3G-Ende im Spital

"Bisher größter Schritt in Richtung Normalität"

Im Krankenhaus Schwarzach und im Seniorenheim St. Johann freut man sich über das Ende der 3G-Regel. Seniorenheim-Leiter Fritz Neu wünscht sich außerdem ein Ende der Maskenpflicht in Altenheimen. Außerdem appelliert er, Corona-Impfungen auch weiterhin aufzufrischen.

PONGAU. Am Freitag wurden die Corona-Regeln einmal mehr entschärft. Seither braucht es auch beim Zutritt in Alten- und Pflegeheimen, Kurzentren und Spitälern keinen Nachweis mehr, dass man aktuell getestet, geimpft oder genesen ist. Das gilt für Besucherinnen und Besucher ebenso wie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Kein Screening mehr im Krankenhaus Schwarzach

Im Krankenhaus Schwarzach spricht man vom "größten Schritt in Richtung Normalität seit dem Beginn der Pandemie". Mit den neuen Verordnungen wurden am Freitag alle Zutrittsregeln fallen gelassen. "Lediglich die FFP2-Maskenpflicht bleibt im ganzen Haus aufrecht", betont der Sprecher des Klinikums, Lars Atorf. Bisher mussten sich alle Personen, die das Krankenhaus betreten wollten, einem sogenannten Screening beim Haupteingang unterziehen. Dabei wurde der 3G-Nachweis ebenso kontrolliert wie die Körpertemperatur, um Corona-Verdachtsfälle auszuschließen. Auch die Belegschaft musste während der Dienstausübung immer einen aktiven Nachweis einer Testung, Impfung oder Genesung vorweisen können.

FFP2-Masken gegen Viren und Bakterien

"Der jetzige Schritt ist für uns eine enorme Erleichterung", erklärt Atorf. Der Zutritt zu den einzelnen Stationen und Ambulanzen sei nun wieder über die entsprechenden Eingänge am ganzen Gelände möglich. In Schwarzach beurteilt man die Änderung der Vorgaben als einen "positiven und richtigen Schritt." Corona werde in der täglichen Arbeit zu einem immer kleineren Thema. Häufig stelle man eine Infektion nur noch im Rahmen von Routine-Testungen als Nebendiagnose bei Patientinnen und Patienten fest, die eigentlich wegen anderer Beschwerden vorstellig werden. Die größere Herausforderung seien momentan anderweitige respiratorische Erkrankungen, die in großer Zahl auftreten. "Daher ist die Maskenpflicht weiterhin sinnvoll, weil mit FFP2-Masken auch die Übertragung anderer Bakterien und Viren verhindert werden kann", stellt Atorf klar.

"Masken erschweren Arbeit im Altenheim"

Auch im Seniorenheim in St. Johann steht man den fallenden 3G-Regeln positiv gegenüber. "Unsere Bewohnerinnen und Bewohner können sich glücklicherweise ohnehin überall frei bewegen. Und im Kaffeehaus ist ja auch niemand mehr getestet", erklärt Seniorenheimleiter Fritz Neu. Insofern könnten Infektionen ohnehin jederzeit ins Haus getragen werden. Die Beibehaltung von FFP2-Masken mache in den Krankenhäusern Sinn. Neu plädiert allerdings für eine Aufhebung der Maskenpflicht in den Altenheimen: "Nur weil bei uns alte Menschen zu Hause sind, sind nicht alle automatisch krank", betont der Heimleiter. Die Masken würden die Arbeit im Haus nach wie vor erschweren: "Wenn man zum Beispiel mit schwerhörigen Bewohnern spricht, ist das eine enorme Herausforderung."

Impf-Appell aus dem Seniorenheim St. Johann

Die Maskenpflicht habe auch negative Auswirkungen auf die soziale Einbindung der Hausbewohnerinnen und -Bewohner. "Früher haben wir immer die Seniorenclubs zum geselligen Beisammensein im Haus gehabt", erklärt Neu. Der gegenseitige Austausch bei Kaffee und Kuchen sei mit Maske aber nur schwer realisierbar. "Mit der Impfung hat jeder die Möglichkeit sein persönliches Risiko zu minimieren. Daher muss der Schritt in die Normalität auch in unseren Heimen möglich sein", schildert Neu seine Sicht der Dinge. Der Leiter des Seniorenheims erneuert gleichzeitig seinen Impf-Appell:

"Wir haben seit der Impfung kaum mehr schwere Corona-Fälle im Heim. Daher ist es für uns wichtig, dass sich möglichst viele Menschen — speziell die Angehörigen unserer Bewohnerinnen und Bewohner — impfen lassen. Das gilt auch für die Auffrischungen."

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