WKO Rohrbach
Kinderbetreuung als wichtiger Faktor für den beruflichen Wiedereinstieg

In den Sommermonaten bot Röchling Industrial eine Kinderbetreuung an. | Foto: Röchling Industrial Oepping
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Um Frauen einen raschen Wiedereinstieg ins Arbeitsleben zu ermöglichen, ist man auch von Seiten der WKO Rohrbach überzeugt, dass es unter anderem Angebote und Unterstützung bei der Kinderbetreuung braucht.

BEZIRK ROHRBACH. Nicht nur in Oberösterreich, auch im Bezirk Rohrbach ist die Zahl der Frauen, die einem Vollzeitjob nachgehen, gesunken. Im Bezirk würde sich das sogar besonders stark mit 20 Prozent zeigen. Auf der anderen Seite würden rund 70 Prozent der Frauen einer Teilzeitarbeit nachgehen. Einer der maßgeblichen Gründe dafür: Das Kinderbetreuungs-Angebot beziehungsweise das vielerorts eingeschränkte Angebot an flexiblen und familienfreundlichen Lösungen. Dieses würde Frauen oft daran hindern, im gewünschten Maß und erst nach längerer Zeit wieder ins Berufsleben zurückzukehren.

"Nach wie vor Luft nach oben"

Auch im Zuge des Bezirksstellenausschusses der WKO Rohrbach wurde dieses Thema intensiv diskutiert. Dabei habe sich gezeigt, dass die Verbesserung des Angebots auch den Interessensvertretungen ein großes Anliegen sei. „Obwohl sich im Bezirk in den letzten Jahren in Sachen Kinderbetreuung schon einiges getan hat, gibt es in diesem Bereich nach wie vor Luft nach oben, damit eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich wird“, sagt Andreas Höllinger, Obmann der WKO Rohrbach.

Langfristige finanzielle Konsequenzen 

Dabei sei es laut der WKO von Vorteil für die Mitarbeiterinnen, wenn sie früher in den Beruf zurückkehren können: Denn je eher dies geschehe, desto geringer sei in den meisten Fällen der "berufliche Karrierekick". Empfohlen wird, auch während der Karenzzeit weiter mit dem Unternehmen in Kontakt - und umgekehrt - zu bleiben. Hier seien die Arbeitgeber gefragt, kreativ zu sein und karenzierte Angestellte weiter teilhaben zu lassen: Etwa durch die Möglichkeit zu geringfügiger Tätigkeit während der Abwesenheit.

Zudem würden zu lange Karenzzeiten und Teilzeitarbeit oft auch langfristig finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen: Diese machen sich beim Lebenseinkommen und später bei Pensionsansprüchen bemerkbar. So erhält eine Frau, die nach der Karenz bis zum Pensionsantritt nur mehr 20 Stunden arbeitet, später um eine zirka 40 Prozent niedrigere Pension. Bei AlleinerzieherInnen wirke sich dies noch dramatischer aus. 

Bereitschaft und Bewusstsein

Dabei seien es nicht nur die Mitarbeiter, die von einem früheren Einstieg profitieren würden, sondern auch die Unternehmen. Damit dies möglich sei, brauche es aber Bereitschaftund Bewusstsein von allen Seiten, um diese Situation zu verändern. Gerade im ländlichen Raum
mit größerem Einzugsgebiet und eingeschränkten Möglichkeiten sei ein gewisses
Maß an Flexibilität aller Beteiligten wichtig. 

Beispiel aus Oepping

Als konkretes Beispiel, die dies verwirklicht hat, dient Gudrun Felhofer von der Oeppinger Firma Röchling Industrial. Sie stieg nach der Karenzzeit mit 25 Wochenstunden wieder ein: „Ich wollte einfach rasch wieder beginnen, um mein Know-how in meinem erlernten Beruf nicht zu verlieren. Dabei habe ich einen Arbeitsplatz gefunden, an dem ich meine Kompetenzen anwenden und mich beruflich weiterentwicklen kann, vor allem aber wo familienfreundliche Arbeitsbedingungen herrschen. Der kürzere Arbeitsweg erleichtert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehr“.

Neue Wege bei der Lösungsfindung

Das Oeppinger Unternehmen gehört zu jenen Firmen, das bereits kreative Wege gefunden hat, um Lösungen zu schaffen: Zum sechsten Mal bot RIO in diesem Sommer ein Kinderbetreuungsangebot an. Drei pädagogisch qualifizierte Mitarbeiterinnen des OÖ Familienbundes wurden in das Projekt eingebunden, um Familien mit berufstätigen Eltern zu entlasten und den Kindern eine tolle Zeit während der Ferien zu bieten. Dieses Programm war auch heuer erfolgreich: „Es freut uns, dass dieses attraktive Angebot bei unserer Belegschaft und besonders bei den Kindern so gut ankommt“, so Röchling-Geschäftsführerin Sandra Höglinger. Ihre Empfehlung für Familienfreundlichkeit in Betrieben: „Wichtig sind ganz offene Gespräche über das Ausmaß und die Gestaltung der Arbeitszeit, die vorhandene Kinderbetreuung. Wir wollen vor allem die Motivation zum Wiedereinstieg unterstützen.“

Bessere Rahmenbedingungen

Neben den Maßnahmen auf Unternehmensebene brauche es laut der WKO aber auch seitens der Politik Verbesserungen bei den finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen und Möglichkeiten, umWiedereinsteigerInnen und jungen Familien die berufliche Planung und Zukunft zu erleichtern.

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