Digitale Plattform
Stadt Salzburg geht gegen illegale Kurzzeitvermietungen vor

- Die Form der kurzzeitigen Vermietung von Wohnungen stellt für die Stadt Salzburg ein großes Problem dar. Nun geht sie dagegen vor und bittet Salzburg BürgerInnen um Mithilfe mittels eines Online-Formulars, wenn Verdachtsfälle bestehen.
- Foto: Symbolbild: pixabay
- hochgeladen von Daniel Schrofner
Die Kurzzeitvermietung von Wohnungen über Plattformen wie Airbnb ist für den Salzburger Wohnungsmarkt aus vielerlei Gründen eine Herausforderung. 75 Prozent der dort zur Kurzzeitmiete angebotenen Objekte sind Wohnungen oder Häuser, so die Stadt Salzburg, die es sich zum Ziel gesetzt, dieses Problem in den Griff zu bekommen, denn die zweckentfremdeten Wohnungen haben spürbare Konsequenzen für den lokalen Wohnungsmarkt.
SALZBURG. Die Vermietung von Wohnraum für touristische Zwecke ist an strenge Vorgaben gebunden und im Regelfall nur nach behördlicher Genehmigung erlaubt. Insbesondere die unerlaubte Vermietung von Wohnraum über Buchungsplattformen wie beispielsweise Airbnb, Booking.com oder ähnliche Anbieter kann eine ernsthafte Rechtsverletzung darstellen. Durch diese Form der Vermietung wird ohnehin knapper Wohnraum weiter verringert, die Mietpreise steigen spürbar an und es wird für BürgerInnen noch schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Besonders Familien, Studierende und einkommensschwache Personen sind betroffen.
„Die Zweckentfremdung von Wohnraum ist kein Kavaliersdelikt. Die Umwandlung von Wohnungen in Ferienunterkünfte führt zu Lärm und Überfüllung und beeinträchtigt Wohnqualität der Anwohnerinnen und Anwohner. Jede zweckentfremdete Wohnung entzieht der Stadt zudem benötigten Wohnraum und trägt zu steigenden Mieten bei“,
erklärt Bürgermeister-Stellvertreter Kay-Michael Dankl. Etwa die Hälfte dieser Wohnungen wird dem regulären Wohnungsmarkt dauerhaft entzogen, mehr als die Hälfte aller Angebote stammt von gewerblichen AnbieterInnen, so die Stadt in einer Aussendung.
Digitale Plattform ermöglicht anonyme Meldungen
Künftig können Salzburgs BürgerInnen Verdachtsfälle von zweckentfremdetem Wohnraum unkompliziert über das Digitale Amt online melden. Damit setzt die Stadt ein klares Zeichen im Kampf gegen illegale Vermietungen und für den Erhalt bezahlbaren Wohnraums. Die BewohnerInnen können sich durch das niederschwellige Angebot einfach Gehör verschaffen, verlautbart die Stadt. Die Meldung kann unter Angabe von Kontaktdaten oder auch anonym erfolgen.
Weitere Aktionen gegen die Kurzzeitvermietungen
Die Stadtpolitik plant ebenfalls gezielt und systematisch auf Plattformen, die Wohnungen zur Kurzzeitmiete anbieten, nach nicht registrierten Wohnungen zu suchen. Zusätzlich soll eine Kampagne zum Thema realisiert werden, um das Bewusstsein für die Problematik zu schärfen. Eine Studie, die im Dezember 2019 im Auftrag der Stadt Salzburg durchgeführt wurde, hat sich mit den Auswirkungen von Kurzzeitvermietung und Touristifizierung beschäftigt. 93 Prozent der Befragten haben damals von einer spürbaren Zunahme der Angebote von Buchungsplattformen in ihrer Wohnumgebung berichtet. Für 2025 ist die Durchführung einer erneute Studie geplant, um die Wirkung der gesetzten Maßnahmen zur Bekämpfung der Zweckentfremdung zu evaluieren.
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