Ein Nachruf
Karl Perfahl ist nicht mehr

Ein Unikat war er auf jeden Fall der Karl – unvergesslich. „Du wirst uns einmal abgehen“, sagte einmal ein Stammgast zu ihm: „Keiner geht ab“, wimmelte Karlo ab. „Salve Karl! | Foto: Helmut Eder
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  • Ein Unikat war er auf jeden Fall der Karl – unvergesslich. „Du wirst uns einmal abgehen“, sagte einmal ein Stammgast zu ihm: „Keiner geht ab“, wimmelte Karlo ab. „Salve Karl!
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Der langjährige Gastronom Karl Perfahl (69) ist am 28. Dezember verstorben. Er hat 25 Jahre lang die Marktstubn in Haslach betrieben.

HASLACH, AIGEN-SCHLÄGL (hed). „Salve! A Weizerl gefällig“, waren die Grußworte von Karl Perfahl. Er kannte seine Stammgäste. „Ja, bitteschön“. Schon war man mittendrin. Von 1988 bis 2013 hatte er in Haslach das bekannte Lokal „Die Marktstube“ betrieben. Alleine. Bei ihm hatte jeder Platz am Stammtisch. Alle waren gleich. Dort wurde alles „heruntergeredet“. Karl Perfahl war kein „studierter“ Gastronom. Der gebürtige Rohrbach-Berger machte eine Lehre als Elektrokaufmann. Er war ein „Weltmann“. Vier Jahre war er beruflich in Saudi Arabien und drei Jahre in Deutschland unterwegs. "Für die Gastronomie habe ich mich aus Leidenschaft entschieden. Das taugt mir“, erzählte der Wirt in einem frühen Gespräch beim Stammtisch. Davor führte er acht Jahre ein Lokal in der Linzer Innenstadt. Legendär der „Ripperltag“ am Mittwoch: Ripperl mit Sauerkraut, Knödel und Kartoffel – ein wahres Kulinarium servierte Perfahl. Aus der Ruhe ließ sich „Karlo“ – so nannten ihn viele seiner Freunde – nicht so leicht bringen.

"Schmäh" am Stammtisch

Eine persönliche Erinnerung aus jener Zeit: „Ah, der Redakteur schaut auch noch vorbei. Hast eh de Kamera net mit, sonst is ma wieder in der Zeitung“, grüßt ein Stammgast beim Eintreten. “Da brauchst da net fiachtn, di büdlt eh koana ab“, scherzte sein Gegenüber. Der „Schmäh“ hatte immer genug Platz am Stammtisch. Stänkerer und „Ungusteln“ hatten jedoch keinen Platz in seiner „Marktstubn“. Dafür sorgt der Wirt selbst. Karl Perfahl hat ein Stück Wirtshausgeschichte in Haslach und darüber hinaus mitgeschrieben. In der Pension wollte er sich noch viel ansehen, auch eine Weltreise war angedacht. Das war aufgrund seines gesundheitlichen Zustandes nicht mehr möglich. Seinen Freund Heinz Bayer hat er auch in seiner Pension noch bei Motorsportrennen als Koch begleitet. Ein Unikat war er auf jeden Fall der Karl – unvergesslich. „Du wirst uns einmal abgehen“, sagte einmal ein Stammgast zu ihm: „Keiner geht ab“, wimmelte "Karlo" diesen ab. 

Zur Sache:

Ein Porträt über Karl Perfahl und seine „Marktstubn“ in Haslach anlässlich seiner Pensionierung im Dezember 2013 unter: „Wirtshaus ist Geschichte“

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