Christian Putscher gegen Frühjahrsmüdigkeit
Längere Tage = länger Energie? Irrglaube!
Frühjahrsmüdigkeit: Ein Schlagwort, das gerade sehr viele Menschen beschäftigt. Aber wie kommt's? Warum sind wir zu Frühlingsbeginn schlapper? Und was hilft dagegen? Diese Fragen hat die BezirksRundSchau Ried Christian Putscher, Ernähungswissenschafter und Personal Coach aus Tumeltsham, gestellt. Seine Antwort: Kohlenhydrate. Jetzt in der Fastenzeit? "Ja, jetzt in der Fastenzeit!"
TUMELTSHAM. Die Tage sind wieder länger. Es ist heller. Viel Zeit also, um vieles zu anzugehen, sei es im Haushalt oder sportlich. "Aber wir haben nicht automatisch länger Energie, nur weil die Tage länger sind", sagt Christian Putscher und ergänzt: "Viele glauben, sie können jetzt im Frühjahr genauso weitermachen wie im Herbst". Aber auch der Körper müsse aus erst dem Winterschlaf aufwachen. Denn bei den meisten – enorm fleißige Skifahrer und Skitourengeher wohl ausgenommen – sei es aufgrund von Bewegungsmangel in den kalten Monaten zu einem Leistungsabbau gekommen. Also egal ob es nun um Laufen, Nordic Walking oder einen ganztägiger Frühjahrsputz geht: Alles, was körperliche Betätigung erfordert, sollte langsam angegangen werden. "Nicht mit dem Kopf durch die Wand", ist die Devise, so der Ernährungsprofi.
Und was laut Putscher unabdingbar ist, um die Frühjahrsmüdigkeit loszuwerden, ist eine kohlenhydrathaltige Ernährung mit regelmäßigen Mahlzeiten. Und das trotz Fastenzeit? "Ja, denn nur so bekommen die Muskeln die Energie, die sie an den nun wieder längeren Tagen verbrauchen", ist er überzeugt. Die Fastenzeit komme generell zum ungünstigen Zeitpunkt überhaupt, sagt er mit einem Schmunzeln. "Die Leute möchten abnehmen, tun aber mehr. Sie denken, dass sie weniger essen können und gleichzeitig mehr leisten. Das ist unmöglich."
Er rät deshalb zu zwei bis drei Mahlzeiten verteilt auf 10 bis 12 Stunden. Gleich nach dem Aufstehen etwa ein Frühstück mit Käse, Topfenaufstrich, Vollkornbrot oder Müsli. Ein Mittagessen zwischen 11 und 14 Uhr und ein Abendessen zwischen 16 und 20 Uhr. Etwa 50 bis 100 Gramm Kohlenhydrate sollten dabei zu sich genommen werden. Kohlenhydratlieferanten sind etwa Erdäpfel, Reis, Nudeln und Hülsenfrüchte wie beispielsweise Erbsen. Ein Mineralstoff, der ebenso wichtig ist, um fitter zu werden, ist Eisen. Dieser sorge laut Putscher dafür, dass der Sauerstoff im Körper dorthin kommt, wo er gebraucht wird. Einmal am Tag sollten deshalb eisenhaltige Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen: "Das sind zum Beispiel rote Rüben, Spinat, Eidotter, Rindfleisch, Mohn, Wallnüsse.
"Kohlenhydrate und Eisen, das sind schlagkräftige Stoffe, damit der Körper im Frühjahr wieder einen Schub bekommt", sagt der Ernährungsexperte abschließend.
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