Gastronomie und Tourismus
Zwischen Arbeitslosigkeit und Saisonarbeit
Trotz der niedrigen Arbeitslosenrate im Pongau sucht die Gastronomie und der Tourismus verstärkt Arbeitskräfte. Hilfsarbeiter und diverse Jobbörsen sollen der Gastronomie wieder Stabilität und die Möglichkeit geben, uneingeschränkt Touristen und Gäste zu beherbergen.
PONGAU. Im September schrumpfte die Pongauer Arbeitslosenrate auf offizielle 3,4 Prozent, dennoch werden immer noch dringend Leute benötigt, egal ob Tourismus oder Gastronomie. Jedoch steht das hoffentlich pandemiefreie Jahr 2023 vor der Tür und die steigenden Kosten lassen viele Fragen offen. Was aber sicher ist, die Buchungslage für Wintersaison 2022/23 hat sich nach den gebeutelten Covid-Jahren wieder eingependelt.
Gastro sucht
Trotz der niedrigen Arbeitslosenrate sucht die Gastronomie intensiv Arbeitskräfte, egal ob Fach- oder Hilfskräfte. Es verfügen bereits gut ein Drittel der Personen, die momentan noch als arbeitssuchend gemeldet sind, über eine Einstellungszusage für die Saisonarbeit. Diese Anzahl an Arbeitern reicht aber bei weiten nicht aus, um das benötigte Pensum zu decken. Deshalb erwartet man, wie jedes Jahr die Hilfsarbeiter aus dem europäischen Raum.
Umschwung der Hilfsarbeiter
Einen Umschwung gibt es vor allem in der Nationalität und Herkunft der Aushilfskräfte. Viele Personen aus den östlichen EU-Ländern wie Tschechien und Ungarn werden dieses und folgende Jahre vermutlich nicht mehr zu uns kommen. Der Grund ist schlicht und ergreifend, dass nahezu überall in Europa Arbeitskräftemangel besteht und die Löhne in diesen Ländern angehoben wurden. Somit bleiben viele langjährige Saisonarbeiterinnen und Saisonarbeiter aus. Die Suche nach Arbeitern hat sich Richtung Italien, Spanien und Griechenland verlagert.
"Viele Personen aus dem Süden Europas sitzen bereits in Deutschkursen, finanziert vom Land Salzburg und werden circa zwei Wochen vor Saisonbeginn nach Österreich kommen, um sich einzuarbeiten."
Thomas Burgstaller, Geschäftsstellenleiter Arbeitsmarktservice Bischofshofen
Hilfe kommt nicht von allein
Um die offenen Stellen aufzufüllen, werden viele Initiativen in Angriff genommen. Am dritten November gab es eine Jobbörse im Pongau, wo sich Arbeitskräfte aus Wien und Niederösterreich eingefunden haben, um sich mit Gastronomen über mögliche Arbeitsplätze zu unterhalten. Am 17. November wird eine ähnliche Börse in Wien veranstaltet. Eine weitere Initiative überlegte sich der Pongau in Verbindung mit der Wachau. 15 Betriebe im Pongau und der Wachau haben sich dieses Jahr zusammen geschlossen, um die Probleme der Saisonarbeit entgegenzuwirken. Im Sommer werden die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Wachau beschäftigt sein und im Winter im Pongau. Somit müssen sich die Angestellten nicht mehr jedes Jahr saisonbedingt neue Arbeitsplätze suchen und die Betriebe müssen nicht jedes Jahr unzählige Personen neu einlernen.
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