Unterernährung und Klimawandel
Anreiterin Susanne Gahleitner berichtet aus Nordghana

Susanne Gahleitner aus Arnreit setzt sich für die Menschen in Nord-Ghana ein. | Foto: Braveaurora
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Der Verein Braveaurora, in dem die Arnreiterin Susanne Gahleitner Vorstandsmitglied ist, setzt sich für Kinder in Nordghana ein. Kinderschutz steht im Mittelpunkt der Vereinsarbeit, doch durch die vielen Krisen und Umwelteinflüsse, gibt es nach 15 Jahren Entwicklungszusammenarbeit noch immer viel zu tun.

ARNREIT, NORDGHANA. Susanne Gahleitner, Vorstandsmitglied des Vereins Braveaurora, verbrachte kürzlich zwei Wochen in Nordghana. Bei ihrer Ankunft Anfang März wurde die Arnreiterin von glühenden 40 Grad im Norden Ghanas willkommen geheißen. "Das ist derzeit sehr üblich, doch es war nicht immer so. Noch vor sechs Jahren waren das vereinzelte Temperaturspitzen. Nun gehört es zum Alltag", berichtet Gahleitner und ergänzt: "Der Klimawandel ist hier klar auf der Haut spürbar und erschwert den Menschen die Arbeit." Besonders kritisch sei das auf den Feldern und bei der Ernte.

Berufsausbildung im Vordergrund

Rund die Hälfte der Menschen am Land leben von der kargen Landwirtschaft und von weniger als zehn Euro pro Monat. Deshalb setzt der Verein Braveaurora beim Thema Berufsausbildung an. Es werden Ausbildungsmaßnahmen angeboten, die vor allem junge Frauen in Anspruch nehmen. Susanne Gahleitner besuchte eine Gruppe Frisörinnen in dem kleinen Dorf Mimima: „Ich durfte heuer persönlich erleben, mit welcher Begeisterung die Frauen ihrer Frisörinnenausbildung nachgehen. Ich konnte sie dabei beobachten, wie sie an Puppenköpfen Flechtfrisuren üben und zusätzlich im Kollektiv ihre Babys versorgten. Ich war begeistert, dass sie oft schon viele Stunden vor Trainingsbeginn anwesend waren, um zu üben.“

Die Frauen werden durch diese Ausbildung ermächtigt, später selbst ein Einkommen für sich und ihre Kinder zu erwirtschaften. Gleichzeitig wird durch Workshops innerhalb der Ausbildung über Stillen und Hygiene aufgeklärt und mit Vorurteilen dazu aufgeräumt.

Immer mehr Kinder hungern

Armut und Hunger nehmen besonders in ländlichen Gebieten zu. Besonders Amas Geschichte machte die junge Arnreiterin tief betroffen: "Das kleine Mädchen ist erst zwei Jahre alt. Sie ist sehr dünn und schwach. Ama kann nicht mehr stehen oder gehen, sie hat es wieder verlernt. Ama ist stark unterernährt. Ihre Mama ist vor sechs Monaten verstorben, jetzt muss sich ihre Tante um sie kümmern. Ohne jegliches Einkommen." Amas Geschichte ist kein Einzelfall. Armut und Hunger gehören im Norden Ghanas wieder zum Alltag, berichtet Gahleitner: "Seit Corona und der Wirtschaftskrise noch viel mehr. Die Inflation liegt bei 54 Prozent. Die Menschen wissen am Vortag nicht, wie viel die Lebensmittel am nächsten Tag kosten werden. Viele Menschen haben ihre Jobs verloren. Wie so oft trifft es die Kleinsten am stärksten. Kinder hungern."

Es gibt noch viel zu tun

Für Susanne Gahleitner steht nach dieser Reise fest, dass es noch viel zu tun gibt: „Heuer bleibt für mich ein ambivalenter Nachgeschmack über. Ich nehme so viele positive Veränderungen mit, die wir und das Team vor Ort, bewirken. Ich traf beispielsweise ein kleines Mädchen, das dank unserer Unterstützung nicht mehr als unterernährt gilt und nun medizinisch und sozialarbeiterisch versorgt wird. Andererseits sah ich gleichzeitig so viele Situationen, die sich verschlechtern und geradezu nach Unterstützung schreien.“

Spenden und Kinder versorgen

Wer gegen Unterernährung ankämpfen und Menschen eine Ausbildung ermöglichen will, kann unter braveaurora.com spenden.

IBAN: AT87 3445 5000 0430 2063
BIC: RZOOAT2L455

Mit 50 Euro können unterernährte Kinder wie Ama mit spezieller Zusatznahrung und Medikamenten für drei Monate versorgt werden. Kinder, die über lange Zeit zu wenig essen, können auch später kein normales Leben führen. Ihr Gehirn kann sich nie voll entwickeln. Gemeinsam mit dem Braveaurora-Team & Unterstützern will Susanne Gahleitner das ändern.

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