Dachverband Selbsthilfe seit 15 Jahren im Innergebirg
Der Dachverband der Selbsthilfe Salzburg feierte dieses Jahr sein 30-jähriges Jubiläum. Seit 15 Jahren ist er im Innergebirge aktiv
SCHWARZACH. Der Dachverband Selbsthilfe Salzburg ist seit 30 Jahren im Bundesland Salzburg tätig. Vor 15 Jahren begann Sabine Geistlinger im Kardinal-Schwarzenberg-Klinikum die Menschen aktiv zu informieren.
Vom Patientenforum zur Selbshilfe
Gegründet wurde der Dachverband Selbsthilfe Salzburg 1988 unter dem Namen "Salzburger Patientenforum". Die Initiative ging damals von Reinhard Larcher und , Gertraud Rametsteiner, Helmut Radler und Renate Pongruber. Die jetzige Geschäftsführerin Sabine Geistlinger fuhr vor 15 Jahren regelmäßig nach Schwarzach um im Klinikum die Arbeit des Selbsthilfe Dachverbandes bekannter zu machen. Seit neun Jahren ist im Gebäude der Kardinal-Schwarzenberg-Akademie der zweite Standort der Selbsthilfe Salzburg.
Finanzierungskonzept
Finanziert wird die Selbsthilfe Salzburg durch das Land Salzburg und die Gebietskrankenkasse. Im Pongau ist ein weiterer wichtiger Förderer das Klinikum Schwarzach da sie die Büroräumlichkeiten zur Verfügung stellen. Dort findet man Christina Mussbacher und Sabine Wallner, sie beraten Interessierte über die Gründung einer Selbsthilfegruppe und informieren über bestehende Gruppen.
Sich selbst helfen
Im Innergebirge gibt es derzeit 40 Selbsthilfegruppen. Der Dachverband achtet darauf das Selbsthilfe wirklich Hilfe von Betroffenen für Betroffene bleibt. Gründungsmitglied Gerhard Larcher zitiert hier zu gerne ein orientalisches Sprichwort: "Wenn du eine hilfreiche Hand suchst findest du sie am Ende des eigenen Armes."
Die Kernaufgaben des Dachverbandes sind es:
- Menschen bei der Gründung von Selbsthilfegruppen zu unterstützen
- die Infrastruktur für die Gruppen zur Verfügung zu stellen,
- zu informieren und vermitteln
- im Bedarfsfall Weiterbildungen zu organisieren bzw. professionelle Unterstützung zu stellen
- rechtliche und politische Vertretung der Selbsthilfegruppen
Zusätzlich unterstütz der Dachverband Aktivitäten und Projekte der Selbsthilfegruppen finanziell.
Freundliche Krankenhäuser
"Wir lernen von einander durch Best-Practice", erklärt Sabine Geistlinger. Die Idee zu "Selbsthilfefreundlichen Krankenhäusern" sei aus Hamburg gekommen. Der Grundgedanke hierbei ist es Krankenhäuser ein Gütesiegel zu geben, wenn diese bestimmte Kriterien erfüllen. Dazu gehören:
- die Infrastruktur zur Verfügung zu stellen
- Aktiv Informationen an Patienten weiter zu geben
- einen Selbsthilfebeauftragten zu stellen
- regelmäßiger Informations- und Erfahrungsaustausch
- Fort- und Weiterbildung zum Thema Selbsthilfe
- Mitwirkung an Projekten der Selbsthilfe
Salzburg macht mehr
In Salzburg haben sich die Krankenhäuser sogar dazu entschieden dieses Konzept in einzelne Abteilungen zu bringen. In Schwarzach wurde so durch Eigeninitiative eine Ansprechperson für die Psychiatrische Abteilung gefunden und in Zell am See wird besonders für adipöse Menschen Beratung geboten.
Anlaufstelle im Innergebirge
Christina Mussbacher und Sabine Wallner achten auf einen persönlichen Zugang zu den Menschen und fahren einmal pro Woche nach Zell am See um dort mit ihrem mobilen Stand zu informieren. Die Verschwiegenheitspflicht ist bei ihrer Arbeit eines der obersten Gebote. "Unser etwas abgelegeneres Büro ins Schwarzach erlaubt den Menschen anonym und in einem geschützten Rahmen zu uns zu kommen", erklärt Wallner.
Die Termine der Selbsthilfe finden Sie regelmäßig in unserem Veranstaltungskalender.
Weitere Informationen gibt es unter selbsthilfe-salzburg.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.