Saalfelden: Präsentation und Podiumsdiskusion zum Thema "Masterplan"

Bürgermeister Erich Rohrmoser, LH-Stv. Astrid Rössler, Stefan Lettner (CIMA Österr.), Arch. Robert Hörl und Wolfgang Ohlicher Obmann der Werbegemeinschaft und Optiker, am Podium.
41Bilder
  • Bürgermeister Erich Rohrmoser, LH-Stv. Astrid Rössler, Stefan Lettner (CIMA Österr.), Arch. Robert Hörl und Wolfgang Ohlicher Obmann der Werbegemeinschaft und Optiker, am Podium.
  • hochgeladen von Gottfried Maierhofer

Öffentliche Vorstellung des"Masterplanes" zur Gestaltung der Innenstadt von Saalfelden.

SAALFELDEN. Nach der Eröffnung durch Bürgermeister Erich Rohrmoser (SPÖ) und einführender Worte vom Architekten Hanns Peter Köck stellten die Architekten, Robert Reichkendler und Andreas Hörl das Projekt vor. Die Moderation übernahm Robert Krasser (Gemeindeentwicklung SIR).

Die unter Einbindung aller betroffen Gruppen in fünf Workshops und drei Spezialworkshops mit insgesamt 139 aktiven Mitarbeitern erarbeiteten Vorschläge waren die Grundlage für den gezeigten Masterplan. Der Plan beinhaltet 60 Maßnahmen in zwölf Gruppen.
Die Themen unter andrem: Sieben Attraktivitätsknoten, die künftige KFZ-Verkehrsorganisation, das Parken, der Radverkehr, die Begrünung, erhaltungswürdiger Gebäude oder das Beleuchtungskonzept sowie Maßnahmen für die Wirtschaft.

Die zum Abschuss angehaltene Podiumsdiskussion in Beisein von LH-Stv. Astrid Rössler (Grüne), welche ihre Begeisterung über den Plan zum Ausdruck brachte, verlief sehr sachlich und es konnten etliche Fragen aus dem zahlreich erschienenen Publikum zur Zufriedenheit der Fragesteller beantwortet werden. Es wurde zum größten Teil lobend über den vorgelegten Masterplan gesprochen.

Nachfolgend der offizielle Text der Stadtgemeinde:

Masterplan Stadtkern – Innenstadt vor Peripherie
Ähnlich wie in vielen anderen Städten leidet das Zentrum von Saalfelden zunehmend unter der Steigerung der Verkaufsflächen in der Peripherie und den Kaufkraft-Abflüssen in andere Einkaufsstädte. Die daraus resultierende Abnahme der Kundenfrequenz führt zu einem Attraktivitätsverlust der Innenstadt.

Mit dem Masterplan Stadtkern hat Saalfelden nun ein Werkzeug geschaffen, mit dem die Trendwende gelingen und der Stadtkern wieder neu belebt werden soll.
Das zentrale Ziel des Masterplans ist es, alle städtebaulichen und wirtschaftlichen Überlegungen darzustellen, aufeinander abzustimmen und in einem integrierten Plan darzustellen. Das Pla- nungsgebiet umfasst 20 Hektar.

Rund 150 engagierte Bürgerinnen und Bürger aus Saalfelden nutzten im Laufe des vergangenen Jahres die Gelegenheit, sich in mehreren öffentlichen Veranstaltungen einzubringen und das künftige Leitbild für die Innenstadt mitzugestalten. So konnten im Rahmen des Bürgerbeteiligungsprozesses Aktivitätsknotenpunkte, Entwicklungsachsen und Nut zungszonen festgelegt sowie Baufelder und Verkehrswege definiert werden. Mehr als 60 Maßnahmen konkretisieren die Überlegungen und weisen den Weg für die Umsetzung in den nächsten Jahren. Darüber hinaus wurde eine Innenstadt-Deklaration verfasst, welche grundlegende Strategien und Prinzipien der künftigen Stadtentwicklung festschreibt. Die gesamte Arbeit ist in einem kompakten Plan dargestellt und in einer 70-seitigen Broschüre beschrieben.

Die großen Maßnahmen
Der Masterplan besteht – neben einer Bestands- und Strukturerhebung - aus vielen einzelnen Maßnahmen. Die einen sind weitreichender und nur über Jahrzehnte umsetzbar, die anderen kann man sich als kleine Eingriffe vorstellen, die kurzfristig umgesetzt werden können. Jeder möchte natürlich schnell Ergebnisse sehen. Trotzdem sind es vor allem die großen Maßnahmen, die lang- fristig eine attraktive Innenstadt sichern sollen.
Im Rahmen des Masterplan Prozesses wurden sieben Attraktivitätsknoten festgelegt, wie etwa der Rathausplatz, der Stadtplatz und der Florianiplatz. Diese Knotenpunkte sollen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten neu gestaltet und durch Hauptwege verbunden werden. Die festgelegten Attraktivitätsknoten dienen als Orientierungspunkte für die künftige Städteplanung. Auch weitere städtebauliche Vorgaben wie der Vorrang der Innenstadt vor der Peripherie, die Förderung von Nutzungsmischung und die Konzentration der räumlichen Entwicklung der Innenstadt und deren Anbindung an den öffentlichen Personenverkehr sind wesentliche Bestandteile des Masterplans.

