Erstmalig Weihe in 500jähriger Pfarrgeschichte

Seiner Berufung als Diakon geht mit Herbst der 64jährige Heribert Schwarz nach.
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  • Seiner Berufung als Diakon geht mit Herbst der 64jährige Heribert Schwarz nach.
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„Ich möchte als Diakon nicht Personen Aufgaben wegnehmen, die von Laien gemacht werden können.“

ST. MARTIN (alho). Am Sonntag, 19. Oktober, 15 Uhr, wird Heribert Schwarz von Bischof Ludwig Schwarz zum Diakon geweiht. Nachdem die Diözese Linz solche Weihen auch ausgelagert hat und nicht nur in der Bischofskirche durchführt, findet die Diakonweihe des 64-jährigen ehemaligen Volksschuldirektors in seiner Heimatpfarre statt. Damit wird Schwarz der erste Diakon im Dekanat St. Johann. Lediglich im Dekanat Sarleinsbach unterstützen Franz Schlagnitweit (Rannariedl, Neustift) und Franz Keplinger (Sarleinsbach) Pfarrer in ihrer pastoralen Tätigkeit.
Das Amt des Diakons ist kein Priesterersatz, sondern in erster Linie Berufung und so hebt Schwarz hervor: „Ich möchte als Diakon nicht Personen Aufgaben wegnehmen, die von Laien gemacht werden können. Ich muss erst selbst drauf kommen, wie ich bei Taufen, Begräbnissen usw. tu, ob ich mich vielleicht vorwiegend in der Altenpastoral ansiedle. Ich bin derzeit auch im Sozialausschuss der Pfarre involviert und möchte einen roten Faden in die Struktur hineinbringen, ein längerfristiges Konzept.“ Ein Diakon wird gerne als „soziales Gewissen“ der Kirche bezeichnet, der aus seiner persönlichen Erfahrung die Not der Schwachen, Einsamen und Ausgegrenzten wahrnehmen soll. Aber auch in der Liturgie (z.B. Taufen, Ehevorbereitung, Predigt u.a.m.) kann ihm der Bischof wichtige Aufgaben übertragen.
Heribert Schwarz absolvierte im Frühjahr 2011 eine Vorbereitung, bei der sowohl seitens des Kandidaten als auch seitens der Ausbildungsseite überprüft wurde, ob diese Ausbildung für die jeweilige Person geeignet ist. Im Herbst 2011 startete Schwarz den sechssemestrigen theologischen Fernkurs der Erzdiözese Wien mit dem Studium eines über 2400 Seiten umfassenden Skriptums und legte in 12 Fächern Prüfungen ab. Die Abfassung einer schriftlichen Arbeit zum Thema „Diakonat – ein Amt für Frauen?“ bildeten die Voraussetzung zur Zulassung zur Weihe. „Mein Schlussresümee dieses Themas war ein Rufzeichen“ betont Schwarz und ergänzt: „Das Diakonat gab es schon in den ersten Jahrhunderten. In der Kirche wird Sozialarbeit zu 80 Prozent von Frauen getragen. In der orthodoxen Kirche, die in vielerlei Hinsicht der Urkirche entspricht - gibt es nach wie vor das Diakonat für Frauen. Damit hätten wir in der katholischen Kirche eine Richtschnur in welche Richtung es gehen könnte, etwa in der Geschiedenenpastoral.“
Parallel dazu absolvierte der St. Martiner einen pastoralen Ausbildungskurs der Diözese Linz, bei dem Kommunikation und Gesprächsführung, Exerzitien im Alltag, Predigt, Krankenhaus- und Gefängnisseelsorge, Begräbnisleitung, liturgischer Gesang und Praxis des Stundengebetes wichtige Ausbildungsschwerpunkte bildeten. Am 23. Mai 2014 legte Heribert Schwarz die letzte Prüfung in Salzburg ab. 12 Personen aus der Diözese Linz begannen 2011 die Diakonausbildung, geweiht werden letztlich sieben.
Mit den drei Weihestufen Diakon, Priester und Bischof schließt die katholische Kirche seit dem II. Vatikanischen Konzil an die urchristliche Praxis der ersten drei Jahrhunderte an. Heribert Schwarz wird die Diakontätigkeit in der Pfarre ehrenamtlich ausüben. Leitspruch für den 64Jährigen, den er auch für die Einladung zur Weihefeier gewählt hat, bildet ein Zitat aus dem Psalm 37: „Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm; er wird es fügen.“

Zur Person:
Heribert Schwarz, 1950 in Schlägl geboren, vier Kinder. Er absolvierte eine vierjährige Kunstgewerbeschule (Abteilung Gebrauchsgrafik), über den zweiten Bildungsweg das Lehramtsstudium. 21 Jahre war Schwarz Leiter der Volksschule Kleinzell, unterrichtete aber auch an verschiedenen Schulen. Nach gemeinsamem Entwicklungshelfereinsatz mit seiner Frau Hedwig in Papua Neuguinea von 1976 bis 1979 zog es die beiden nach St. Martin. Hobbys: Sport, Reisen, Musik und Chroniken (Familien- und Kinderchroniken, Schulchronik, Chorchronik) schreiben.

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