Nachhaltigkeit im Urlaub
UMFRAGE - Mehrwert für Land und Leute: "grüner" reisen
Abseits von Massentourismus und All-inclusive werden die Angebote von "nachhaltigem" Reisen immer mehr.
SALZBURG. Zugegeben, die aktuelle Corona-Situation lässt keine großen Reisen zu und für etliche ist das geplante Reisedomizil heuer nicht möglich. Dennoch ist jetzt ein guter Zeitpunkt, sich mit der Überlegung, wohin es als nächstes geht, auseinanderzusetzen, denn: Internationales Reisen kann durchaus nachhaltig sein.
Müllberge abbauen
Wer daheim bereits auf Plastik verzichtet, sollte dies im Urlaub fortsetzen. Den Rucksack oder Jutebeutel zum Einkaufen verwenden und die Plastiksackerl der einheimischen Verkäufer dankend ablehnen. Auch bei der Trinkwasserversorgung kann man einen Beitrag leisten. Statt immer wieder kleine Einwegplastikflaschen zu kaufen, kann man Trinkwasser in großen Behältern kaufen und in eine Flasche umfüllen, die man immer wieder benützen kann. Eine weitere Möglichkeit ist es, Leitungswasser vor Ort mittels Wasserreinigungstabletten aufzubereiten.
Wer in den Bergregionen unterwegs ist, kann achtlos entsorgten Müll einfach mit ins Tal nehmen. Jede Zigarettenschachtel oder Dose weniger in der Natur hilft. Wer will, kann sich auch im Urlaub an sogenannten "CleanUp-Kampagnen" vor Ort beteiligen.
Umweltfreundlich anreisen
Zwar ist die reine Flugzeit meistens kürzer, wenn man aber das Einchecken, die Wartezeit am Flughafen und das Boarding mitrechnet, kann der Zug nicht nur eine kostengünstige, sondern auch zeitlich günstigere Variante sein. Wer nicht um die Welt jetten will, sondern auf den Urlaub vor der Haustür setzt, der kann bereits bei der Anreise auf umweltfreundlichen Transfer achten.
So setzt Werfenweng seit Jahren auf sanft-mobilen Urlaub. Wer hier mit dem Zug anreist oder die Autoschlüssel für die Zeit des Aufenthalts in der Touristeninformation abgibt, erhält die sogenannte "Samo-Card", mit der man kostenlos den gesamten E-Fuhrpark und das Werfenweng-Shuttle benützen und an geführten Wanderführungen teilnehmen sowie Ausflüge nutzen darf.
Soziale Nachhaltigkeit leben
Die ehemalige Reisejournalistin Tina Eckert gründete das soziale Reiseunternehmen "Karmalaya". Damit bringt die Salzburgerin nachhaltige Entwicklungshilfe mit Tourismus zusammen. In den Mittelpunkt ihres Unternehmens stellt Eckert den kulturellen Austausch zwischen Teilnehmern und Einheimischen. Das Ziel: Beide Seiten, Gast wie Einheimische, sollen von den Aufenthalten profitieren.
"Mir war das, was ich tat, zu wenig, zu oberflächlich",
so Eckert über die damalige Unzufriedenheit in ihrem Beruf als Reisejournalistin, die sie dazu brachte umzudenken und "Karmalaya" zu gründen. Sie wollte weg vom Hotel und hin zum authentischen Reisen. In Nepal begann für sie der Wendepunkt. Eckert kündigte ihren Job und machte sich mit "Karmalaya" selbstständig. "Wir benutzen Voluntourismus als Werkzeug für nachhaltige Unterstützung." Voluntourismus ist eine Kombination aus Freiwilligenarbeit und Tourismus. Dabei wird auf eine Unterkunft bei Gastfamilien gesetzt. Die Reisenden lernen so den Alltag und das "echte" Leben im Land kennen und engagieren sich in ausgewählten Hilfsprojekten vor Ort. "Jeder von uns kann die Grundentscheidung treffen, sich auf etwas Neues einzulassen, oder zumindest für eine kurze Zeit die Würfel noch einmal neu zu werfen und zu schauen, was passiert."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.