Klinikum Rohrbach
Bewegung beugt Wohlstandskrankheiten vor

Viel Bewegung kann dem Metabolischen Syndrom entgegenwirken. | Foto: kmlPhoto_panthermedia
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  • Viel Bewegung kann dem Metabolischen Syndrom entgegenwirken.
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Übergewicht, Bluthochdruck, ein hoher Blutzuckerspiegel und ein gestörter Fettstoffwechsel – schon jedes dieser Symptome für sich genommen kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Beim Metabolischen Syndrom treten gleich mehrere Symptome gleichzeitig auf.

BEZIRK ROHRBACH. Rund 20 Prozent der Menschen in westlichen Ländern entwickeln im Laufe ihres Lebens ein Metabolisches Syndrom. Damit verbunden ist ein massiv erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Herzschwäche, Schlaganfall und Typ-2-Diabetes. Die beiden Expertinnen Renate Hagenauer, Fachärztin für Innere Medizin, und Physiotherapeutin Renate Fuchs vom Klinikum Rohrbach empfehlen ausreichend Bewegung.

Betroffene werden jünger

Meist betrifft das Metabolische Syndrom Frauen und Männer ab 60 Jahren. Doch die Anzahl erkrankter Kinder und Jugendlicher steigt. Gründe dafür sind häufig mangelhafte Ernährung und zu wenig Bewegung.

„Wir wissen, dass vor allem gezielte Bewegung in Kombination mit dem reduzierten Konsum gesättigter Fettsäuren das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel stärkt und das Risiko für Gefäßerkrankungen senkt.“
Renate Hagenauer, Fachärztin für Innere Medizin Klinikum Rohrbach

Sportliche Aktivitäten verringern den Körperfettanteil. Fettzellen werden kleiner und die aufgebaute Muskelmasse beeinflusst den gesamten Stoffwechsel positiv. Was laut Hagenauer wiederum zu einer Verbesserung der Blutzuckereinstellung und des Blutdrucks führt.

Moderates Training

In vielen Fällen ist eine medikamentöse Behandlung der Betroffenen nicht notwendig. Die optimale Therapie beim Metabolischen Syndrom ist ein moderat-intensives Bewegungstraining. Im Idealfall stehen täglich mindestens 30 Minuten körperliche Bewegung auf dem Plan, um die Blutfette zu senken, Übergewicht ab- und Muskeln aufzubauen.

„Besonders gute Ergebnisse zeigen sich, wenn Betroffene es schaffen, den Energieumsatz um 1000 bis 1200 Kilokalorien zu steigern und so einen wöchentlichen Energieumsatz von etwa 2500 Kilokalorien zu erreichen.“
Renate Fuchs, Physiotherapeutin am Klinikum Rohrbach

Die Bewegungstherapie trägt wesentlich dazu bei, Triglyceride, Bluthochdruck und Bauchumfang zu reduzieren. Laut einer Studie zeigten 30 Prozent der Betroffenen nach 20 Wochen sogar schon weniger als drei Risikofaktoren für ein Metabolisches Syndrom. 

An der Wurzel packen

Laut Fuchs ist eine Kombination aus gezieltem Ausdauer- und Krafttraining ideal. Beides trägt dazu bei, Glukose und Fettstoffwechsel ins Gleichgewicht zu bringen. Damit wirkt sich das Training positiv auf die Insulinresistenz aus. Das bedeutet, Zellen können die durch Nahrung aufgenommene Energie nicht verarbeiten. Deswegen gilt sie, so Fuchs, als „Wurzel des Metabolischen Syndroms“.

30 Minuten für die Gesundheit

Auch dem Abbau von Muskelmasse, der durch den Alterungsprozess, aber auch durch längere körperliche Inaktivität entsteht und durch viele chronische Erkrankungen begünstigt wird, kann nur regelmäßiges Krafttraining entgegenwirken. „Pro Woche zwei effiziente Einheiten Krafttraining mit jeweils acht bis zehn Wiederholungen pro Kräftigungsübung zusätzlich zum Ausdauertraining sind wesentlich, um den Körperfettanteil wirklich langfristig zu reduzieren“, sagt die Physiotherapeutin. Das Mindestmaß an Bewegung sollten entweder je 30 Minuten moderate Aktivität an fünf Tagen pro Woche sein. Die halbe Stunde kann auch auf drei Mal zehn Minuten gestückelt werden. Oder 20 Minuten intensivere Aktivität an drei Tagen pro Woche.

Zur Sache

Zu den Symptomen des Metabolischen Syndroms zählen Übergewicht mit Fetteinlagerungen vor allem im Bauchbereich, ein hoher Blutdruck mit Werten ab 130/85, ein Nüchternblutzuckerspiegel ab einem Wert von 100 mg/dl und ein gestörter Fettstoffwechsel. Hier kann der Körper Blutfette nicht mehr ausreichend verwerten, überschüssiges Fett wird nicht abgebaut, Cholesterin und Neutralfette konzentrieren sich im Blut und es kommt zu hohen Triglyzeriden- und eher niedrigen HDL-Cholesterin-Werten.

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