Unikat: Barocke Sakralmalerei in Haslacher Bürgerhaus

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Die Restauration könnte bis Mitte 2016 abgeschlossen werden. Endfinanzierung vorausgesetzt.

HASLACH (hed). 2008 wurden im Hörlezederhaus spätbarocke Gewölbmalerei aus dem 18. Jahrhundert entdeckt. Die Restauration führt Helga Maria Oberndorfer aus Steyr durch. Die Finanzierung erfolgt durch das Bundesdenkmalamt. Die Malerei ist laut Experten ein Unikat. „Hier handelt es sich um eine spätbarocke Sakralmalerei. Für Kirchen ja nichts Besonderes, aber für einen Repräsentationsraum in einem Bürgerhaus einzigartig“, begeistert sich die Restauratorin. „Der Maler war ein absoluter Könner, ein Hofmaler also“, ergänzt sie.

Unikat in der Region

Die Historikerin Monika Klepp aus St. Veit bestätigt: "Das hier ist ein Unikat in der Region“. Klepp betreibt regionale Geschichtsforschung und hat mittlerweile umfangreiche Recherche zur Malerei im Hörlezederhaus durchgeführt. Einen Abschlussbericht veröffentlicht sie im „Eurojournal“ im April 2016. Erste Details verrät Sie der BezirksRundschau: „Es ist hier ein Zyklus zu erkennen. Im Mittelpunkt die Weltkugel mit der Muttergottes als Fürsprecherin der Menschheit“, erklärt sie. Rundum sind sechs Medaillons mit der Darstellung von Heiligen zugeordnet: Die Muttergottes mit Webertruhe und Spindel (Beschützerin der Weber), der Hl. Georg (Beschützer bei Gefahr), der Hl. Hieronymus (Beschützer des Glaubens). Gegenüberliegend die Feuerheiligen Florian, Laurentius und Donatus. Auffällig die Verzierungen in Form von Wollknäueln und Blumenranken. „Die vielen Wollknäuel sowie die Art Darstellung der Mutter Gottes weist darauf hin, dass der Auftraggeber zur Weberei Bezug hatte“, weiß Klepp.

Reicher Handeslreisender

Und tatsächlich war von 1773 bis 1812 der Leinweber und Wollfaktor Anton Kastner der Besitzer des heutigen Hörlezederhauses. Er galt als wohlhabend und seine Handelsreisen führten ihn nach Wien, ergaben Recherchen von Klepp und der Haslacher Historikerin Ludmilla Leitner. Dort dürfte er vermutlich auch den „Hofmaler“ kennengelernt haben. „Die Räumlichkeiten möchte ich für Konzerte, Lesungen und Ausstellungen nutzbar machen“, sagt Bernhard Hörlezeder. Für die Freilegungs- und Reinigungsarbeiten hat der Besitzer viel Zeit geopfert. Zur Fertigstellung fehlt nun noch eine Restfinanzierung. Dafür möchten sich alle Beteiligten stark machen. So auch die Obfrau des Kulturausschusses der Gemeinde Haslach, Ludmilla Leitner. Sie sagt: „Wir haben hier einen absolut unschätzbaren historischen Schatz im Ort. Das ist bisher unterschätzt worden.“ Leitner möchte den Raum auch als Fixpunkt in die Ortsführungen einbauen.

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