Bischofshofen
Drei Stolpersteine erinnern an Opfer der Nazi-Gräueltaten

Oberst Werner Maroschek verlegte den Gedenkstein für seinen Ahnen Josef Maroschek in den Boden vorm Bischofshofener Rathaus.  | Foto: Alexander Holzmann
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  • Oberst Werner Maroschek verlegte den Gedenkstein für seinen Ahnen Josef Maroschek in den Boden vorm Bischofshofener Rathaus.
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Drei Stolpersteine erinnern in Bischofshofen an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes im zweiten Weltkrieg. Ihre Nachfahren verlegten vergangene Woche bei einem Festakt die Gedenksteine vorm Rathaus.

Thomas Schmid verlegte den Gedenkstein für seinen Vorfahren Josef Machreich.  | Foto: Alexander Holzmann
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BISCHOFSHOFEN. In einem feierlichen Festakt sind am Donnerstag in Bischofshofen drei Stolpersteine vor dem Rathaus verlegt worden. Die im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln aus Messing sind ein Mahnmahl: Sie erinnern an das Schicksal dreier Menschen aus Bischofshofen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und ermordet wurden.

Auf einem Bild vereint: Die Nachkommen der NS-Opfer aus Wien, aus Vorarlberg und direkt aus Bischofshofen. | Foto: Strauß/Stadtgemeinde
  • Auf einem Bild vereint: Die Nachkommen der NS-Opfer aus Wien, aus Vorarlberg und direkt aus Bischofshofen.
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Drei Steine symbolisieren drei Schicksale

Josef Machreich, Johanna Brüggler, Josef Maroschek – ein politisches Opfer, ein Euthanasieopfer und ein Deserteur – stellen drei tragische Schicksale dar, die nicht in Vergessenheit geraten sollen. Ihre Lebensgeschichten erhalten in Bischofshofen einen Ehrenplatz, stellvertretend für insgesamt 30 Menschen, die im Verzeichnis nationalsozialistischer Terroropfer im Land Salzburg mit Bezug auf Bischofshofen gelistet sind.

"Es ist gerade jetzt wichtig, Zeichen zu setzen und an die tragischen Schicksale zu erinnern, ehe es keine Zeitzeugen mehr gibt."
– Bürgermeister Hansjörg Obinger

"Diese Menschen und ihre Geschichte dürfen nicht vergessen werden", sagte Bürgermeister Hansjörg Obinger bei der kleinen Gedenkfeier im Kastenhof. Dazu waren neben Angehörigen aus Bischofshofen auch Familienmitglieder und Nachfahren der Opfer aus Wien und aus Vorarlberg angereist. Sie haben die Stolpersteine im Anschluss an die Feier im Boden verlegt.

Die Stolpersteine wurden mit Kies im Steinboden fixiert. | Foto: Alexander Holzmann
  • Die Stolpersteine wurden mit Kies im Steinboden fixiert.
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Biographien aufwendig recherchiert

Die Kurzbiografien der drei Verfolgten sind direkt neben dem Mahnmal beim Eingang zum Rathaus zu finden, genauere Details werden auf der Stadt-Webseite veröffentlicht. Die Biographien der drei Opfer hat Gertrude Chalupny mit Unterstützung ihres Mannes Paul Chalupny recherchiert. Die beiden sind Vorstandsmitglieder des Vereins "Freunde des Deserteurdenkmals in Goldegg" und haben mit ihrer Plattform für regionale Erinnerungskultur auch die Verlegung der Stolpersteine in Bischofshofen initiiert. "Österreich war nicht nur Opfer, sondern auch Täter", erinnerte Gertrude Chalupny in ihrer Eröffnungsrede, ehe die Biographien der drei NS-Opfer verlesen wurden. Ein Bläserquartett der Bundesbahnmusikkapelle Bischofshofen sorgte mit berührenden Chorälen für einen würdigen Rahmen.

Die Stolpersteine erinnern an die drei NS-Opfer, zusätzlich zum Gedenkstein sind die Kurzbiographien direkt beim Rathaus zu lesen.  | Foto: Alexander Holzmann
  • Die Stolpersteine erinnern an die drei NS-Opfer, zusätzlich zum Gedenkstein sind die Kurzbiographien direkt beim Rathaus zu lesen.
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