Gelber Sack
Hofer: "Wollen den Komfort erhöhen"

Der gelbe Sack hat 2023 auch im Bezirk Rohrbach Einzug gehalten. | Foto: Umwelt Profis
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Als Fortschritt bezeichnet BAV-Obmann Franz Hofer die Einführung des gelben Sackes im Bezirk. Diesen gibt es im Bezirk Rohrbach seit Jänner 2023.

BEZIRK. Plastikflaschen und -sackerl, Joghurtbecher, Kunststoff-Tuben, Getränkekartons und Metalldosen: All das darf im Bezirk seit heuer einfach in den gelben Sack geworfen werden. Doch wie wird sich diese Entsorgungsmethode auf die Altstoffsammelzentren (ASZ), die Gebühren oder gar das Trennverhalten auswirken? Fragen, die Franz Hofer, Obmann des Bezirksabfallverbandes (BAV) Rohrbach, bereits gut kennt: "Auf die Nutzung wird er sich sicher auswirken – dahingehend, dass die Anlieferung von Verpackungsmaterial weniger wird. Wir gehen jetzt einmal davon aus, dass zirka 70 Prozent weniger Verpackungsmaterial im ASZ angeliefert werden." Das habe natürlich auch Folgen für die Zentren, wo der Personal- und Arbeitsaufwand aktuell noch sehr stark auf diese Müllgruppe konzentriert sei: "Das fällt dann natürlich zu einem beträchtlichen Teil weg. Das wissen wir schon aus Erfahrungen von anderen ASZ und anderen BAV, die den gelben Sack schon länger haben."

Auch dass so mancher die Einführung als Rückschritt beim Trennverhalten verstehen könnte – schließlich erfolgt die manuelle Sortierung im Altstoffsammelzentrum doch viel strenger als die maschinelle beim gelben Sack – weiß der Obmann. Doch Hofer wendet ein: "Derzeit wird in Enns eine ganz neue, moderne Sortieranlage gebaut, die Ende 2024 fertig sein soll. Dort haben die Betreiber gesagt, dass bis zu 80 Prozent Trennquote möglich sind. Und dann sieht die Sache wieder ganz anders aus."

Sammelkomfort erhöhen

Ebenfalls ein zentrales Thema sind die Gebühren. Denn wenn der Bezirksabfallverband wegen des gelben Sackes weniger Verpackungen sammelt, erhält dieser auch weniger ARA-Gebühr und erleidet so einen Einnahmenverlust. Das werde sich mittelfristig auch auf die Müllgebühren auswirken. Hofer: "Aber natürlich sind wir bestrebt, dass wir das durch Reduktion des Personalaufwandes etwas kompensieren." Er fügt an: "Wie sich das dann weiterentwickelt, und ob wir auf Dauer die duale Sammlung, also gelber Sack und ASZ bei den Verpackungen, – ich rede nicht davon, dass wir diese abschaffen, weil wir die für alle anderen Fraktionen brauchen – das kann ich jetzt noch nicht sagen." Für ihn steht aber fest: "Der gelbe Sack ist in jedem Fall in Hinblick auf eine moderne Abfallwirtschaft ein Fort- und auf keinen Fall ein Rückschritt, das möchte ich betonen. Wir wollen den Komfort für die Bürger erhöhen, das ist eindeutig klar. Dann wollen wir damit erreichen, dass weniger Verpackungsmaterial in der Restmülltonne landet."

ASZ bleiben "Goldstandard"

Auch Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) ist überzeugt: "Es ist kein Rückschritt, sondern ein zusätzliches Angebot in der Sammlung." Er betont, dass der gelbe Sack gerade für Menschen, die wenig oder nicht mobil sind, eine gute Möglichkeit darstellt, Verpackungen zu trennen und komfortabel entsorgen zu können. Bezüglich der Zentren fügt der Landesrat an: "Die ASZ sind und bleiben der Goldstandard und erste Wahl bei der Entsorgung. Dort wird der Abfall zum Wertstoff."

Zur Sache

So funktioniert das neue Sammelsystem rund um den gelben Sack:

  • Jeder Haushalt erhält jährlich kostenlos 13 Säcke,
  • Bei Bedarf sind weitere am Gemeindeamt erhältlich,
  • Die Abholung erfolgt einmal alle vier Wochen, den Abholkalender gibt es am Gemeindeamt oder über die Apps „Abfall OÖ“ und „Gem2go“,
  • Der Sack soll dafür am gleichen Standort wie die Restabfalltonne bereitgestellt werden,
  • Im Bezirk gilt die Mixsammlung: das bedeutet, dass alle leeren Verpackungen aus Kunststoff, Metall oder Styropor entsorgt werden dürfen.

Wer weiterhin die Entsorgung in den ASZ bevorzugt, kann dies auch nach wie vor tun. Im Bezirk Rohrbach stehen für die rund 55.000 Einwohner insgesamt 14 davon zur Verfügung. Mehr: bav-rohrbach.at

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