El Austriaco
Vater kämpfte dreieinhalb Jahre für die Freilassung seiner Tochter

Der Vater der jungen Innviertlerin in Kolumbien – dreieinhalb Jahre kämpfte er dafür, dass seine Tochter aus der Haft entlassen wird.  | Foto: Martin Herbst/El Austriaco
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  • Der Vater der jungen Innviertlerin in Kolumbien – dreieinhalb Jahre kämpfte er dafür, dass seine Tochter aus der Haft entlassen wird.
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Innviertlerin wurde 2012 in Kolumbien wegen Drogenschmuggels inhaftiert. Ein Dokumentarfilm auf ServusTV beleuchtet das Schicksal der jungen Frau.

INNVIERTEL. Ihr Schicksal beschäftigte 2011 und 2012 das Innviertel: Eine junge Frau, damals 23 Jahre alt, wurde nach einem Urlaub mit ihrem neuen Freund in Bogota, Kolumbien, am Flughafen aufgegriffen und des Drogenschmuggels bezichtigt. Mehrere Kilogramm Kokain wurden in ihrem Gepäck gefunden. Vieles deutete daraufhin, dass ihr das Suchtgift untergejubelt und sie als Drogenkurierin missbraucht wurde. Trotzdem wird die Innviertlerin verurteilt: Zu sieben Jahren Haft, dreieinhalb davon saß sie in einem Frauengefängnis in Bogota ab.

Nach ihrer Entlassung wurde Martin Herbst, ein angehender Regisseur aus Salzburg auf das Schicksal der Innviertlerin aufmerksam. In Zusammenarbeit mit der Familie entstand 2018 das filmische Projekt "El Austriaco", das Dokumentarfilm-Debüt von Martin Herbst, der zu der Zeit an der Fachhochschule Salzburg studierte. Bei internationalen Festivals fand der Film bereits großen Anklang, wie der Jungregisseur verrät. Nun wird die Doku erstmals einer breiten Öffentlichkeit gezeigt – auf ServusTV läuft El Austriaco in der Nacht von 30 auf 31. Mai 2021 um 00:25 Uhr. Danach ist die Dokumentation 14 Tage lang in der ServusTV-Mediathek verfügbar. 

"Ich erzähle die Geschichte eines Mannes, welcher seiner Tochter bedingungslose Liebe und Vertrauen entgegenbringt, keine Minute an deren Unschuld zweifelt und sämtliche Bürden und Hürden auf sich nimmt, um seine Tochter wieder nach Hause zu holen", erklärt Herbst. "Die junge Frau musste am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, unter miserablen Umständen in einem völlig überfüllten Gefängnis zu leben. Oft ohne fließendes Wasser oder funktionierender Toilette. Ihr Vater besuchte sie in den dreieinhalb Jahren Haft über zwanzig Mal in Kolumbien und versuchte mit allen Mitteln, ihr Leben im Gefängnis zu erleichtern."

Tagebuch des Vaters als Grundlage für Dokumentarfilm

Der Vater stellte dem Regisseur sein über einhundert Seiten umfassendes und sehr persönliches Tagebuch zur Verfügung, in dem er alle Fortschritte, aber auch Rückschläge dokumentierte. "Er verstand es, in Bogotá ein Netzwerk aufzubauen, Verbindungen bis in den Vatikan zu knüpfen und einflussreiche Personen in Wirtschaft, Politik und Kirche zu erreichen, welche ihm tatkräftig beim Kampf, seine Tochter aus den Klauen der kolumbianischen Justiz zu befreien, zur Seite standen", schildert Herbst.

El Austriaco erzählt von Gewalt, Hoffnungslosigkeit und Intrigen, aber auch von bedingungsloser Hilfsbereitschaft, die die Oberösterreicher in der Fremde erfahren. Bildgewaltige, ästhetische Landschaftsaufnahmen und Interviews dokumentieren, dass das südamerikanische Land mehr zu bieten hat, als den Ruf, eine Drogenhochburg und das ehemals gefährlichste Land der Welt zu sein. Kontrastreiche Eindrücke vom zweigesichtigen Kolumbien zeigen die Schatten- und Sonnenseiten des Landes auf, indem Pesos gleichermaßen regieren wie die Nächstenliebe.

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