Ein Jahr nach Sturz
Profi-Biker dankt seinen Lebensrettern in Leogang

Downhill-Profi Douglas Vieira mit Notarzt Josef Penatzer (links) und Notfallsanitäter Bernd Hirschbichler (rechts) | Foto: Rotes Kreuz Salzburg
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  • Downhill-Profi Douglas Vieira mit Notarzt Josef Penatzer (links) und Notfallsanitäter Bernd Hirschbichler (rechts)
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Es war ein emotionales Wiedersehen: Der britische Profi-Biker Douglas Vieira wurde bei einem Sturz im World Cup in Leogang lebensbedrohlich verletzt. Heuer ging er wieder an den Start – und traf zwei seiner Ersthelfer, Notarzt Josef Penatzer und Notfallsanitäter Bernd Hirschbichler, wieder.

LEOGANG. Nach einem lebensbedrohlichen Unfall beim Mountain Bike World Cup in Leogang Saalfelden vergangenes Jahr war lang unklar, ob der britische Profibiker Douglas Vieira jemals wieder würde Radfahren können. Ein Jahr später ging er auf der gleichen Strecke wieder an den Start – und traf seine Rotkreuz-Retter von damals.

Gebrochene Wirbel, Rippen und Schädelhirntrauma

Seit seiner Kindheit jagt Douglas Vieira auf zwei Rädern die Berge hinab. Beim ersten World Cup der Saison 2021 in Leogang ging der Profibiker mit großen Erwartungen an den Start. Während das Training besser nicht hätte laufen können, bekam Douglas im Qualifikationsrennen Probleme.

Um seine Zeit zu verbessern, setzte er auf höhere Geschwindigkeit – mit schweren Folgen. In einer Spurrille verkeilte sich sein Hinterrad und er stürzte schwer. Die Folge: Drei gebrochene Halswirbel, drei gebrochene Brustwirbel, Rippenbrüche und ein Schädelhirntrauma.

Hier eine Mini-Dokumentation über Douglas Vieira auf Youtube:

Notfallversorgung auf der Downhillstrecke

Notarzt Josef Penatzer, Notfallsanitäter Bernd Hirschbichler und Rettungssanitäter Markus Kühr versorgten den Schwerverletzten unmittelbar auf der Strecke: „Es war sofort klar, dass die Wirbelsäule schwer verletzt und sein Zustand sehr kritisch ist“, erinnert sich der Notarzt.

Acht Stunden im OP verhindern Querschnittslähmung

Der junge Biker kam schließlich mit dem Notarzthubschrauber Martin 6 ins Unfallkrankenhaus nach Salzburg, wo ihm die Ärztinnen und Ärzten in einer achtstündigen Notoperation das Leben retteten und ihn vor einer halsabwärtigen Querschnittslähmung bewahrten. Erst nach einem Monat konnte Douglas das Unfallkrankenhaus wieder verlassen.

Ein Monat lang war der Sportler nach seinem Sturz im Unfallkrankenhaus in Salzburg. | Foto: Neumayr
  • Ein Monat lang war der Sportler nach seinem Sturz im Unfallkrankenhaus in Salzburg.
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Comeback und emotionales Wiedersehen

Mit eisernem Willen und viel Training schaffte es Douglas Vireira wieder auf das Mountainbike. Genau 364 Tage nach seinem Unfall stand er am vergangenen Wochenende in Leogang wieder an seiner Schicksalsstrecke. Auch dieses Jahr lief das Rennen für ihn nicht ganz sturzfrei ab – dieses Mal zum Glück aber ohne Verletzungen.

Beim World Cup kam es außerdem zu einem emotionalen Wiedersehen mit zwei seiner drei Retter, denn auch heuer waren Notarzt Josef Penatzer und Notfallsanitäter Bernd Hirschbichler wieder Teil der Ambulanzdienstmannschaft.

„Es ist so schön, die Helfer wieder zu treffen, die mich vergangenes Jahr vom Berg geholt haben“, sagte der sichtlich berührte Douglas Vireira, „sie haben fantastische Arbeit geleistet und ich bin so dankbar, dass sie mich am Leben gehalten haben.“

Auch für Notfallsanitäter Bernd Hirschbichler war das Wiedersehen eine große Freude:

"Ich bin seit 19 Jahren im Roten Kreuz und war bei vielen, auch lebensbedrohlichen Einsätzen dabei. Die Patienten später wiederzutreffen und zu sehen, wie gut sie sich erholt haben, freut mich immer sehr. So sieht man am besten, warum man diese Arbeit so gern macht." – Notfallsanitäter Bernd Hirschbichler

Damit den Sportler:innen – am Foto Vali Höll – im Bedarfsfall schnell geholfen werden kann, ist das Rote Kreuz mit rund 80 Rettungs- und Notfallsanitäter:innen sowie sieben Notärztinnen und Notärzten vor Ort. | Foto: Stefan Voitl
  • Damit den Sportler:innen – am Foto Vali Höll – im Bedarfsfall schnell geholfen werden kann, ist das Rote Kreuz mit rund 80 Rettungs- und Notfallsanitäter:innen sowie sieben Notärztinnen und Notärzten vor Ort.
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Große Ambulanz mit fast 90 Rotkreuz-Einsatzkräften

Der Downhill und Cross Country World Cup in Leogang ist seit Beginn vor 16 Jahren eine der größten Ambulanzen für das Rote Kreuz im Pinzgau. Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie fand er heuer mit bis zu 10.000 Besuchern am Tag wieder im vollen Umfang statt. Für die notfallmedizinische Versorgung und den gesicherten Krankentransport arbeitete das Rote Kreuz eng mit der Bergrettung und den Leoganger Bergbahnen zusammen.

Für das Rote Kreuz standen rund 80 Rettungs- und Notfallsanitäterinnen und -sanitäter sowie sieben Notärztinnen und Notärzte im Einsatz. Die meisten von ihnen gehören den sechs Dienststellen im Pinzgau an, verstärkt werden sie durch Einsatzkräfte aus dem gesamten Landesverband. Die Einsatzkräfte haben an den vier Tagen rund 450 Dienststunden geleistet.

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