Letztes Fließgewässer im Pongau
Statement der LUA zum Spatenstich Stegenwald

Die Salzach bei Stegenwald ist ein diverser Lebensraum für viele Fische, Insekten, Vögel, Reptilien und Amphibien. | Foto: LUA
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  • Die Salzach bei Stegenwald ist ein diverser Lebensraum für viele Fische, Insekten, Vögel, Reptilien und Amphibien.
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Das Wasserkraftwerk Stegenwald wird gebaut und die LUA, welche bereits 2022 Revision eingelegt hat, akzeptiert die Entscheidung. Ihre Meinung, dass der Bau ein massiver Eingriff in ein einzigartiges Ökosystem sei, hat sich jedoch nicht geändert.

WERFEN. Der Bau des Wasserkraftwerks in Stegenwald ist bereits in vollem Gange. Die Landesumweltanwaltschaft (LUA) reichte bereits 2022 eine Revision gegen die Errichtung des Kraftwerkes ein, da es ein einzigartiges Ökosystem unwiederbringlich zerstöre. Laut der Leiterin der LUA Salzburg, Gishild Schaufler, ist die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes den Bau zu genehmigen zwar zu akzeptieren, die Meinung der LUA hat sich jedoch nicht geändert.

Der Bau des Kraftwerkes ist bereits im vollen Gange und soll 2025 fertiggestellt werden. | Foto: Philipp Scheiber
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Einzigartiges Ökosystem zerstört

Die letzte freie Fließstrecke ohne Querverbauungen der mittleren Salzach, die sich im Bereich Stegenwald befindet, wird bald nicht mehr existieren. Laut einer Aussendung der LUA bezeichneten Amtssachverständige des Landes Salzburg diesen Teil des Flusses als einen der zoologisch und gewässerökologisch hochwertigsten Abschnitte der Salzach. "Da es ein zoologisch einzigartiges Gebiet ist und die Natur in diesem Bereich unwiederbringlich zerstört wird, war das Naturschutzinteresse am Erhalt extrem hoch. Ein gerichtlicher Sachverständiger für Gewässerschutz merkte auch an, dass dieser Bereich zur Wiederetablierung des natürlichen Fischbestandes und um gefährdete Arten zu schützen, von besonderer Bedeutung gewesen wäre", so Gishild Schaufler.

Des weiteren entstehen nicht nur Auswirkungen rund um das Kraftwerk, sondern auch ober und unter der Verbauung kommt es durch die Aufstauung zu Beeinträchtigungen der Lebensräume, die sich auch auf die weiteren Ausstrahlstrecken auswirken. "Man sollte sich auch wieder in das Gedächtnis rufen, dass ein Wasserkraftwerk zwar CO2-arme Energie produziert, jedoch der Bau ein Ökosystem zerstört. Und um das Klima zu schützen, benötigt man auch intakte Ökosysteme", führt Schaufler weiter aus.

Laut der Landesumweltanwaltschaft wird durch die Querverbauung ein unvergleichbare Ökosystem nachhaltig zerstört. | Foto: LUA
  • Laut der Landesumweltanwaltschaft wird durch die Querverbauung ein unvergleichbare Ökosystem nachhaltig zerstört.
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Schutzmaßnahmen

Zu den Maßnahmen, welche während des Bauvorhabens getroffen werden, um die Natur zu erhalten, meine Schaufler: "Jedes Kraftwerk muss vorgegebene Auflagen einhalten, um die Auswirkungen auf die Natur zu minimieren. Man darf jedoch nicht vergessen, dass im Vordergrund der Unternehmen logischerweise die Stromerzeugung und der Verdienst steht und nicht die Umwelt zu schützen." Des Weiteren meine Schaufler, dass die vorgegebenen Richtlinien für Natur- und Wasserschutz viele Schäden vermindern. Nichtsdestotrotz ist ein Bau ein Eingriff in die Tierwelt und das Ökosystem.

Kein Problem mit Wasserkraft

Bei unserem Gespräch betonte die Leiterin der LUA wiederholt, dass medial oft dargestellt werde, die LUA würde gegen alle Bauvorhaben von erneuerbaren Energieträger vorgehen. "Dies stimmt so absolut nicht. Energieerzeugung aus nicht fossilen Brennstoffen ist die Zukunft, jedoch sollte man einen so einen wichtigen Lebensraum im Bereich Stegenwalds nicht zerstören", erzählt die Leiterin der Landesumweltanwaltschaft.

Landesumweltanwältin Gishild Schaufler akzeptiert zwar die Entscheidung, dass das Kraftwerk errichtet wird, ihre Meinung dazu bleibt aber unverändert. | Foto: LUA
  • Landesumweltanwältin Gishild Schaufler akzeptiert zwar die Entscheidung, dass das Kraftwerk errichtet wird, ihre Meinung dazu bleibt aber unverändert.
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Entscheidung wird akzeptiert

Trotz der Bemühungen der LUA wird das Wasserkraftwerk Stegenwald gebaut und voraussichtlich 2025 fertiggestellt. Die LUA bekräftigt, dass sie ihre Meinung über die Errichtung und den enormen Eingriff in die Natur nicht geändert haben. Aufgrund der Entscheidung des Landesverwaltungsgerichtes ist der Bau jedoch rechtskräftig und man hat es zu akzeptieren.

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