Pinzgau: Die BH Zell am See entwickelte ein Vorsorgemodell für Deponieflächen

Katastrophenschutz Bgm. Hans Warter (Piesendorf, Vorsitzender Bgm.-Konferenz Pinzgau), Hannes Schernthaner (BH Zell am See, Katastrophenschutz), Bernhard Gratz (BH Zell am See) und Gebhard Neumayr (Gebietsbauleiter WLV Pinzgau). | Foto: Landeskorrespondenz
  • Katastrophenschutz Bgm. Hans Warter (Piesendorf, Vorsitzender Bgm.-Konferenz Pinzgau), Hannes Schernthaner (BH Zell am See, Katastrophenschutz), Bernhard Gratz (BH Zell am See) und Gebhard Neumayr (Gebietsbauleiter WLV Pinzgau).
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PINZGAU. Bei der Bewältigung einer Katastrophe zählt jede Minute. Gerade die Räumung von Wildbachsperren ist ein Wettlauf mit der Zeit. Dort sammeln sich nach heftigen Gewittern oft tausende Kubikmeter an Holz, Geröll und Schlamm an. Die Sperren müssen vor dem nächsten großen Niederschlag geräumt werden, damit unter anderem Häuser wieder geschützt werden können. In der Vergangenheit war es vor allem in den Gebirgstälern schwierig, ausreichend Flächen zu finden, wo dieses sogenannte Geschiebe gelagert werden konnte.

Pinzgauer Weg interessant für andere Regionen

Die Bezirkshauptmannschaft Zell am See geht nun gemeinsam mit Grundeigentümern, den Gemeinden und der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) im Pinzgau einen neuen Weg, der auch für andere Regionen interessant ist. Es ist gelungen ein Vorsorgemodell zu entwickeln. Bereits jetzt werden für Unwettersituationen vorsorglich Flächen gesucht, auf die im Ernstfall Schutt und Geröll gebracht werden können.

Es geht viel schneller...

Bernhard Gratz, der interimistische Leiter der BH Zell am See: "Es war uns wichtig, eine Lösung zu finden, wie man mehr Sicherheit herstellen kann, wie man auf kurzem Weg auch dementsprechend das Geschiebematerial unterbringen und lagern kann und in weiterer Folge auch Rechtssicherheit für die Grundeigentümer herzustellen. Bisher war es sehr mühsam, im Katastrophenfall unter Zeitdruck geeignete Deponieflächen zu finden. Im Einsatz ist oft wertvolle Zeit vergangen, bis eine geeignete Fläche gefunden wurde. Künftig können wir sofort sagen, wo die nächstgelegene Deponie ist, zu der das Material aus der Sperre gebracht werden kann."

Die neue Vorgangsweise bringt eine enorme Erleichterung

In den vergangenen Jahren kam es gerade im Pinzgau zu dramatischen Situationen und riesigen Geschiebemengen, die nach Unwettern bei der Räumung von Wildbachsperren angefallen sind. "Im Jahr 2013 ist rund eine Million Kubikmeter Material im Pinzgau angefallen. Man kann sich vorstellen, wie schwierig es ist, Deponieflächen für so viel Material zu finden. Die neue Vorgangsweise ist einzigartig bei uns im Pinzgau, das bringt enorme Erleichterungen. Wir können im Katastrophenfall ganz konkrete Deponieflächen anfahren und dort die Materialmengen deponieren", sagt Gebhard Neumayr, Gebietsbauleiter der WLV Pinzgau.

Wie funktioniert das Vorsorgemodell genau?

Mögliche Flächen werden von Grundeigentümern angeboten. Nach einer naturschutzfachlichen und -rechtlichen sowie einer wasser- und forstrechtlichen Prüfung der Grundstücke werden die naturschutzrechtlichen Bewilligungen für die Deponierung erteilt. Zwischen den Grundeigentümern und den Gemeinden oder auch Wildbachgenossenschaften werden Dienstbarkeitsverträge abgeschlossen, die auch Grundlage der Verfahren sind. Die Grundeigentümer werden für die Bereithaltung und Nutzung ihrer Flächen entschädigt. Bisher wurden mehr als 15 Grundstücke, die sich im Wesentlichen gleichmäßig über den Pinzgau verteilen, fachlich beurteilt und für die Deponierung als geeignet befunden.

Die Gemeinden stehen hinter dem Projek

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Die Gemeinden tragen diese Vorgehensweise mit, weil sie mehr Sicherheit bringt. Durch die kürzeren Wege zwischen WLV-Sperren und Deponien können auch die Kosten für die Sperrenräumungen gesenkt werden. "Jetzt muss natürlich jede Gemeinde schauen, dass derartige Deponieflächen vorhanden sind", sagte der Vorsitzende der Pinzgauer Bürgermeisterkonferenz Hans Warter.Alle Beteiligten von der WLV, den Gemeinden und der Bezirkshauptmannschaft bedanken sich ausdrücklich bei den betroffenen Grundeigentümern für die gute Zusammenarbeit. Bei einer Besprechung der Katastrophenschutzreferenten wurde dieses Modell vorgestellt und eine Umsetzung in den anderen Bezirken besprochen.

(Text & Foto: Landeskorrespondenz)

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