Verkehr neu organisieren
Als große Maßnahme kann auch die künftige Organisation des KfZ Verkehrs eingestuft werden. Ziel des Masterplans ist es, die Beeinträchtigung durch den motorisierten Verkehr in der Innenstadt zu reduzieren, ohne jedoch die grundsätzliche Qualität der Erreichbarkeit zu beeinträchtigen. Ein durchdachtes Verkehrs- und Parkleitsystem soll den „Suchverkehr“ reduzieren. Der Masterplan ist ein Bekenntnis zu den Prinzipien der „Innerstädtischen Teilberuhigung“ und der in Saalfelden seit einigen Jahren diskutierten „Begegnungszonen“. Konkrete Ideen dazu sind eine Tempo 30-Zone auf der B 164 im Bereich zwischen dem Brückenwirt und dem Brandlwirt, eine Sperre der Urslau- brücke zum Großparkplatz für den KfZ Verkehr und eine Begegnungszone im Bereich des Floria- niplatzes mit einem Tempolimit von 20 km/h.
Beim ruhenden Verkehr sieht der Masterplan ebenfalls einige Änderungen vor. Unter anderem die Einführung von gebührenpflichtigen Kurzparkzonen und dezentralen Parkplätzen für Tagesbesu- cher. Gebühren sollen erst ab einer Parkzeit von einer Stunde anfallen und die Parkgebühr wird bei einem Einkauf zurückerstattet. Die Workshop Teilnehmer waren sich einig, dass parkende Au- tos den Wohlfühlfaktor in der Stadt beeinträchtigen. Daher ist die Erhöhung des Fußgänger- und Radfahreranteils ein weiterer wichtiger Punkt auf dem Weg zu einer schöneren Innenstadt.

60 konkrete Maßnahmen
Auch wenn das Wort „Masterplan“ sehr nach Grundsatzbeschluss und Theorie klingt, enthält der Leitfaden 60 ganz konkrete Maßnahmen. Diese reichen von Bebauungsvorgaben für das alte Bauhof Areal über ein Parkhaus am Großparkplatz bis zu Wasserspielen am Rathausplatz und einer Sperre der PKW Zufahrt zwischen der Bräugasse und dem Florianiplatz.

Schutz vor der Schublade
Nach der Arbeit der Experten und der Bürger ist nun die Politik am Zug. Die Maßnahmen für die Belebung der Innenstadt müssen in die tägliche Arbeit von Verwaltung und Politik einfließen. Wie das funktionieren soll, wird im Masterplan genau beschrieben. Die Gemeindevertretung soll eine Innenstadt-Deklaration beschließen und den Masterplan in das Räumliche Entwicklungskonzept der Stadt miteinbinden. Damit kann die Umsetzung der Ergebnisse sichergestellt werden. Ein jähr- licher „Fortschrittsbericht“ an die Bevölkerung ist ebenfalls vorgesehen.

Wer zuerst kommt
Die Ergebnisse aus dem Masterplan werden etappenweise im Rahmen eines professionell begleitenden Quartiers- und Leerstandsmanagements in die Praxis umgesetzt. Die Stadtgemeinde wird jedes Jahr finanzielle Mittel für die Umsetzung des Masterplans zur Verfügung stellen und sich dabei auf einzelne Bereiche der Stadt („Quartiere“) konzentrieren. Quartiersmanagement heißt, dass Gemeinde und Stadtmarketing mit den betroffenen Bewohnern, Unternehmern und Hausei- gentümern in Kontakt treten und gemeinsam besprechen, welche Maßnahmen umgesetzt werden können. Derzeit ist ein Start im Bereich der Oberen Lofererstraße oder des Florianiplatzes vorge- sehen. Eine endgültige Entscheidung gibt es noch nicht. „Wir orientieren uns auch am Interesse der ansässigen Akteure“, erklärt Bürgermeister Erich Rohrmoser. „Dort wo sich Wirtschaftstreibende, Immobilienbesitzer und Bewohner zusammentun und an einem Strang ziehen, ist es am leichtesten möglich, Projekte umzusetzen.“

Mehr Informationen, Pläne und Bilder finden Sie unter www.saalfelden.at/masterplan

Wo: Kongresshaus, 5760 Saalfelden am Steinernen Meer auf Karte anzeigen
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg
Anzeige
Gut begleitet durch das Salzburger Hilfswerk. | Foto: Hilfswerk Salzburg
2

Tag der Pflege
Gut begleitet durch das Hilfswerk Salzburg - Lebensqualität im Alter

Eine gute Begleitung durch das Hilfswerk verhilft zur Lebensqualität im Alter. In den eigenen vier Wänden alt werden – wer wünscht sich das nicht. Und tatsächlich: Rund 80 % aller Menschen mit Pflegebedarf werden in ihrem Zuhause betreut. Das Hilfswerk unterstützt Betroffene und vor allem auch deren Angehörige bei der Bewältigung ihres Alltags. Senioren-BetreuungManchmal hilft es schon, wenn man bei den kleinen alltäglichen Dingen Unterstützung bekommt. Heimhilfen packen im Haushalt mit an,...

  • Salzburg
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.