„Wir haben bewegt, dass sich die VP bewegt“

SP- Bezirksparteiobmann Dominik Reisinger zu aktuellen Themen im Bezirk.

BezirksRundschau: Sie sind eineinhalb Jahre SP- Bezirksparteiobmann. Was haben Sie bewegt?
Reisinger: Lassen wir die Kirche im Dorf. Bis 1997 stellte die VP alle, und jetzt noch 40 von 42 Bürgermeistern. Sie beherrscht die gesamte Wirtschafts- und Verwaltungsstruktur im Bezirk. Wir haben zumindest bewegt, dass sich auch die VP bewegt. Ein Beispiel: In der Bildungs- und Familienpolitik ist sie von ihren traditionell konservativen Dogmen stückweise abrückt.

Die Abwanderung stoppen war bei Ihrem Amtsantritt ein Ziel. Was haben Sie unternommen?
Haslach hat hier Pioniergeist gezeigt. Am Beispiel des Vonwiller - Projektes haben wir eine Industrieruine in ein pulsierendes Regionalzentrum verwandelt. Wir haben vorgezeigt, wie verlorengegangene Industriearbeitsplätze im Kultur-, Gewerbe-und Dienstleistungsbereich nachhaltig ersetzt werden können.

Trotzdem kommen dem Bezirk die jungen Leute abhanden. Wie kann man das verhindern?
Indem man Haslachs Beispiel folgt: Nicht jammern noch schönfärben, sondern handeln! Ein Kriterium für die Abwanderung sind niedrige Löhne und das Fehlen von qualitativen Arbeitsplätzen. Unsere vorwiegend Klein- und Mittelbetriebe, vor allem die vielen mutigen Neugründer, müssen in die Lage versetzt werden, wettbewerbsfähige Löhne zu zahlen. Dann werden unsere jungen Leute hier bleiben.

Welche Bestrebungen gibt es für das Hallenbad neu?
Alles, was in der Macht des Bürgermeisters und der Gemeinde Haslach steht, ist getan. Nachdem eine solidarische Bezirkslösung nicht zustande kam, liegt die Entscheidung beim Land. Sollte es grünes Licht für ein neues Bezirkshallenbad geben, wird Haslach unter Verweis auf ihre langjährige Standortrolle erster Bewerber sein.

Was passiert mit dem alten Gebäude?
Ich bin aber für jede Idee der Nachnutzung dankbar.

Gibt es für das „alte Altersheim“ eine Nachnutzung?
Nein, aber intensive Überlegungen. Dringend notwendig wäre Vorort aufgrund der vielfältigen kulturellen Aktivitäten und Projekten ein Beherbergungsbetrieb mittlerer Kategorie. Dafür wäre der Altenheimkomplex mit Umfeld geradezu prädestiniert.

Thema öffentlicher Verkehr. Bei der „Mühlkreisbahn neu“ bewegt sich scheinbar-wenig. Die Bevölkerung reagiert vermehrt misstrauisch. Wie beurteilen Sie die Situation?
Der Zick-Zack-Kurs der VP und neuerdings auch der Grünen ist alles Andere als dienlich. Normal-oder Schmalspur – einziges Ziel aus Sicht der SP ist, im Takt schneller als bisher und ohne Umsteigen den Hauptbahnhof zu erreichen. Ansonsten, fürchte ich, werden wir am Ende am Abstellgleis landen.