Licht ins Dunkel
"Luna schaut immer auf mich"
Elisa Kitzberger (13) leidet am Williams-Beuren-Syndrom. Assistenzhund Luna bestärkt die Dreizehnjährige und nimmt ihr viele Ängste.
ROHRBACH-BERG (hed). „Ein angeborener Herzfehler führte nach Elisas Geburt dazu, dass sogleich ihre Gefäße untersucht wurden. Es bestand der Verdacht auf das seltene Willimas-Beuren-Syndrom (WBS)“, erinnert sich ihre Mutter Andera Ktzberger. Ein Gentest brachte die Bestätigung. Das Syndrom wird durch eine Genmutation verursacht. Die Auswirkungen sind kognitive Behinderungen, Wachstumsverzögerungen, Herzfehler, Nierenleiden und häufige Infektionen. „Zu Beginn der Pubertät litt Elisa verstärkt an Orientierungs-, Wahrnehmungs- und Teilleistungsstörungen, die sie verunsicherten und ihr Angst machten“, schildert ihre Mutter.
Assistenzhund für Elisa
Elisas Mutter, von Beruf Sonderschullehrerin erfuhr, dass es Assistenzhunde gibt, die als Begleiter für beeinträchtigte Menschen fungieren. Die Hunde sollen den Betroffenen zu mehr Selbstsicherheit und Selbstständigkeit verhelfen. Der Startschuss für das Projekt „Assistenzhund“ war gefallen. Ein passender Hund wurde von der Hundetrainerin, Silvia Sturmberger ausgesucht: ein Mix aus Golden Retriever und Pudel. Durch die finanzielle Unterstützung von „Licht ins Dunkel“, Pet Ribbon und der Stiftung Kindertraum konnte die zweijährige Ausbildung zum Assistenzhund finanziert werden.
Seit dem Lockdown im März ist Luna ein fixer Bestandteil bei Familie Kitzberger. Die zweijährige Assistenzhund-Teamausbildung hat Silva Sturmberger aus Kirchdorf koordiniert. Da Elisa im Oktober am Herz operiert wurde, musste die staatliche Prüfung aufgeschoben werden. Die 13-Jährige erholt sich aktuell von der OP. Gerade in der jetzigen Situation kann sich das Mädchen ein Leben ohne ihre „Luna“ nicht mehr vorstellen: Es ist jemand zum Kuscheln da, jemand, der Ängste und Panikattacken vertreibt und Lebensfreude vermittelt. „Luna schaut auf mich. Da kann mir nichts passieren“, schwärmt Elisa. „Neulich hat mich Luna von der Kinder-Reha nach Hause begleitet. Als ein Auto kam, wechselte sie am Gehsteig auf die Seite der Straße und hielt mich weg, so als wollte sie sagen '`Elisa, pass auf. Da kommt ein Auto`.'"
Erstes Weihnachtsfest mit Luna
Im letzten Jahr durfte Luna zur Weihnachtszeit schon ein paar Tage im Hause Kitzberger verbringen. „Unser erstes richtiges Weihnachten feiern wir aber erst heuer. Denn nun bleibt Luna für immer bei mir.“ Die Weihnachtsgeschenke sind ausgesucht: " Sie bekommt eine Schnüffelrolle und Hundespielzeug, dazu gibt es einen leckeren Weihnachtshappen“, verrät die 13-Jährige.
Elisa will das Weihnachtsfest mit Luna und ihrer Familie genießen und sich von der Operation erholen. Sie hat jedoch Pläne fürs neue Jahr: Zusammen mit Trainerin Silvia Sturmberger möchte sie die Assistenzhundeprüfung mit Luna abschließen. Da muss noch viel trainiert werden. „Im Frühling geht es mit Luna in die Hundeschule“, freut sie sich. Vielleicht wird Elisa auch einmal eine Hundetrainerin. Der Anfang ist bereits gemacht.
Zur Sache:
Ein Assistenzhund ist ein Hund, der einen Menschen mit Behinderung unterstützt.
Sie werden in drei Gruppen zusammengefasst:
- Blindenführerhunde (unterstützen blinde und stark sehbehinderte Menschen)
- Signalhunde (unterstützen Menschen mit Hörbehinderung und chronischen Erkrankungen)
- Servicehunde (unterstützen Menschen im Bereich der Mobilität).
Anerkannte Assistenzhunde müssen eine gesundheitliche und wesensgemäße Eignung vorweisen, eine spezielle Ausbildung absolvieren und eine positiv abgeschlossene Beurteilung vorweisen. Die Beurteilung erfolgt durch das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien.
Goldendoodle ist ein Hybridhund, der aus Kreuzungen zwischen Golden Retriever und Pudel entsteht. Der Name Goldendoodle setzt sich aus den Teilen „Golden“ (von Golden Retriever) und „-oodle“ (von poodle; englisch für Pudel) zusammen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.