Endlich virenfrei
Haslacher bekämpfte Hepatitis C-Erkrankung

Walter Gierlinger erhielt im Sommer 2002 die Diagnose einer aggressiven Hepatitis C-Erkrankung. Im Gespräch berichtet er, wie er seine Krankheit besiegen konnte.  | Foto: Helmut Eder
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Walter Gierlinger erhielt im Sommer 2002 die Diagnose einer aggressiven Hepatitis C- Erkrankung. Im Gespräch schilderte er anhand seiner Tagebuchaufzeichnungen seine Erfahrungen vom Zeitraum der Diagnose und über die belastende Zeit der Therapie, die zur Ausheilung der Krankheit führte.

HASLACH. Walter Gierlinger erinnert sich noch gut an jenen Tag im Juli 2002, als er von der Arbeit nach Hause kam. Ein Brief von der Blutbank lag auf dem Küchentisch. Die beunruhigende Mitteilung: Eine hohe Virenlast in seinem Blut, mit dem Hinweis auf eine mögliche Hepatitis C-Erkrankung. „Ich wurde aufgefordert, eine genaue Blutanalyse machen zu lassen. Damals war mir das Ausmaß des Befundes noch nicht so richtig bewusst“, so der damals 36-Jährige. Nach einer ausführlichen Laboruntersuchung in der Blutbank Linz erhielt er die Diagnose, an einer aggressiven Form von Hepatitis C erkrankt zu sein. Die Heilungschance: 60 Prozent. Nach einer Leberbiopsie im Oktober wurde eine chronische Form festgestellt. Nach zahlreichen Beratungsgesprächen mit seinem späteren Therapiearzt Doktor Rainer Hubmann hat sich der Haslacher für eine einjährige Interferon-Therapie entschlossen, um die Krankheit in den Griff zu bekommen und virenfrei zu werden.

Einjährige Therapie

„Ein Jahr lang verabreichte ich mir jede Woche die zugeteilte Injektion. Begleitend dazu jeden Tag die Einnahme einer Tablette, die ich aber aufgrund von Unverträglichkeitserscheinungen zuletzt ganz absetzen musste." Sein damaliger Chef bei Arcus, Franz Stadlbauer, ermöglichte Gierlinger, von Montag bis Mittwoch auf seinem Arbeitsplatz in der Oase Werkstatt weiterhin arbeiten zu gehen. Nach Verabreichung der wöchentlichen Injektion war er jeden Donnerstag und Freitag im Krankenstand. „Da war ich wahrhaft zwei Tage außer Gefecht.“ Sehr belastend waren für ihn während der Behandlungszeit das sehr hohe Fieber, einhergehend mit extremen Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Übelkeit und Schlaflosigkeit. „Dankbar bin ich da besonders meiner Frau, die sich an diesen Tagen um unsere damals kleinen Kinder kümmerte, sodass ich die zwei Tage für mich hatte." Das Wochenende blieb für die Erholung für die drei Arbeitstage.

„Mentale Hänger"

Belastend war für ihn während der gesamten Therapie unter anderem die Gewichtsabnahme. Drastische Verschlechterungen des Blutbildes lösten oftmals mentale Hänger aus. Auf Anraten eines Bekannten, der ebenso an Hepatitis C erkrankt war, besuchte Gierlinger auch einmal eine Selbsthilfegruppe. „Das war für mich aber keine Hilfe, sondern eher demotivierend“, so Gierlinger. Der Eintrag in Gierlingers Tagebuch vom 2. Juni 2003 beschreibt die Wende: „Heute ist für mich der schönste Tag. Ich öffnete gerade den Arztbrief mit der Nachricht: virenfrei.“ Der letzte Therapietag war der 19. November 2003 – nach 56 selbst verabreichten Injektionen. Die Krankheit ist seit dort ausgeheilt. Jedes Jahr muss er nun sein Blutbild kontrollieren lassen. Angst vor einer neuerlichen Erkrankung habe er nicht, auch die dunklen Momente vergesse man mit der Zeit.

Krankheitstagebuch als Begleiter

Was er Personen in ähnlichen Situationen weitergeben möchte? „Ganz wichtig war für mich mein Krankheitstagebuch als ständiger Begleiter. Weiters der Aufbau einer gewissen Gelassenheit sowie dass man sich am Beginn der Diagnose genug Zeit nimmt, um das Ausmaß der Krankheit und der Therapie schrittweise zu verarbeiten." Dankbar ist er für die Unterstützung durch seine Familie. Besonders wichtig war für ihn auch die Ablenkung in der Arbeit.

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