Eröffnung Diesbachkraftwerk
Saubere Energie mit modernster Technologie

Die Baustelle auf der Kallbrunnalm 1962, wo sich heute der Stausee befindet | Foto: Archiv Weißbach
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  • Die Baustelle auf der Kallbrunnalm 1962, wo sich heute der Stausee befindet
  • Foto: Archiv Weißbach
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SAALFELDEN/WEISSBACH. "Auf unserem Gemeindegebiet ist der schöne Teil des Kraftwerks", meinte der Weißbacher Bürgermeister Josef Hohenwarter bei der Eröffnung des modernisierten Pumpspeicherkraftwerks Dießbach und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Er spielte damit darauf an, dass der Stausee auf der Kallbrunnalm in Weißbach zu einem beliebten Wanderziel geworden ist, während sich an der B311 auf Saalfeldner Grund das eigentliche Kraftwerk befindet.

Technische Meisterleistung

Die rekordverdächtig steile Druckrohrleitung ist das Markenzeichen des Kraftwerkes, das 1964 in Betrieb ging, und heute noch als bauliches und technisches Meisterwerk gilt. Der Stausee kann knapp fünf Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen. Die enormen Wassermassen, die durch die Rohrleitung fast 700 Meter in die Tiefe stürzen, stellen für das Krafthaus und die Turbinen im Tal eine Herausforderung dar. 

Nun hat die Salzburg AG 30 Millionen Euro in die Modernisierung des Kraftwerks investiert. Nach einer Bauzeit von 1,5 Jahren ging eine neue einzigartige Matrixpumpen-Technologie in Betrieb, die im Hause des Unternehmens entwickelt wurde. "Diese Pumpen gibt es sonst nirgends und sind wie kleine Orgelpfeifen einzeln zuschaltbar", erklärte Vorstandssprecher Leonhard Schitter. Die Salzburg AG setze mit ihrem Schwerpunkt Erneuerbare Energie vor allem auf Wasserkraft, denn das Potential sei da, man müsse es nur nützen.  „Wir werden zukünftig mehr Energie brauchen, daher setzen wir in der Erzeugung verstärkt auch auf die Flexibilisierung bestehender Kraftwerke“, so Schitter. „Mit dem innovativen Konzept der Matrixpumpe wird die bestehende Anlage im Saalachtal mit moderner Technik effizienter gemacht.“ Dießbach wird nun nicht nur Energie liefern, sondern auch bei Stromüberschuss Energie zwischenspeichern. 

Sehr viele Besucher waren der Einladung gefolgt, das Kraftwerk bei der Eröffnung zu besichtigen. Auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer nahm daran teil: „Der Ausbau des Kraftwerks Dießbach ist ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung unserer Klima- und Energiestrategie. Die Wasserkraft hat in Salzburg einen hohen Stellenwert und trägt dazu bei, dass das Land die Klima- und Energieziele erreicht.“ 

Kraftwerk "aufgepimpt"

Landeshauptmann-Stv. und Energie-Landesrat Heinrich Schellhorn begrüßte die Steigerung der Effizienz des bestehenden Kraftwerks, das somit quasi "aufgepimpt" wurde, wie er schmunzelnd feststellte. "Der Strombedarf in Salzburg steigt ständig. Die Wasserkraft in Salzburg ist allerdings ausgereizt, umso wichtiger sind solche Investitionen, die bestehende Anlagen effizienter machen. Wir müssen künftig noch stärker auf Stromquellen setzen, die die Umwelt nicht belasten." Die neue Anlage sei ideal, um die kurzfristigen Schwankungen von volatiler erneuerbarer Energie auszugleichen und damit zur Versorgungssicherheit beizutragen wurde bei der Präsentation der Halle mit den Matrixpumpen erklärt. "Wir können jede einzelne Pumpe zu- oder wegschalten und damit die Leistung im Kraftwerk in ganz kleinen Schritten regeln. Das gibt uns die Möglichkeit auf die Bedürfnisse des Strommarktes kurzfristig und gezielt zu reagieren,“ so Schotter. 

Hohe Verantwortung

Was wären jedoch die modernen Pumpen ohne die Mitarbeiter, die sie bedienen! Alois Steiner arbeitet seit 40 Jahren bei der Salzburg AG, davon 30 Jahre als Werkleiter. In dieser Funktion ist er auch verantwortlich für die Kraftwerke im Oberpinzgau und die Heizwerke der Salzburg AG und Chef von zehn Mitarbeitern. Mehr sind heute nicht mehr nötig, da die Anlagen voll automatisiert laufen. Die Computerisierung habe in seiner Dienstzeit am meisten Veränderung gebracht, so Steiner. Trotz des Arbeitsplatzes mit Hochspannung sei in all den Jahren wenig passiert, das sei für ihn die Hauptsache. Daniel Gensbichler aus Hinterglemm wird nächstes Jahr seine Nachfolge antreten und freut sich über die moderne Technik. "Die bestehende Anlage wurde mit viel Innovation modernisiert und wird damit auch in Zukunft sauberen Strom garantieren", so Gensbichler. 

Technische Daten 

Anlagentyp: Jahresspeicherkraftwerk
› Einzugsgebiet: 21,87 km²
› Jahreserzeugung (Strom): 36.000 MWh (ohne Umwälzbetrieb)
› Turbinen: 2 Stück liegende Freistrahl-Pelton-Turbinen, mit einer Ausbauwassermenge von
4,00 m³/s und einer Leistung von 24,00 MW
› Matrixpumpe: Zusammenschluss aus 24 Stück 7-stufigen Radialpumpen, mit einer
Ausbauwassermenge von 3,30 m³/s und einer Leistung von 32,00 MW
› Fallhöhe: 728,46 m

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