Mostsommelier Erich Aumüller

"Nachhaltig leben fängt beim Most an"

Erich Aumüller ist seit 2007 diplomierter Mostsommelier. Sein Mostkeller liegt direkt in Grafenau neben der Donau, wo er auch Kellerführungen und Verkostungen anbietet.

NIEDERKAPPEL, KIRCHBERG. Erich Aumüller zählt zu jenen Produzenten, die den Most „vom einfachen Durstlöscher der Bauern bei der Feldarbeit“ in die Qualitätsliga der absoluten Spitzengetränke gehoben haben. Mittlerweile gehört er zu den besten Mostproduzenten Oberösterreichs. Seine Leidenschaft für den Most hat der 50-Jährige am Landwirtschaftsbetrieb seines Vaters entdeckt. „Die Qualität zu steigern, war mir von Anfang an wichtig. Daran arbeite ich bis heute“, so der leidenschaftliche Mostliebhaber. Wichtig war ihm dabei, die Obstwiesen des elterlichen Betriebes zu erhalten und alte, regionale Sorten für die eigene Mostproduktion weiter zu kultivieren.

Erster Mostsommelier im Bezirk

Seine Frau habe ihn auf die Idee gebracht, die Ausbildung zum Mostsommelier beim Ländlichen Fortbildungsinstitut zu machen, die er 2007 erfolgreich abschloss. Er war damit der erste Mostsommelier im Bezirk. „Neben der fachlichen Ausbildung habe ich von den vielen Kontakten zu anderen Mostproduzenten profitiert und dabei wertvolle Freundschaften geschlossen.“ Das Obst für die Moste und Natursäfte, von denen Aumüller mittlerweile zehn verschiedene Sorten anbietet, stammt von der drei Hektar großen Streuobstwiese mit mittlerweile 370 Obstbäumen. Durchwegs alte, bodenständige Sorten wie die Speckbirne, die Winawitzbirne und Lederbirne sowie bei den Äpfeln die Schafsnasen oder der Maschanzker und der Brunner Apfel befinden sich darunter.

Nachhaltige Bewirtschaftung fördert Qualität

Aber nicht nur die alten Obstsorten und die Verarbeitung garantieren die Qualität „der Landessäure“, weiß Erich Aumüller: „Von großer Bedeutung für die Qualität sind eine nachhaltige Bewirtschaftung des Bodens und die Vielfalt in der Obstwiese“, erklärt er. „Entscheidend ist ein gesunder Boden.“ So arbeitet er mit Holzspänen und anaeroben Mikroorganismen. „Man muss die Bäume aus dem Boden schöpfen lassen.“ Vogelnistkästen, eigene Bienenstöcke und Wildbienenquartiere fördern die Artenvielfalt. „Nachhaltigkeit fängt für mich beim Most an“, philosophiert der leidenschaftliche Landwirt, Jäger und Forstwirt, der auch in seinem Wald und im Jagdrevier auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft setzt. Seine nachhaltige Philosophie werde mit qualitätsvollen Produkten belohnt, wie eben beim Most.

Moste sind landesweit ausgezeichnet

So sind vor allem die Birnenmoste der Aumüllers unter den Landessiegern und unter den besten Mosten ganz Österreichs zu finden. Als Spezialität kredenzt Aumüller im familieneigenen Gasthaus die „Birnenfrizzante Donauperle“, „“Hugo-Frizante“, eine „Donau-Perle“ Red und einen Birnecider. Dies neben diversen „Best of“-Sorten und eigenen Natursäften ohne chemische Zusätze. Der "Gspritze Most" gegen den Durst sei ein Modegetränk geworden. Der Most übersteigt mittlerweile den Bierumsatz im eigenen Gasthaus.

Sinnliches Mosterlebnis

„Auch zu Fischgerichten verlangen Gäste immer häufiger ein Glas Most“, so der Mostsommelier und leidenschaftliche Koch, der im eigenen Fischgasthof auch gerne Fisch vom eigenen Fischwasser serviert. Seine Leidenschaft für den Most teilt er gerne mit Gästen. So wurde der Mostkeller im Jahr 2010 zu einem Schaubetrieb erweitert. Der „Donautaler Mostkeller“ zählt mittlerweile zu den modernsten Mostkellereien Österreichs. „Most zum Angreifen und Regionalität sind hier das Motto.“

Zur Sache:

Im Web:  www.mostkeller.at
Der „Donautaler Mostkellerei“ von Mostsommelier Erich Aumüller in Grafenau liegt direkt neben der Donau und bietet Platz für 50 Personen. Gruppenführungen ab 12 Personen sind möglich. Auf Wunsch wird ein individuelles Programm erstellt.

Weitere Mostsommeliers im Bezirk:

Mostsommelier Benjamin Viehböck, St. Peter: www.viehböck.at
Siehe dazu auch: „Möchte jungen Menschen den Most schmackhaft machen“