Neue Radstrategie
Radfahr-Offensive in der Stadt Salzburg notwendig

- Mit rund 23 Prozent Radverkehrsanteil hat die Stadt Salzburg einen der höchsten Werte Österreichs. Für Planungsstadträtin Anna Schiester ist eine Radfahr-Offensive für die Stadt notwendig.
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Eine Radfahr-Offensive für die Stadt Salzburg ist notwendig, betont Planungsstadträtin Anna Schiester. Auf einer Skala von 1 bis 10 (wobei 10 hoch ist) würde sie die Landeshauptstadt aktuell bei einer 6 bis 7 einordnen. Zwar gibt es eine hohe Radnutzung und ein relativ dichtes Netz, aber auch viele Verbesserungsmöglichkeiten. Wie zum Beispiel die Radverbindungen in die Stadt vom Hauptbahnhof oder der Verbesserung von Engstellen entlang der Salzach.
SALZBURG.
"Salzburg hat in den vergangenen Jahren Fortschritte gemacht, aber das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft. Aktuell arbeiten wir gerade eine neue Radstrategie aus, und damit ein engagiertes Maßnahmenpaket, das konsequent umgesetzt wird. Manche Verbesserungen – etwa bessere Markierungen oder kleinere Umbauten – lassen sich kurzfristig realisieren. Größere Projekte wie Radbrücken oder größere Netzlücken zu schließen, brauchen jedoch mehr Zeit",
betont Planungsstadträtin Anna Schiester, die mit einem klaren Ja auf die Frage, ob die Stadt Salzburg eine Radfahr-Offensive benötigt, antwortet. Denn Salzburg hat mit rund 23 Prozent Radverkehrsanteil einen der höchsten Werte Österreichs. Und in der jüngsten Zeit wurden bereits einige Maßnahmen gesetzt, wie die Nord-Süd-Route vom Hauptbahnhof an die Salzach, der Hohe Weg in Schallmoos beim Rockhouse oder das Radleihsystem S-Bike, das im kommenden Jahr kommen wird.
"Es gibt noch viele Verbesserungsmöglichkeiten"
Die größten Herausforderungen für Schiester - für die der Radverkehr weit mehr ist, als nur eine umweltfreundliche Alternative zum Auto:
"Er ist ein echter Gamechanger für eine lebenswerte Stadt. Weniger Lärm, saubere Luft, mehr Platz für Begegnungen – eine Stadt, die das Radfahren fördert, gewinnt an Qualität für alle."
- dabei sind, neben der Platzkonkurrenz ("Radwege brauchen ausreichend Platz, dürfen aber nicht auf Kosten der Fußgänger gehen.") und der Sicherheit, die Akzeptanz der Bevölkerung ("Alle müssen mitziehen.") sowie die Koordination mit Bund und Land. Schiester, die persönlich das Rad fast täglich nutzt, ordnet die Stadt Salzburg aktuell auf einer Skala von 1 bis 10 (wobei 10 hoch ist) bei einer 6 bis 7 ein:
"Wir haben eine hohe Radnutzung und ein relativ dichtes Netz, aber es gibt noch viele Verbesserungsmöglichkeiten, insbesondere bei der Sicherheit an Kreuzungen, durchgehenden Radrouten, Markierungen, Wegweisungen und klaren Prioritäten für den Radverkehr."
Um diese Herausforderungen meistern zu können, wird es in Zukunft wieder - wie bereits früher - einen Koordinator für Aktive Mobilität (zu Fuß gehen und Radfahren) sowie auch eine Taskforce ("Radteam NEU") geben.
Verbesserung der Engstellen entlang der Salzach
Neben den bereits erwähnten Maßnahmen, die kommen sollen, plant die Stadtregierung weitere Maßnahmen, nachdem das Thema Radverkehr in Salzburg lange Jahre links liegen gelassen wurde. Kurzfristige Maßnahmen sind unter anderem der Radweg Paris-Lodron-Straße zur Entlastung der Linzergasse, der Ausbau der Fahrradstraßen sowie mehr Abstellanlagen und Service-Stationen (aktuell gibt es 24 davon in der Mozartstadt).
Längerfristig stehen Projekte an, wie zwei Radbrücken über die Bahngleise zwischen Hauptbahnhof, Schallmoos und Gnigl, Verkehrsberuhigungen in Stadtteilen, um sichere Radwege zu schaffen und Verbindungslücken im Netz zu schließen, zum Beispiel an der Alpenstraße oder in Gnigl (Schwabenwirtsbrücke und Radauerkurven). Aber auch die Sterneckstraße (gemeinsam mit dem Land) und die Verbesserung von Engstellen entlang der Salzach (zum Beispiel Staatsbrücke und Giselakai sowie Gaswerkgasse; die beiden letztgenannten Gefahrenstellen brauchen eine rasche Lösung) will man angehen.
Hohe Beteiligung der Salzburger Bevölkerung
Letzteres auch mit Unterstützung der BürgerInnen, wie am Beispiel in der vergangenen Woche zu sehen, als die Stadt die Bevölkerung zur Beteiligung an der VCÖ-Meldeplattform für Radverkehr aufgerufen hat, um Infos über die wirklichen Gefahrenstellen in der Landeshauptstadt zu bekommen. Denn
„niemand kennt die Straßen in Salzburg so gut wie die Menschen, die hier täglich unterwegs sind – sei es auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen",
betont Schiester. Und die Salzburger Bevölkerung beteiligte sich eifrig daran und meldete alleine in der Stadt über 300 Gefahrenstellen, laut der Gefahrenstellenkarte des Verkehrsclub Österreichs.
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