Abgeschoben! Vergeblicher Einsatz um eine Flüchtlingsfamilie!

Die Familie bei der Taufe der Söhne Mjasnik und Marat mit Pfarrer Weihrauch und den Taufpaten Walter und Waltraud. | Foto: Gaube
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  • Die Familie bei der Taufe der Söhne Mjasnik und Marat mit Pfarrer Weihrauch und den Taufpaten Walter und Waltraud.
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BRUCK. Und wieder ist es soweit: Ein Ort ist fassungslos. Gut integrierte Flüchtlinge wurden am Sonntag für alle überraschend von der Fremdenpolizei abgeholt und mit Handschellen abgeführt. Die armenische Familie wurde heute bereits abgeschoben.

Bürgermeister Herbert Burgschwaiger (SPÖ) hat gestern alles versucht, um das noch zu verhindern, vergeblich. Selbst eine Petition die kurzfristig gestartet wurde, konnte nichts mehr bewirken. Bei den Bruckern herrscht völliges Unverständnis über die Vorgangsweise der Behörden, viele sind entsetzt. "Ich wollte der Familie eine Chance geben, sich hier etwas aufzubauen", sagt Sieglinde Gassner, die die Eltern und ihre drei Kinder seit vier Jahren betreut hat. "Für mich zählt der Mensch, egal wo er herkommt, welche Religion und Hautfarbe er hat."

Sehr emotional schildert sie, wie sehr sich alle Mitglieder der Familie Israelijan bemüht hätten, sich in Österreich gut zu integrieren. "Die zwei Buben haben eine Lehrstelle, beide sind bei der Feuerwehr aktiv, ebenso wie der Vater", erzählt Gassner. Tochter Elen war in Bruck in der Volksschule und besuchte bis jetzt das Gymnasium in Zell am See. Der jüngere Sohn, knapp 18, war nicht zu Hause, als die Fremdenpolizei seine Eltern und Geschwister abgeholt hat. Nach ihm wird nun gefahndet. Gassner, die selber erwachsene Kinder hat, macht sich Sorgen um den jungen Burschen. "Man kann ja nicht die Welt retten, aber ich dachte zumindest eine Familie wäre möglich".

Familie Israelijan wurde jedenfalls mitten aus dem Leben hier gerissen. Sie hat bisher in St. Anton bei der Caritas gewohnt und gerade den Umzug in eine private Wohnung bewilligt bekommen. Die Sachen waren gepackt, in den letzten Tagen wurde mit Hilfe von Freunden und Bekannten bereits gesiedelt. Nun musste alles Hab und Gut zurückgelassen werden.

In den Sozialen Medien erweckt der Fall große Anteilnahme und auch Empörung.  Zu einem Posting der SPÖ Bruck machen sich viele Leute Gedanken darüber wieso ausgerechnet mit bestens integrierten Flüchtlingen derart unmenschlich umgegangen wird.  "Warum haben in solchen Fällen die Gemeinden oder Kommunen kein Mitspracherecht ? Ich kann mich noch erinnern, wie die Gemeinden aufgefordert wurden Asylplätze zu schaffen. Nach Jahren werden diese Menschen dann ohne Anhörung der Gemeinden oder Kommunen einfach aus der neu
entwickelten Gemeinschaft gerissen, wie unmenschlich ist das denn?

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