Pinzgau
Spanische Fahrer helfen bei uns in der Wintersaison aus
Im Winter werden rund 150 Buslenker für die Skigebiete und Tourismusregionen in Österreich zusätzlich benötigt, seit letztem Jahr holt man sich auch Unterstützung aus Spanien dazu. Jesús Reguera Truco und David Alonso Garcia sind zwei der acht Spanier, die bei uns in der Region aushelfen.
KAPRUN. Jesús fährt im Sommer mit einem Reisebus in Madrid und inzwischen ist er bereits den zweiten Winter hier. "Man hat mich vor meinem ersten Winter gefragt, ob ich in Österreich arbeiten wollte und ich dachte mir, dass es eine schöne Erfahrung sein könnte, daraufhin habe ich mich online registriert", erklärt er im Gespräch mit den BezirksBlättern und sagt grinsend: "David kam durch mich dazu. Ich wusste, dass weitere Busfahrer gesucht werden, also habe ich bei den Kollegen nachgefragt, ob die hier arbeiten wollen würden."
Von Spanien in den Pinzgau
"Es ist schon sehr anders als zu Hause, aber die Leute hier und meine deutschsprachigen Kollegen sind sehr nett. Das Wetter ist ganz anders, es ist wirklich kalt hier", erzählt er. "Vor allem am Anfang war es schwer, ich musste herausfinden, wie ich hier zurecht komme. Mit den Touristen hatte ich gar keine Probleme, die meisten davon sprechen Englisch, aber im Dorf ist das nicht so, da hatte ich es schwerer. Zum Glück kann man mit dem Handy und einigen Apps etwas Abhilfe schaffen. Ich könnte es mir nicht vorstellen, in den 90er Jahren hier zu sein und diese Hilfen nicht zu haben", erklärte Jesús.
Im Gegensatz dazu hatten es die Spanier, die dieses Jahr dazugekommen sind, einfacher, meinte David. Immerhin konnte ihnen bereits gezeigt werden, wie alles funktioniert und wie sie beispielsweise mit dem Bus von A nach B kommen.
Sprachbarrieren überwinden
Freundliche Begegnungen hatte Jesús hier bereits einige. "Jeden Tag fährt eine ältere Dame mit dem Skibus mit. Sie spricht kein Englisch und ich spreche kein Deutsch, aber sie gibt mir trotzdem jeden Tag eine kleine Süßigkeit, es ist wirklich sehr nett. Wenn ich dann zu Mittag von einem anderen Kollegen, der Deutsch und Englisch spricht, abgetauscht werde, übersetzt er manchmal für mich und wir unterhalten uns ein wenig", erzählt er lachend.
Deutsch zu lernen steht bis jetzt noch nicht auf dem Programm, dafür fehle ihm die Zeit. Dennoch präsentierte er stolz akzentfrei einige Wörter wie "Dankeschön", "Pfiat di" und "Griaß di". Auch nächstes Jahr kann man sich bestimmt wieder auf einige spanische Busfahrer freuen. Jesús selbst sei ebenfalls bereit, wieder den Winter hier zu verbringen. "Wenn alles wieder klappt, dann komme ich gerne wieder", meinte er und auch David scheint offen gegenüber der Idee, noch mal her zu kommen. Die Freude über die Unterstützung wäre jedenfalls groß, immerhin sucht das Unternehmen Postbus laufend nach neuen Mitarbeitern.
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