Saalfelden wartet auf Holzhäuser
SAALFELDEN. Die eigentlich für dieses Frühjahr geplante Errichtung der Holzhäuser zur Unterbringung von Asylwerbern verzögert sich. Saalfelden hat sich bereit erklärt, 250 Flüchtlinge aufzunehmen, das sind die vom Bund angestrebte Quote von 1,5 Prozent der Bevölkerung pro Gemeinde. Die Holzhäuser sollten auf dem Areal der Wallnerkaserne errichtet werden, bisher ist jedoch nichts geschehen. Wie Bürgermeister Erich Rohrmoser (SPÖ) der zuständigen Landesrätin Martina Berthold (Grüne) beim Besuch einer Asylwerberunterkunft in Saalfelden erklärte (siehe auch Seite 12/13), erhalte er keine Informationen. Dem Vernehmen nach ruht die Angelegenheit beim Verteidigungsministerium.
Keine Jobmöglichkeiten
"Ich habe mir mit meiner Asylpolitik nicht nur Freunde gemacht", schilderte Rohrmoser. Schulausbildung und Jobaussichten seien ein heißes Eisen. Er habe keine Lösung für die hohe Arbeitslosigkeit und wie man Asylwerber beschäftigen könnte. "Wenn bei der Gemeinde eine Stelle frei wird, haben wir dafür 80 qualifizierte Bewerber. Da habe ich keine Möglichkeiten, anerkannte Flüchtlinge zu nehmen". LR Berthold wies darauf hin, dass auch die Möglichkeit der gemeinnützigen Tätigkeiten zu wenig genutzt werde, aber Rohrmoser ist der Ansicht, er könne diese auch nicht für den Bauhof einsetzen: "Da müsste ich immer jemanden dazustellen".
Siehe zu dem Thema auch: Minderjährige Flüchtlinge in Saalfelden
Runder Tisch
Man müsse aus früheren Fehlern lernen, so Martina Berthold. Während es bei den ersten Gastarbeitern noch keine Integrationsmaßnahmen gegeben habe, seien die einstigen Jugoslawienflüchtlinge gut integriert. Für eine gute Zusammenarbeit hinsichtlich der Betreuung der aktuellen Asylwerber, werde sie sich für einen runden Tisch im Pinzgau einsetzen, zu dem die Bürgermeister, das AMS, der Integrationsfonds und betreuende Vereine geladen werden sollen.
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