Pflege-Alarm
Stetig weniger Bewerber beim Salzburger Hilfswerk
Lange wies man auf den Fachkräftemangel hin, jetzt sei er da, gibt Klemens Manzl vom Hilfswerk zu bedenken. Der Mangel an Nachwuchs ist bereits heute spürbar.
SALZBURG. Klemens Manzl ist Hilfswerk-Regionalleiter der Stadt Salzburg. "Es ist nicht lustig, wenn man am Tag zehn Anrufe bekommt für eine Betreuung und sagen muss, dass wir das nicht abdecken können", sagt Manzl und informiert über einen Aufnahmestopp für neue Kunden, da man immer auch eine gewisse Kapazität für bestehende Notfälle freihalten müsse. Schließlich versuche man "keine menschliche Notsituation zu generieren".
Der Regionalleiter gibt aber zu bedenken, dass der Fachkräftemangel nicht nur die Pflege betreffe, sondern auch die Kinderbetreuung. "Die Mitarbeiter sind nicht schuld an den Rahmenbedingungen", äußert sich Manzl und erklärt, dass es in allen Bereichen Versäumnisse gab. In der Stadt würde der Fachkräftemangel noch durch ein Raumproblem verstärkt.
"Wer bleibt nicht lieber in seinen vier Wänden und im gewohnten Umfeld?" Klemens Manzl
Am Land würde man den Wechsel in einen altersgerechten Wohnraum leichter schaffen als bei einer Stadtwohnung, weil hier weniger Angebote vorliegen würden.
Räder als Alternative im Verkehr
Manzl versucht als Arbeitgeber nach Möglichkeit einen guten Rahmen zu schaffen, damit die Mitarbeiter gut arbeiten können. Doch diese fehlen merklich: seit Jahren gebe es wenig bis gar keine Bewerbungen mehr.
"In der Stadt ist es noch schwieriger." So dürfe man die Stadt verkehrstechnisch nicht unterschätzen. Rund 15 E-Bikes stünden deshalb für Mitarbeiter bereit, die schneller ans Ziel kommen möchten.
Stadtteil Lehen im Fokus
"Lehen ist extrem spannend", sagt Manzl, der Lehen schon immer mochte, da es eine andere Seite der Stadt zeige. Er bemerkt, dass man vieles hautnah mitbekommt, wenn man als Ansprechpartner vor Ort ist. Dabei erinnert sich der gebürtige Pinzgauer, wie es hier früher aussah, als noch keine 1.200 Menschen im Stadtwerk-Areal wohnten.
"Es ist ein neues Grätzel entstanden, das man sich damals kaum vorstellen konnte. Hier kann man die Kinder mit dem Rad spielen lassen, ohne dass im Verkehr etwas passiert."
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