Sexualtherapie
Sexuelle Aversion (Ekel, Abneigung, Angst, Übelkeit) beim Sex
Was ist sexuelle Aversion?
Bei Sexueller Aversion handelt es sich um heftige somatische und psychische Reaktionen auf Sexualität.
Was sind die Symptome bei sexueller Aversion?
Die Symptome äußern sich mitunter in:
- Ekel
- Abneigung
- Widerwillen
- körperlichem Einfrieren („Freeze“)
- Verkrampfungen
- Zittern und
- Herzrasen
Film: "Was macht Ekel mit uns?"
Ekel ist eine grundsätzlich gesunde und wichtige Schutzreaktion unserer Psyche und unseres Körpers. Ekelgefühle vor dem Sex haben auch einen Sinn und eine Bedeutung, die es herauszufinden gilt.
Die Ursachen herausfinden
Hinter diesen Symptomen stecken oft starke Ängste vor körperlichen Berührungen und sexuellen Handlungen, aber auch psychologische Traumata, etwa nach dem Erleben sexualisierter oder körperlicher Gewalt, nach einer Vergewaltigung. Die davon Betroffenen versuchen körperliche Berührungen und Sexualität zu vermeiden.
Ein hoher Leidensdruck
Menschen, die unter sexueller Aversion leiden, sind innerlich zwiegespalten. Einerseits hätten sie gerne Sexualität und empfinden immer wieder Lust, andererseits lösen oft bereits leichte körperliche Berührungen Aversion aus. Es besteht also ein hoher subjektiver Leidensdruck.
Posttraumatische Belastungsstörung
Leiden Frauen unter sexueller Aversion, dann steckt oft eine posttraumatische Belastungsstörung dahinter (etwa nach dem Erleben von Missbrauch oder sexualisierter Gewalt), die behandelt werden sollte. Aber auch belastende familiäre Strukturen (etwa keine Grenzen innerhalb der Familie, kein Rückzugsort oder Freiraum für ein Paar) können der Aversion zugrunde liegen.
Exkurs:
Was sind Traumen?
Traumen stellen psychische, körperliche Belastungen oder Wunden dar, welche einen Menschen massiv überfordern, ihn lähmen und hilflos machen.
Dies können etwa sein:
- Sexuelle Gewalt und Vergewaltigungen
- Unfälle
- Der Verlust von Gliedmaßen
- Entstellungen des Körpers und des Gesichts
- Geiselnahmen
- Naturkatastrophen
Posttraumatische Belastungsstörungen sind eine verzögerte Reaktion auf ein Trauma. Typisch ist hier, dass die betroffene Person das traumatisierende Ereignis immer wieder erlebt, etwa in Form von Intrusionen und Flashbacks.
Film: "What is trauma? The author of “The Body Keeps the Score” explains"
Traumafolgestörungen können ganz offensichtlich, aber auch subtil sein. Nicht immer ist das Trauma für andere Menschen sichtbar.
Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Salzburg / Hamburg
(Existenzanalyse)
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