Internet am Handy als Schuldenfalle
Datenlimits beim
Handy zu überschreiten ist teuer, wie Betroffene im Bezirk erfuhren.
BEZIRK. Cornelia M. aus Haslach (Name geändert) war überrascht über die Mitteilung ihrer Hausbank, der Handybetreiber ihres 14-jährigen Sohnes Manfred hätte auf dem Jugendkonto ihres Sprösslings eine zusätzliche Forderung von 70 Euro zur monatlichen Grundgebühr von 15 Euro gestellt. Er hatte im Internet die Freidatenvolums-Grenze von einem Gigabyte überschritten.
Vorwarnung gefordert
Sie verlangte daraufhin vom Betreiber in Zukunft eine Vorwarnung, falls es zu Überschreitungen kommen sollte. Bald folgte eine neuerliche Überraschung: Ihr Sohn hatte diesmal die Freigrenze von 1000 SMS geringfügig überschritten, wofür 89 Euro gefordert wurden, ohne Vorwarnung. „Mein Sohn sagte mir, dass er laut Zähler noch 100 SMS frei gehabt hätte und nur mehr ein paar SMS verschickt hätte.“ Daraufhin kaufte ihm die Mutter ein Wertkartenhandy, um einen besseren Überblick über die Kosten zu bekommen. „Eine Kündigung des bestehenden Vertrages war aber aufgrund der Zweijahresfrist nicht möglich.“
Über ähnliche Vorfälle berichten auch andere Eltern. Cornelia M. fordert mehr Kostenaufklärung von Handybetreibern und eine Vorwarnung bei drohenden Überschreitungen von „Daten-Volumensgrenzen.“ Von Verschuldung durch Handybenutzung seiner Arbeiter weiß auch Betriebsleiter Karl Galistl von der Haslacher Werkstätte FAB Pro. Work.
„Betreiber locken mit Gratis-Smartphones. Unsere Klienten können die Verträge oft nicht richtig verstehen. Bei Daten-downloads, sowie beim Anruf von kostenpflichtigen Nummern gibt es häufig Überschreitungen, die teuer sind.“ Im Betrieb hat man eine eigene Sozialarbeiterin angestellt, die über Handybenutzung informiert und bei Finanzierungsproblemen weiterhilft. „Außerdem arbeiten wir eng mit der Schuldnerberatung zusammen. Wir setzen bei Jugendlichen auf das Gespräch mit dem Elternhaus, was nicht immer einfach ist,“ berichtet er.
Georg Rathwallner von der Konsumenteninformation der Arbeiterkammer sagt, dass bei Jugendlichen bis 18 Jahren die Eltern für Handyverträge verantwortlich sind und für Schulden haften. Er rät bei Jugendlichen zu Wertkartenhandys. Vor Gratishandys warnt er: „Niemand schenkt etwas her, das ist meist mit einem Pferdefuß verbunden!“
Maria Grabner von der Schuldnerhilfe bestätigt, dass Handyschulden bei Jugendlichen oft der Anfang von weiteren Verschuldungen sind. In Rohrbach sind diese Fälle im Steigen. „Bei Handyschulden sollte sofort die Schuldnerhilfe kontaktiert werden, um nicht noch weiter hineinzuschlittern“, rät sie.
Zur Sache:
Ratschläge zum Ankauf von Handys finden Sie unter:
www.arbeiterkammer.at/konsument/telefon.htm
Einen Handytarif-Rechner, der den günstigsten Tarif für Sie errechnet gibt es unter: http://ak.fonito.at/
Bei Verschuldungen ist die Schuldnerberatung Rohrbach ein guter Ansprechpartner: 07289/5000 oder unter:
www.schuldner-hilfe.at
Meine Meinung:
Schreiben Sie uns:
rohrbach.red@
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BezirksRundschau
Rohrbach
4150 Rohrbach
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