Badeverbot in der Pielachtaler Sehnsucht
Hechtbiss nicht Grund für Badeverbot der Pielachtaler Sehnsucht in Hofsetten-Grünau
Jugendgemeinderat Herbert Hollaus jun. (SPÖ Hofstetten-Grünau) ist für Aufhebung des Badeverbots in der Pielachtaler Sehnsucht. Antrag wurde vom Gemeinderat abgelehnt. Unterschriftenaktion von Hollaus gestartet.
HOFSTETTEN-GRÜNAU (th). Angekommen in der Pielachtaler Sehnsucht findet man ein sehr schönes Areal vor. Heuer ohne Badegäste: Die Rutsche ist mit einem Absperrband versiegelt, Gemeindemitarbeiter schneiden Algen im See. Für die heurige Badesaison hat Bürgermeister Arthur Rasch auf Empfehlung der BH St.Pölten und dem Gemeindebund ein Badeverbot verhängt.
Hechtbiss nicht Grund für Verbot
Rasch betont gegenüber den Bezirksblättern, dass nicht das Hechturteil Grund für die Badesperre ist. 2015 hatte ein Hecht ein Kind gebissen. Der Bürgermeister musste 2018 ein Schmerzensgeld von 14.000 Euro bezahlen. Der Hecht sei auch kein Problem mehr, denn das Monotoring und das Abfischen werden erfüllt. "Es beruht rein auf der hier lebenden Biberfamilie", erklärt er. Man weiss nie, ob nicht ein sich bedroht fühlender Biber einen Schwimmer angreift. "In solch einem Fall habe ich nicht die Garantie, dass ich nicht wieder dafür hafte." Ab September darf die Gemeinde den Bescheid der Bezirkshauptmannschaft St. Pölten (BH) erfüllen, also nach der Schonzeit (April bis Ende August) des Bibers. "Wenn wir den Biber von der Pielachtaler Sehnsucht wegbringen, keine Biber mehr angesiedelt sind, dann wird das Badeverbot wieder aufgehoben."
Heiße Debatten
"Meiner Meinung nach gibt es keinen Grund mehr für das Badeverbot", ist sich Jugendgemeinderat (SPÖ Hofstetten) Herbert Hollaus sicher. Der Dringlichkeitsantrag auf Aufhebung der Badesperre wurde bei der letzten Gemeinderatsitzung abgelehnt. "Weil sie den Sinn der Lage verstanden haben", so Rasch. "Es wurde bereits ein Biber geschossen, seit dem wurde die Biberfamilie nicht mehr gesehen", so Hollaus. Darum stellt er sich die Frage, wieso der See noch immer gesperrt ist. Bürgermeister Rasch ist sich sicher, dass die Tiere nach wie vor angesiedelt sind. "Die SPÖ kann gerne den See pachten und dann das Verbot aufheben", so Rasch. Dann sei die Partei für die Pflege, Instandhaltung und Tiere verantwortlich und nicht mehr die Gemeinde.
Für Werner Willach, Betreiber des Restaurants "Sehnsucht" bedeutet die heurige Sperre ein 'extremer Verlust'. "Vor allem am Wochenende fehlen mir die Gäste", so Willach. Weiter betont er, dass er wohl Personal entlassen müssen wird, wenn die Sommersaison so schlecht weiter geht. Thomas Pölzl, Chef vom 'Abenteuerland Pielachtaler Sehnsucht' meint, dass eine Wiedereröffnung für die Region bestimmt sinnvoll wäre. "Es ist eine touristische Attraktion im Pielachtal", so Pölzl. Weiter erzählt er, dass sich Kinder an den Wasserschürf-Stationen abkühlen. Familien verbringen oft den ganzen Tag im Abenteuerland.
Unterschriftenaktion
Jugendgemeinderat Hollaus hat eine Unterschriftenaktion gestartet. Man wolle zeigen, dass Bürger für die Wiedereröffnung sind. "Eintragen kann sich Jeder, egal wo man wohnt", so Hollaus jun. Die Listen liegen bis Sonntag 13. Juli im Mainburg Stüberl, im Restaurant Sehnsucht, auf der AVIA Tankstelle und im Landgasthof Kammerhof auf.
2 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.