in den Ferien das Team verstärken. Dennoch: mit den vorhandenen Ressourcen kommt die Ortsstelle ans Limit. "Seit fünf Jahren bewältigen wir konstant zwischen 7.000 und 7.500 Einsätze pro Jahr mit drei Rettungswagen und einem Krankentaxi. Oft 30(!) untertags, in manchen Nächte sind zwei Autos acht bis zehnmal unterwegs. Und das erste Quartal 2022 zeigt einen noch nie erlebten  Einsatzanstieg", berichten Ortsstellenleiter Hans-Peter Kranewitter und Dienstführender Uwe Herbe. Aktuell wird daher intensiv um die Stationierung eines vierten Rettungswagens samt dafür nötiger personeller Planstellen verhandelt. 

Humanität auf dem Prüfstand

Sehr viele Menschen waren für die erfahrene Hilfe sehr dankbar. Ein kleinerer Teil nicht. Das erlebte das Team - leider -   während der Pandemie. Pöbeleien und Beschimpfungen an den Impf- und Teststraßen. Der nette Zeitgenosse, der demonstrativ vor den schwitzenden Sanis ausspuckt, die im Vollschutzanzug gerade einen hochfiebernden, schwer atmenden Coronapatienten aus dem Auto laden. Die traurige Premiere, in Schulungen lernen zu müssen, wie man sich gegenüber Mitbürgern verhält, die glauben, ihren Hass und Frust über Covidmaßnahmen an Sanitätern, Krankenhauspersonal, Polizisten oder auch Rettungsautos auslassen zu müssen...
Es ist bei allen herausragenden Zahlen wohl die Kraft des Zusammenhalts beim Helfen, die täglich gelebte Humanität als Kontrapunkt zur Spaltung der größte Erfolg dieser Bilanz. Gemeinsamkeit, die die St. Georgener Rotkreuzler, ihre Kollegen im Land und Gleichgesinnte unzähliger anderer Hilfs- und Einsatzorganisationen gerade in der Krise noch stärker macht.

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