Arbeitslosigkeit im Bezirk Rohrbach
149 Jugendliche auf Jobsuche
Die Jugendarbeitslosigkeit befindet sich seit vier Monaten auf einem hohen Niveau. „Bundesregierung und oberösterreichische Landesregierung haben bisher wenig wirksame Maßnahmen gesetzt. Das ist unverantwortlich.“
BEZIRK, OÖ. Diese Worte fand Arbeiterkammer-, kurz AK, Präsident Johann Kalliauer kürzlich zur aktuellen Situation. Er wiederholt seine Forderung nach einem Jugendrettungspaket noch vor dem Herbst. Denn selbst beim Konjunkturpaket der Regierung in der Höhe von 19 Milliarden Euro sei keine einzige Maßnahme für junge Menschen dabei gewesen. In Oberösterreich wurde zwar ein „Arbeitsmarktdialog“ eingeleitet, aber auch dabei werde gezögert und auf die Bundespolitik verwiesen.
75.000 Jugendliche arbeitslos
Im Juni waren in Österreich mehr als 75.000 junge Menschen entweder arbeitslos, in Schulung oder auf Lehrstellensuche. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der arbeitssuchenden Jugendlichen um mehr als 18.500 oder 32,8 Prozent erhöht.
Allein in Oberösterreich waren im Juni beinahe 10.000 junge Menschen entweder arbeitslos (5.887), in Schulung (3.257) oder auf Lehrstellensuche (656). Das entspricht einem Anstieg von ungefähr 2.300 jungen Menschen oder 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Im Bezirk Rohrbach waren insgesamt 149 junge Menschen auf Arbeitsuche – davon 96 arbeitslos, 42 in Schulung und elf auf Lehrstellensuche. Das entspricht einem Anstieg von 21 Prozent. Die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit im Bezirk Rohrbach liegt damit unter dem Oberösterreich-Durchschnitt von 31 Prozent.
Appell an Landesregierung
Kalliauer appelliert nochmals an die Bundesregierung und an die oberösterreichische Landesregierung, das Thema Jugendarbeitslosigkeit ernster zu nehmen und noch vor dem Herbst ein Jugendrettungspaket umzusetzen. Vor allem in der überbetrieblichen Lehrausbildung bestehe Handlungsbedarf. Das Angebot an Ausbildungsplätzen müss noch vor dem Herbst verdoppelt werden. Auch die Produktionsschulen müssen erweitert und qualitativ aufgerüstet werden. So sollen wieder Ausbildungsinhalte vermitteln zu können.
Zudem gelte es, die Kapazitäten für die schulische Ausbildung auszuweiten. „In Österreich und insbesondere in Oberösterreich, haben wir das Wissen, die Strukturen und die finanziellen Möglichkeiten, Jugendarbeitslosigkeit effizient zu bekämpfen. Ein Nicht-Handeln der Politik wird uns gesellschaftlich und wirtschaftlich teuer kommen und lange negativ nachwirken“, sagt Kalliauer.
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