Agri PV-Anlage in Scheiblberg
Viel Ablehnung für "Sonnenfeld"-Projekt

Die für die Agri-PV-Anlage vorgesehene Fläche in Scheiblberg. | Foto: Martin Leibetseder
  • Die für die Agri-PV-Anlage vorgesehene Fläche in Scheiblberg.
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Die Energiewerkstatt (EWS) Munderfing plant die Errichtung einer Agri-PV-Anlage auf einer rund 15 Hektar großen Fläche nahe des Umspannwerkes in Scheiblberg bei Rohrbach-Berg. Das Vorhaben sorgt aktuell für Diskussionen.

ROHRBACH-BERG. Dass dieses Projekt nicht überall gut ankommt, zeigte sich bereits bei der Abstimmung im Rohrbacher Gemeinderat: Dort waren nicht nur Sozialdemokraten, sondern  drei VP-Vertretern dagegen. Ablehnend steht dem Vorhaben auch Martin Leibetseder, Bezirkssprecher der Neos, gegenüber. Letzterer beruft sich auf die Stellungnahme der Umweltstaatsanwaltschaft, in der es unter anderem heißt: "Die geplante Umwidmung bzw. sodann widmungskonforme Nutzung führt zu maßgeblichen, nachhaltigen und massiv negativen Beeinträchtigungen und Eingriffen in die Umwelt und hat dauerhafte und maßgeblich disharmonische Auswirkungen auf Naturhaushalt und Landschaftsbild." Hinzu komme, dass es sich bei der geplanten Fläche um besonders hochwertigen Boden handele. "Das immer gerne gebrachte Argument vom geringen Flächenverbrauch bei Agri-PV sehe ich durch das Gutachten widerlegt", so Leibetseder.#

Geht es nach Leibetseder, so fordert dieser von der Stadtgemeinde, zunächst die angekündigten PV-Anlagen auf den öffentlichen Dächern zu montieren. Außerdem brauche es verlässliche und einfache Förderzusagen und ausreichend Netzzugänge für alle jene, die bereit sind, ihre Dächer und bereits verbaute Flächen zur Verfügung zu stellen, egal ob privat oder betrieblich. "Da gibt es noch viel Potenzial zu heben, bevor man sich an unseren besten Böden vergreift", so dieser.

Kritik von Landwirtschaftskammer

Keine Zustimmung zum "Sonnenfeld"-Projekt gibt es weiters von der Rohrbacher Landwirtschaftskammer, die in ihrer Statement etwa betont: "Aufgrund dieser Auswertungen und der tatsächlichen Nutzung in der Natur kann festgestellt werden, dass es sich bei den widmungsgegenständlichen Flächen um sehr gut bewirtschaftbare und ertragreiche landwirtschaftliche Böden und Flächen handelt.  Diese Böden/Flächen sollen daher auch weiterhin der landwirtschaftlichen Produktion vorbehalten bleiben und nicht für andere Zwecke wie zum Beispiel zur Errichtung von Photovoltaikanlagen verwendet werden."

Lindorfer: Fläche kann bewirtschaftet werden

Auf Anfrage der BezirksRundSchau heißt es zu der Causa vom Rohrbacher Bürgermeister Andreas Lindorfer, dass es nach den negativen Stellungnahmen nun noch eine von der Stadtgemeinde bzw. vom Betreiber geben wird, die kritisierten fehlende Unterlagen wolle man außerdem nachreichen. Durch die Negativmeldung lässt sich der Bürgermeister aber nicht von dem Vorhaben abbringen: "Wenn ich bei jeder negativen Stellungnahme ein Projekt aufgebe, dann werde ich nie eines zusammenbringen." Auch die Aufregung von Seiten der Neos versteht er nicht, in einem Punkt habe Leibetseder aber nicht Unrecht: "Es ist mir vollkommen klar, dass in erster Linie geschaut werden muss, dass auf die Dächer und befestigen Flächen etwas hinaufkommt. Aber, dass alleine wird meiner Meinung nach - und da verlasse ich mich auf die Experten, die das sagen - nicht reichen. Und wir haben ja parallel ein Projekt laufen, dass wir sämtliche Dächer, auf die wir Zugriff haben, mit PV-Anlagen ausstatten. Da gibt es jetzt die Ansuchen an die Netzbetreiber und dann wird ein Ausschreiben gemacht für die Anlagen."

Bezüglich der landwirtschaftlichen Nutzung der betroffenen Fläche betont Lindorfer außerdem: "Ich kann es nicht oft genug betonen: Es ist eine Landwirtschaft möglich auf diesen Flächen. Es ist nicht der Landwirtschaft entzogen, das stimmt einfach nicht."

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