Uttendorf: Heute ging die neue ÖBB-Stromversorgungsanlage in Betrieb

Hannes Lerchbaumer, Bürgermeister Uttendorf und Johann Pluy, Geschäftsbereichsleiter Bahnsysteme ÖBB-Infrastruktur AG präsentieren den neuen Frequenzumformer am ÖBB-Werksgelände in Uttendorf
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UTTENDORF. In Uttendorf geht am heutigen Tag eine der modernsten Bahnstromversorgungsanlagen Europas in Betrieb. Ohne bewegliche Teile und mit minimalem Platzbedarf verknüpft der Frequenzumformer Uttendorf das öffentliche 50 Hz-Netz mit dem ÖBB 16,7 Hertz Bahnstromnetz.

Früher ein ganzes Fußballfeld, heute die Fläche eines Einfamilienhauses
War früher für eine derartige Anlage der Platz eines ganzen Fußballfeldes erforderlich, so genügt heute die Aufstandsfläche eines Einfamilienhauses. Energieverluste bei der Frequenzänderung werden dank Einsatz von modernster Halbleitertechnologie auf ein Mindestmaß reduziert, mehr als 98 Prozent des eingekauften 50 Hz- Stroms können mit dieser Anlage an die Züge weitergeleitet werden.

Verknüpfung von Energienetzen für wirtschaftliche Bahnstromversorgung
Der Zweck eines Frequenzumformers liegt darin, dass er den Stromaustausch zwischen den verschiedenen Energienetzen – dem öffentlichen Netz und dem ÖBB Netz – ermöglicht. Derzeit werden knapp 40 Prozent des Bahnstrombedarfs in den ÖBB-Kraftwerken umweltfreundlich erzeugt; ein absoluter Spitzenwert im Vergleich der europäischen Bahnen. Die für den täglichen Bedarf notwendige restliche Energiemenge muss aus dem öffentlichen Stromnetz zugekauft werden.

Ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Bahnstromversorgung
Hier leistet die neue Anlage in Uttendorf einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Bahnstromversorgung in Österreich. Für Geschäftsbereichsleiter Bahnsysteme Johann Pluy von der ÖBB-Infrastruktur AG ist die Inbetriebnahme des Frequenzumformers ein bedeutender Schritt im Bereich Energieversorgung: „Durch die neue Anlage können wir unser Bahnstromnetz noch wirtschaftlicher betreiben und die Energieverluste auf dem Weg vom Erzeuger zum Triebfahrzeug deutlich reduzieren.“

Schutz für das Landschaftsbild
Trotz seiner Leistungsfähigkeit nimmt der Frequenzumformer kaum Fläche in Anspruch. Mit weniger als 0,3 Hektar Platzbedarf konnte die neue Anlage am bestehenden ÖBB-Werksgelände in Uttendorf errichtet werden. Kühlaggregate und Transformatoren stehen frei, alle anderen wesentlichen Anlagenteile befinden sich in einem Betriebsgebäude. Die Anbindung des Frequenzumformers und der ÖBB-Schaltanlagen im Stubachtal an das eigens errichtete Umspannwerk Schwarzenbach erfolgt durch eine 2,8 Kilometer lange erdverlegte Kabelleitung. Dadurch wird das Landschaftsbild geschont. Die Kabeltrasse umgeht alle Siedlungsbereiche und trägt zur Umweltverträglichkeit der gesamten Anlage bei.

Kraftwerksgruppe Stubachtal
Das Stubachtal im Salzburger Pinzgau zählt zu den wichtigsten Produktionsstandorten von elektrischer Energie für den Betrieb der Eisenbahn in Österreich. Allein in der Gemeinde Uttendorf mit 2.900 Einwohnern stehen vier ÖBB Wasserkraftwerke und liefern elektrische Energie für den Bahnbetrieb mit über 6.000 Zugfahrten pro Tag. Mit Inbetriebnahme des Frequenzumformers wird der Standort im Pinzgau zusätzlich aufgewertet.

30 Millionen Euro Investitionsvolumen
Hannes Lerchbaumer, Bürgermeister der Gemeinde Uttendorf: „Gemeinde und ÖBB haben beim Bau des Frequenzumformers hervorragend zusammengearbeitet. Für die Gemeinde ist besonders wichtig, dass große Teile der Wertschöpfung im Pinzgau geblieben sind. Viele unserer Firmen haben lohnende Aufträge erhalten.“ Insgesamt haben die ÖBB in die neue Anlage rund 30 Millionen Euro investiert. Ein bedeutender Teil der Arbeiten wurde von im Pinzgau ansässigen Firmen erbracht, so dass die Region und Bevölkerung von der regionalen Wertschöpfung des Projektes profitieren konnten.

Allgemeines zur Bahnstromversorgung in Österreich
Der Geschäftsbereich Bahnsysteme der ÖBB-Infrastruktur AG verantwortet die Energieversorgung im Streckennetz der ÖBB sowie für die Versorgung aller anderen Bahnanlagen wie Bahnhöfe, Zugvorheizanlagen oder Weichenheizungen. Acht Wasserkraftwerke und nunmehr sieben Frequenzumformer sichern rund um die Uhr die Versorgung. Für die Energieverteilung betreibt die ÖBB ein rund 2.000 Kilometer langes Übertragungsnetz auf der 110kV-Ebene sowie ein fast 8.000 Kilometer umfassendes Fahrleitungsnetz mit einer Spannung von 15.000 Volt.

Zahlen, Daten, Fakten
· 1 Frequenzumformerblock mit 48 MW Leistung
· 1 Einphasentransformator
· 2 Dreiphasentransformatoren
· 3.000 m² Standortfläche für den Frequenzumformer
· 2.800 m erdverlegte Kabelleitung
· 30 Mio. Euro Investitionsvolumen
· Vorarbeiten starteten im Herbst 2012
· Spatenstich im Juni 2013
· Fertigstellung und Abschluss Probebetrieb April 2015

ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister bringt der ÖBB-Konzern jährlich 469 Millionen Fahrgäste und 109,3 Mio. Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. 92 Prozent des Bahnstroms stammen aus erneuerbaren Energieträgern, zu 90 Prozent aus Wasserkraft. Die ÖBB gehörten 2014 mit 96,7 Prozent Pünktlichkeit zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Konzernweit sorgen 39.513 MitarbeiterInnen bei Bahn und Bus (zusätzlich 1.761 Lehrlinge) dafür, dass täglich rund 1,3 Mio. Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.

Text: ÖBB
Fotos: ÖBB (3) / ÖBB-Friedl Lechthaler (1)

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