Vom Böllerschießen bis zur Morgengabe

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BEZIRK (kat). Poltern, das Schießen am Morgen, Brautstehlen oder die Morgengabe. Es gibt wahrscheinlich kein anderes Fest, das von so vielen Bräuchen begleitet wird, wie die Hochzeit. "Vor einigen Jahren war alles sehr 'schickimicki' und amerikanisiert. Jetzt sind die Bräuche wieder im Kommen und werden sehr ernst genommen, vor allem bei uns am Land", erzählt Schriftstellerin Monika Krautgartner. Die Tumeltshamerin hat gemeinsam mit der Redakteurin und Expertin für Volkskultur und Brauchtum, Sabine Kronberger, diese traditionellen Begleiterscheinungen des schönsten Tages im Leben zusammengetragen. Entstanden ist das 160 Seiten umfassende Buch "Hochzeitsbräuche in Österreich", das neben Riten auch Geschichten, Gedichte, Anekdoten, prächtige Bilder sowie Erzählungen von prominenten Paaren enthält.

"Hochzeitsratgeber und dergleichen gibt es viele. Dieses Buch ist unseres Wissens das einzige, das sich mit Bräuchen beschäftigt", beschreibt Krautgartner die Einzigartigkeit des neuen Werks. Und Bräuche gibt es viele, denn von Kärnten bis Wien, von Tirol bis nach Oberösterreich – überall wird ein bisschen anders gefeiert. Zudem gibt es noch regionale Abwandlungen sowie Unterschiede zwischen Stadt und Land: "In der Kirche und bei der Feier gleichen sich Stadt und Land, man denke nur an das Spalierstehen oder das Tortenanschneiden. Alles was vorher, also rund ums Haus, passiert – wie Böllerschießen oder Brautlied-Singen – ist in der Stadt eher schwierig. Am Land ist hier viel mehr möglich, vor allem, da es auch mehr Gruppen gibt, die das Brauchtum leben", weiß die Tumeltshamer Autorin.

Aber auch internationale Riten werden im Buch nicht ausgespart. "Uns kommt beispielsweise das Bananenstauden-Umhacken in Indonesien eigenartig vor. Aber man bedenke: Die Indonesier finden sicher auch unsere Bräuche kurios und eigenartig." Für Krautgartner selbst zählen das Brautlied-Singen, das Brautstrauß-Werfen, das Spalierstehen oder das Torteanschneiden zu den schönsten Traditionen. "Ich liebe die glücksverheißenden Bräuche. Die boshaften, wie das Strohstreuen, sind nicht so meins." Ihres sind dafür auch die Hoppalas, die bei Hochzeiten passieren und oft selbst zu Ritualen oder zu lebendig bleibenden, schönen, witzigen Erinnerungen werden. Vorgebracht werden diese dann auch bei den Jubiläumshochzeiten, die ebenfalls Teil des Buchs sind.

Trotz der vielen Riten wird bei Hochzeiten aber die persönliche Note nicht ausgespart. "Selbst geschriebene Ehegelöbnisse und Co. – das Individuelle ist sehr wichtig."

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