Spaß versus Vernunft im Skigebiet

Kaum wird es kühler, | Foto: Neumayr

Drei Jahre nach der Vereinbarung die Pisten um 21 Uhr zu sperren, wird ab der Wintersaison 2010 in Alpendorf ein neues Gesetz herrschen. Ab 19 Uhr wird die Hauptabfahrt für Skifahrer und Tourengeher gesperrt sein. Der Ruf nach Sicherheit ist lauter, als das Verlangen nach längerem Fahrvergnügen, welches im schlimmsten Fall mit dem Tod enden kann. Doch die SPÖ St. Johann ist gegen diese neue Regelung und denkt dabei vor allem an die berufstätigen und sportlichen Einheimischen.

ST. JOHANN/PONGAU (ph). Ab kommendem Winter heißt es um 19 Uhr für alle Skifahrer und Tourengeher weg von der Piste bei den Alpendorf Bergbahnen. Diese haben nach einem tödlichen Unfall im Vorjahr, bei dem ein Snowboarder in eine Pistenraupe gefahren ist, einen Antrag bei der Stadtgemeinde St. Johann auf „Vorverlegung der Pistensperre“ gestellt. Anfang September wurde die neue Gesetzesvorlage bewilligt. Die neue Regelung wird allerdings von der SPÖ St. Johann bemängelt. „Wenn die Pisten um 19 Uhr gesperrt werden, ist es für die berufstätigen Einheimischen kaum noch möglich eine Skitour zu machen“, so Vizebürgermeister Fritz Neu. Für einige Bürger, deren Arbeitstag erst um 17 oder 18 Uhr endet, wäre bei dieser Sperre eine Tour nicht mehr möglich.

Keine Geldstrafen, aber möglicherweiße tragische Folgen
Die gesetzeswidrige Benützung nach der Pistensperre kann fatale Folgen haben. Zwar wird es weiterhin nur Verwarnungen der ÖWD bzw. eventuell auch Anzeigen bei widerrechtlichem Verhalten geben, doch wenn der Betroffene in eine Pistenraupe oder Schneekanone fährt und verletzt ist oder im schlimmsten Fall sogar sein Leben lassen muss, ist das wohl die härteste Strafe, welche man bekommen kann.

Ohne Regeln geht nichts!
Genau diese Gefahren waren auch der Beweggrund der Alpendorf Bergbahnen, einen Antrag auf Vorverlegung der Sperre zu stellen. Die Regelung mit 21 Uhr hat zwar auch im Großen und Ganzen gut funktioniert, aber viele Tourengeher haben um 22 oder 23 Uhr noch die Anlage genutzt. „Dies ist einfach viel zu gefährlich“, so Peter Stankovic, zuständig für die Pressearbeit bei den Alpendorf Bergbahnen. „Doch wenn sich die Betroffenen nicht an 21 Uhr gehalten haben, steht für mich die Frage im Raum, ob sie die neue Sperrzeit respektieren werden“, meint Neu.

Auch die Hüttenwirte sind dafür!
Wer sich Sorgen um die Existenz der Hüttenwirte im Alpendorf macht, kann beruhigt aufatmen. Es liegt von allen ein schriftliches Einverständnis in der Gemeinde vor. „Es ist wirklich eine gute Kompromissregelung geworden“, so Bürgermeister Günther Mitterer. Es wurden zur Sicherheit der Tourengeher und Skifahrer alle Aspekte beachtet. „Für all jene, die zu einem späterem Zeitpunkt noch gene eine Tour machen möchten, steht der Hahnbaum zur Verfügung“, meint Mitterer. Hier gibt es keine Pistensperre und so steht dem Tour-Vergnügen eigentlich nichts mehr im Wege.

Pistensperren: Ein heißes Thema im ganzen Land!
Das Tourengehen ist in den letzten Jahren ein richtiger Kultsport geworden. Wahrscheinlich ist es deshalb so schwierig eine einheitliche Regelung zu Gunsten der Sicherheit der Skipistenbenutzer zu entwerfen. „Es handelt sich leider um ein sehr heißes Thema“, so Stankovic. Wer bei den Bürgern beliebt sein möchte, lässt gewissenhaft die Finger von diesem brisanten Thema. „Auch in anderen Skigebieten gibt es solche Sperren. Die der Alpendorf Bergbahnen war bis vor kurzem eine der humansten. Daher sind viele auch von auswärts gekommen, um dies zu nützen“, so Mitterer. Auf der einen Seite war dies natürlich erfreulich, aber diese Mehrzahl an Menschen auf der Piste in den Abendstunden barg natürlich auch ein gewisses Risiko. „Daher wäre eine einheitliche Regelung im ganzen Land wohl das Beste“, so Stankovic. Die Bergbahnen hoffen, dass die neue Regelung greift und nicht ein weiterer tragischer Unfall geschehen muss, um die Notwendigkeit einer früheren Sperre zu bestätigen.

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