Pfarrkirchener Nahversorger
Wertvoller Arbeitsplatz für Mitarbeiter mit Beeinträchtigung

- An der Kassa arbeitet mit Freude Monika Pichler und hat gerne Kontakt mit Kunden.
- Foto: Alfred Hofer
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PFARRKIRCHEN (alho). Seit über zehn Jahren gibt es wieder einen Nahversorger in einer Gemeinde mit rund 1.500 Einwohnern. Der ADEG-ARTEGRA-Nahversorger bietet Menschen mit Beeinträchtigungen einen wertvollen Arbeitsplatz, wie auch die Wäscherei oder Gärtnerei der ARTEGRA in Altenfelden. Geschäftsführer der ARTEGRA-Werkstätten Franz Höglinger ist überzeugt: „Mit den Arbeitsplätzen im Nahversorger können wir Menschen mit Beeinträchtigungen vielfältige Tätigkeiten und Lernmöglichkeiten bieten. Arbeit ist ein Teil unseres sozialen Lebens. Besonders im Nahversorger ist der tägliche Kundenkontakt ein wesentlicher Baustein für eine echte Teilhabe unserer Mitarbeiter mit Beeinträchtigungen am gesellschaftlichen Leben.“
Seit über zehn Jahren wieder Nahversorger in Gemeinde
Das Geschäft in Pfarrkirchen wird geleitet von Maria Anreiter: „Es war früher ein Privatmarkt. Nachdem der Familienbetrieb nicht mehr weitergeführt wurde, gab es ein paar Jahre keinen Nahversorger im Ort. Seit über zehn Jahren gibt es nun wieder einen in der Gemeinde und wir haben seit Anbeginn mit Mitarbeitern mit Beeinträchtigungen gearbeitet.“ „Unsere Mitarbeiter können eine Lehre im Einzelhandel absolvieren. Wir haben derzeit auch zwei ausgelernte Fachkräfte und bereits eine weitere Anmeldung für eine Lehre. Sechs Mitarbeiter mit Beeinträchtigungen und fünf Fachkräfte arbeiten im Betrieb, die auch für eine Arbeitsbegleitung dieser Mitarbeiter zuständig sind.“ Anreiter erklärt, dass die Tätigkeiten der Mitarbeiter alle Arbeiten betreffen, die rund um einen Lebensmittelverkauf anfallen: Feinkost, Kassa und Regalbetreuung. Eine sozialpädagogische Begleitung steht zusätzlich zur Verfügung.
Bevölkerung untersützt den Nahversorger
„Es ist ein Überlebenskampf mit einer Verkaufsfläche von rund 200 Quadratmetern. Gerade eine Zeit wie diese zeigt aber, dass Nahversorger wichtig und bedeutsam sind. Mit Hilfe der Bevölkerung konnten wir die Krise gut überstehen. Wir möchten uns an dieser Stelle für die Unterstützung bedanken“, bringt Filialleiterin Anreiter deutlich zum Ausdruck. „Neun Freiwillige haben uns ehrenamtlich geholfen, damit der Betrieb aufrechterhalten werden konnte. Der Zusammenhalt ist sehr groß.“
Auch ARTEGRA-Geschäftsführer Höglinger bestätigt: „Wir erleben gerade rund um die Corona-Zeit eine hohe Wertschätzung der Kunden für die ‚nahe Versorgung‘ mit Produkten des täglichen Bedarfs, vor allem mit Produkten aus der Region. Dies versuchen wir natürlich auch verstärkt anzubieten.“
Erster Arbeitsmarkt ist oberstes Ziel
Anreiter: „Unser oberstes Ziel ist die Vermittlung am sogenannten ersten Arbeitsmarkt und dort Fuß fassen zu können. Es sind für unsere Mitarbeiter mit Beeinträchtigungen auch Schnuppertage oder -wochen am ersten Arbeitsmarkt möglich, in der gleichen Branche in einem anderen Betrieb.“
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