Buchrezension: Elisabeth Escher
Hoffnung, dass einem das Fenster zum Himmel gibt
- Der Roman der österreichischen Schriftstellerin Elisabeth Escher “Das Fenster zum Himmel”
- Foto: sm
- hochgeladen von Sabrina Moriggl
Elisabeth Escher zeigt die packende Entwicklungsgeschichte des "Zigeunermädchens" Marie.
SALZBURG. Die in Salzburg beheimatete Autorin Elisabeth Escher ("Hannas schlafende Hunde") nahm sich für ihr neuestes Werk einer wahren Geschichte an, nämlich der eines Mädchens, das in eine Pflegefamilie kam. Die Handlung spielt in den 1960er- und 1970er-Jahren und ist eine angenehme Lektüre. Obwohl das Buch an einigen Stellen auf den Leser etwas vorhersehbar wirkt, entwickelt es doch eine Sogwirkung.
Handlung des Buches: Das Fenster zum Himmel
Die Protagonistin – das "Zigeunermädchen" Marie – ist die Tochter einer Prostituierten und wird nach einem Heimaufenthalt in eine Pflegefamilie gesteckt. Die Zeit in der Pflegefamilie verläuft alles andere als liebevoll für Marie, weshalb sie mit sieben Jahren zum katholischen Dorf-Pfarrer Jakob Selinger kommt. Der Pfarrer zieht das Mädchen zusammen mit seiner Haushälterin groß. Für Marie könnte nun alles gut werden, aber im Dorf machen Gerüchte und Tratsch die Runde wie ein Lauffeuer – Gerüchte, die nicht nur Marie das Leben schwer machen, sondern auch die berufliche Existenz des Pfarrers gefährden.
Themen, die bewegen
Die Autorin zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie Tratsch den Menschen Schaden zufügt. Als Leser ist man immer ganz nah bei Marie. Umso mehr wallt im mitfühlenden Leser ein Gefühl der Wut auf, wenn dieses Mädchen ungerecht behandelt wird und viele schnippische Bemerkungen ertragen muss. Grandios von der Autorin in Szene gesetzt ist das Ehepaar, bei dem Marie zuerst in Pflege kommt. Die Maskerade ist an Abscheulichkeit kaum zu übertreffen. Escher blickt mit ihrem Buch "Das Fenster zum Himmel" hinter die Fassaden der Menschen und einer heilen Dorfgemeinschaft, mit Hauptcharakteren, die ihrer Zeit weit voraus sind.
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