Fernpasstraße B179
Wirtschaft läuft gegen neue Mautpläne Sturm

Die Strecke durch das Außerfern - hier kurz hinter dem Grenztunnel Vils/Füssen - ist eine riesige Staustrecke geworden. | Foto: Archiv/Zoom Tirol
2Bilder
  • Die Strecke durch das Außerfern - hier kurz hinter dem Grenztunnel Vils/Füssen - ist eine riesige Staustrecke geworden.
  • Foto: Archiv/Zoom Tirol
  • hochgeladen von Günther Reichel

Ja zum Fernpassscheiteltunnel, ja zum Tschirganttunnel, von einer Bemautung der Strecke über den Fernpass hält die Tiroler Wirtschaft hingegen schlicht und einfach gar nichts.

OBERLAND/AUSSERFERN. In den vergangenen Tagen ist die Verkehrsdebatte, die Fernpassstrecke entlang der B179 betreffend, "hochgekocht". Der Scheiteltunnel ist wieder in aller Munde, ebenso eine mögliche Bemautung dieser Strecke.
Weil die Diskussion zuletzt Fahrt aufnahm, äußerten sich Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser sowie die WK-Obleute aus Reutte, Imst und Landeck, Christian Strigl, Josef Huber und Michael Gitterle, im Rahmen eines Pressegesprächs am Dienstag zur Sache.

Ihre Botschaften waren klar: Es braucht Verbesserungen entlang der wichtigen Nord-Süd-Achse, dass damit im Zusammenhang stehend aber eine Maut kassiert wird, lehnt man ab.

Der Unmut ist groß

Walser äußerte seinen Unmut darüber, dass

  • der Scheiteltunnel seit Jahren versprochen ist,
  • ebenso die Röhre durch den Tschirgant,
  • außer Versprechungen bisher aber nichts passiert ist.
  • Und jetzt werde plötzlich das Mautthema vorrangig diskutiert.

Für den Tiroler Wirtschaftskammer-Präsidenten ist das unverständlich und der falsche Ansatz: Zuerst brauche es die Tunnellösungen, dann könne man über alles andere reden.
In einer Bemautung der Ferpassstrecke sehen aber alle vier Wirtschaftsvertreter eine echte Schlechterstellung für die Bezirk Reutte, Imst und Landeck.

Das Außerfern ist am stärksten betroffen

Der Bezirk Reutte und die hier lebende Bevölkerung wären wohl am stärksten betroffen, glaubt der Obmann der WK Reutte, Christian Strigl. Auch wenn man die Außerferner von der Maut befreit (eine Lösung ähnlich jener am Felbertauern für die Osttiroler Bevölkerung steht im Raum, Anm.), müsse man mit Benachteiligungen rechnen. Jeder Wareneinkauf würde sich verteuern, warnt Strigl, denn die Maut, welche für die Warenanlieferung zu entrichten wäre, würden am Ende erst wieder die Bürger zahlen.

Maut nur eine "Cashcow"?

Strigls Imster Kollege Josef Huber ortet im Falle einer Bemautung der Fernpassstrecke nicht nur Folgen für das Außerfern, sondern auch für die Oberländer Wirtschaft. "Die Maut verzerrt den Wettbewerb", glaubt Huber, der von einer reinen "Cashcow" spricht.
Für ihn ist auch unverständlich, dass man eine Strecke, wie jene über den Fernpass, überhaupt bemauten will. Das sei mit nichts anderem vergleichbar, was bei ihm wiederum ganz andere Befürchtungen hervorruft: "Muss man künftig damit rechnen, dass auch dann eine Maut fällig wird, wenn man eine Galerie im Ötztal baut?"

Folgen reichen bis nach Landeck

Die Bemautung der Fernpassstrecke hätte auch für Landeck negative Folgen, glaubt Michael Gitterle. Der Obmann der Landecker Wirtschaftskammer sorgt sich, dass die Tagesskigäste aus dem bayerischen und Allgäuer Raum wegbleiben könnten, und dass Tirol wieder einmal in unserem Nachbarland "medial geprügelt" wird. Für ihn steht im Fall einer Bemautung der Vorwurf der Abzocke im Raum: "Das können wir uns nicht leisten!"

Besser informiert

Mehr zum Thema finden Sie auch unter nachfolgendem Link. Hier könnenSie auch an einer Umfrage teilnehmen: www.meinbezirk.at/5975071
Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at

Die Strecke durch das Außerfern - hier kurz hinter dem Grenztunnel Vils/Füssen - ist eine riesige Staustrecke geworden. | Foto: Archiv/Zoom Tirol
Wer sich durchs Außerfern in Richtung Imst bewegt, muss mit Stauungen rechnen. | Foto: Archiv/Zoom Tirol
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.