Kuchen und Äpfel
VIDEO - Didi Maier wagt den kulinarischen Spagat
Die gute Nachricht des Tages: das Café Wernbacher öffnet wieder seine Türen. Didi Maier sorgt für ein Update der Einrichtung und der Speisekarte.
SALZBURG. Im Café Wernbacher im Andräviertel trafen sich einst Romy Schneider und Curd Jürgens und galt als "Wohnzimmer" des Andräviertels in Salzburg. Gastronom Didi Maier eröffnete das Traditionshaus im Charme der 50er-Jahre und interpretierte es mit "seinem Didi-Touch" auf eine neue Weise. Auf der Speisekarte findet sich neben regionalen Produkten auch Ausgefallenes wie Weinbergschnecken. Wie der kulinarische Spagat gelingt, liest man hier im Interview.
Herr Maier, was bedeutet Ihnen das Café Wernbacher?
DIDI MAIER: "Mein Papa hatte in den 80ern ein Nachtlokal. Wenn ich als kleiner Bua nicht schlafen konnte, schlich ich mich runter.
Das hat mir immer schon getaugt, wenn die Leute tanzen
, und darum hab ich mir gedacht – so eine coole After-work-Bar, das wäre perfekt. Ich stehe selber gern hinter der Bar und darum war es mein Traum: diese American-Bar, wo man sich treffen und quatschen kann."
Auf der Speisekarte finden sich Gulaschsuppe und Weinbergschnecken. Wie kam es dazu?
DIDI MAIER: "Ich gartle total gern und da hab ich gesehen: Bei meinen Salaten daheim waren überall Schnecken.
Jetzt hab ich mir gedacht – ich tu Schnecken auf die Karte (lacht)
. Ich glaube, relativ wenige Leute essen Schnecken. Hätte ich Beef Tatar auf die Karte genommen, das hätte jeder bestellt. Aber Beef Tatar bekomme ich überall, bei Weinbergschnecken fällt mir niemand ein."
Neben der Kuchenvitrine steht ein Korb mit Äpfeln zur freien Entnahme. Was sollen die Salzburger mitnehmen, Kuchen oder Äpfel?
DIDI MAIER: "Am liebsten wäre mir beides. Zuerst den Kuchen genießen und sich dann einen Apfel mitnehmen."
Wie vereinbaren Sie Regionalität mit der Nachfrage gewisser Foodtrends?
DIDI MAIER: "Fleisch kommt bei uns aus der Region Oberösterreich. Wir schauen, dass wir beim ganzen Brot, das wir selber machen, unsere heimischen österreichischen Getreidesorten verwenden.
Jeder will, dass man komplett regional isst, will aber auch eine Avocado essen. Das stimmt nicht ganz zusammen, denn die Avocado wächst bei uns nicht.
Hier muss man den Spagat finden. Ich hab mir gedacht: Passt, wir geben die Avocado auf den Salat der Walser Bauern. Wenn man so etwas verbindet, ist das eine runde Geschichte, finde ich. Unsere ganzen Bierspezialitäten, da sind wir mit der Firma Stiegl auch wieder in der Region. Beim Kaffee wollte ich etwas haben, das sonst niemand hat: die Marke Vescovi, ein Spitzenkaffee aus Padua. Darauf bin ich wirklich stolz, denn da bin ich der einzige in ganz Salzburg, der den hat."
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