Wie in der Schule gemobbt wird

Schüler der Ökolog-Hauptschulen Rohrbach und Lembach beschäftigen sich mit den Thema Gewalt in einem gemeinsamen Projekt .
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Rohrbacher Schulen setzen auf Prävention und Ich-Stärkung der Schüler.

BEZIRK (hed). BEZIRK. Verbales Mobbing, auch Bullying genannt, in Form von Nachrufen, Drohen und Hänseln kommt häufiger vor als physisches Mobbing", sagt die Psychologin Christiane Spiel zum Thema Gewalt an Schulen. Laut Spiel fällt Lehrern physisches Bullying häufiger auf als andere Mobbingformen. Indirektes Bullying, Ausgrenzen, Gerüchte verbreiten, werde von Erwachsenen selten bemerkt. Gerade dies ist auf Facebook unter Jugendlichen weit verbreitet. Das bestätigt auch Kontrollinspektor Günter Brandl von der Polizeiinspektion Neufelden, Präventionsbeamter des Bezirks. Er hält zum Thema Gewalt Vorträge in Schulen. „Mobbing unter Schülern passiert dort, wo diese unbeobachtet sind, wie eben auf Facebook", sagt Brandl. In seinen Vorträgen weist er auf die Gefahren hin. Als wirksamste Maßnahme gegen Gewalt sieht Bezirksschulinspektor Markus Gusenleitner, Kinder in ihrem „Ich“ zu stärken und die Klassengemeinschaft zu fördern. „Soziales Lernen ist wesentlich. Hier müssen mehr Ressourcen zur Verfügung gestellt werden."

Vertrauenslehrer wichtig
Bewährt haben sich auch die Bestellung von Vertrauenslehrern an Schulen, sowie Partnerschaften unter Schülern." Gusenleitner appelliert an Lehrer, Fortbildungen zum Thema zu besuchen und die Thematik bei Elternabenden zu behandeln. Die Gewalt an den Schulen im Bezirk nehme seiner Ansicht nach nicht zu, sondern werde verstärkt thematisiert, was gut sei. „Die Schüler werden nicht gewalttätiger, sondern die Gewalt ufert aus, da Grenzen oft nicht erkannt werden.“ So wie Gusenleitner setzen auch die Direktoren der höheren Schulen auf Prävention. Roland Berlinger von den BBS Rohrbach hat an seiner Schule "Peer Groups" eingerichtet, die eine zertifizierte Ausbildung erhalten und zusammen mit einem Vertrauenslehrer Gewalt in der Schule vorbeugen. Auch Direktor Andexlinger vom BRG/BG Rohrbach und Direktor Rudolf Zeller von der HTL Neufelden setzen auf Vertrauenslehrer, Gemeinschaftsförderung und auf Stärkung der sozialen Kompetenz der Schüler.

Zur Sache:
Mobbing (auch: Bullying): Gezielte und wiederholte Aggression gegenüber Schwächeren über einen längeren Zeitraum. Man kann körperliches (z.B. schlagen, stoßen, treten), verbales (z.B. "dumme Sprüche" nachrufen, drohen, hänseln) und indirektes Bullying (Gerüchte verbreiten oder jemanden ausschließen).-(Whitney & Smith 1993)

Informationen zum Thema Gewalt finden Sie auf: www.gemeinsam-gegen-gewalt.at.

Jugendliche können sich an die ORF Jugend-Hotline "Rat auf Draht" (147) wenden. Sie erhalten Hilfe, wenn sie in der Schule von physischer und psychischer Gewalt betroffen sind. Der Anruf ist rund um die Uhr österreichweit anonym möglich.

Interview Günter Brandl, Polizei Neufelden:
BezirksRundschau: Welche Angebote für Schulen bieten Sie an?
Günter Brandl: Wir bieten zwei Projekte an: Erstens: „Click & Check „. Hier wird die Thematik von Cyberbullying behandelt, wie verantwortungsvoller Umgang mit Handy und Internet. Weiters das Projekt „Out - Die Außenseiter?“. Hier werden das Rechtsbewusstsein von Jugendlichen und die Zivilcourage gefördert.

Wie kommen Schulen zum Vortrag?
Indem Sie direkt beim Polizeikommando Rohrbach oder der Inspektion Neufelden anfragen. Die Vorträge sind kostenlos.

Was raten Sie Eltern zur Vorbeugung von Mobbing?
Dass Sie sich mit den Kindern zusammensetzen und aktiv für Internet und Facebook – Aktivitäten ihrer Kinder interessieren. Nicht im Sinn von Kontrolle, sondern um gemeinsam aufzuarbeiten, was so online auf das Kind einströmt.
Außerdem gelebte Zivilcourage im Alltag als Vorbild.

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